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0144 - Roboter lassen bitten

Titel: 0144 - Roboter lassen bitten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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werden.
    „Eigentlich sind Sie der Leidtragende, Sir", meinte Apple brummig. Es dauerte eine Sekunde, bis ich bemerkte, dass er mich angesprochen hatte.
    „Wie bitte?" erkundigte ich mich befremdet.
    Der Oberst unterdrückte ein Schmunzeln. Mit erhobener Stimme entgegnete er: „Beybo möchte von Ihnen die Kleinigkeit von hunderttausend terranischen Solar haben, sozusagen als Belohnung oder Abfindung."
    Rhodan schnappte nach Luft. Zwei Soldaten des Sicherheitsdienstes grinsten kaum merklich. Sie standen als Posten vor einer Nebentür.
    „Vorerst annehmen" meldete sich mein Extrahirn. Ich achtete nicht darauf. Apple war ein guter Sicherheitsoffizier, aber ich kannte den Charakter der Galaktischen Händler seit mehr als zehntausend Jahren irdischer Zeitrechnung. Selbst der verwegenste Schwindler hätte es nicht gewagt, in die Höhle des Löwen einzudringen, um dort grundlos bestimmte Forderungen zu stellen.
    Rhodan beobachtete mich. Ich legte den Schulterumhang ab, klappte den Halteriemen meiner Dienstwaffe nach unten und lockerte den im Halfter steckenden Thermostrahler.
    Apple hüstelte.
    „Lassen Sie den Springer vorführen", sagte ich ausdruckslos.
    Perry zeigte großes Interesse. Apple gab den Posten einen Wink.
    Ein terranischer Sergeant ließ die Tür aufgleiten und sagte: „Mach einen Satz, Onkelchen, aber dalli, wenn ich bitten darf." Meine gespannte Stimmung lockerte sich. Die legeren Worte des Soldaten heiterten mich unwillkürlich auf.
    Ehe Beybo erschien, drang eine übelriechende Duftwolke in den Raum. Apple schimpfte leise und griff zum Schalter der Klimaanlage. Rhodan sagte „oh", und ich zog mich um einige Meter weiter zurück.
    Ein breitschultriges Individuum streckte einen verfilzten Rotbart in das Zimmer. Ein nicht minder verwahrloster Rotschopf folgte. Was dann noch kam, ließ mich an meine degenerierten Landsleute denken, die es für schicklich hielten, alle möglichen Duftstoffe mit sich zu führen. Ein Riechfläschchen wäre mir aber jetzt sehr willkommen gewesen.
    „Nebenan steht eine Wanne mit Schwefelsäure, Sir", meldete der Sergeant der Wache. „Wenn Sie damit einverstanden sind, dann ...!"
    Ich winkte ab und betrachtete den Springer. Er trug enge Kunstfaserhosen, wadenhohe Schnürstiefel mit ausklappbaren Magnetelementen und eine weite Bluse aus Kosztileder die über den Hüften von einem breiten Kombinationsgürtel zusammengehalten wurde.
    Die an und für sich kleidsame Tracht glänzte wie eine Speckschwarte. Von Beybos Gesicht waren eigentlich nur eine knollige Nase und zwei graublaue Augen zu sehen. Alle anderen Partien wurden entweder von dem „Bartgestrüpp" oder von der „Haarpracht" verdeckt.
    „Bleiben Sie dort stehen", sagte Rhodan rasch. „Nein, weiter hinten. Was halten Sie vom Wasser?"
    Die Haare des Springers bewegten sich. Er runzelte die Stirn.
    Dann zeichnete sich inmitten des Barturwaldes ein dunkles Loch ab. Der Kerl grinste uns an, dass Oberst Apple die Zornesröte in die Stirn stieg. Auf einen Blick von mir beherrschte er sich.
    „Alle Sonnen der großen Insel grüßen Euch, Euer Erhabenheit", sagte Beybo als Begrüßung.
    „Haben Sie das schriftlich?" meinte Rhodan trocken.
    Ich legte die Hand über die Lippen und unterdrückte meine Heiterkeit. Perry konnte ausgesprochen ironisch sein.
    Beybo ließ sich nicht stören. Er hakte seine schmutzigen Daumen hinter den Gürtel und stellte sich in Positur.
    „Wir haben fünf Minuten Zeit", erklärte ich. „Du hast mich zu sprechen verlangt?"
    „So ist es, Euer Erhabenheit."
    „Ich höre."
    Beybos Augen verengten sich. Ich ahnte, dass wir einen gerissenen und gewissenlosen Mann vor uns sahen. Für Pendler vom Range eines Beybo galt nur das Geschäft. Er wurde auch sofort sachlich und verzichtete auf Phrasen.
    „Ich habe zwei Tonnen Katalysemasse verfeuert, um mein Schiff nach Arkon zu bringen, Euer Erhabenheit", begann er vorsichtig.
    Ich nickte gelangweilt. Es wäre verwunderlich gewesen, wenn er nicht auf seine Ausgaben hingewiesen hätte.
    „Jemand, den ich weder namentlich nennen noch beschreiben kann, gab mir den Auftrag, Euch und Seine Administrative Exzellenz aufzusuchen. Die Treffpunktkoordinaten sind in meiner Bordpositronik verankert worden. Wie sie da hineingekommen sind, ist mir unbekannt. Die Daten können nicht abberufen werden.
    Es bleibt Euch also keine andere Wahl, als Euch mir und meinem Schiff anzuvertrauen. Mein Auftraggeber möchte Euch, Euer Erhabenheit, sowie Perry Rhodan sprechen.

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