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0145 - Falschgeld, Gift und Gangster

0145 - Falschgeld, Gift und Gangster

Titel: 0145 - Falschgeld, Gift und Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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Tränengasgranate ins Auto schießen?«
    »Von wo aus soll denn das geschehen?« rief ich zurück.
    »Von einem Fenster im ersten Stock können wir’s ziemlich gefahrlos machen.«
    »Okay, dann tut es, bevor der versehentlich einen von uns trifft.«
    Ich hörte bald darauf eilige Schritte im Hausflur. Ich schob mir meine Pistole zurück ins Schulterhalfter und steckte mir eine Zigarette an. Die Kollegen mußten erst hinauf in die Waffenkammer, dort ein Gewehr und eine Tränengasgranate holen und damit wieder herunter in den ersten Stock. Das würde höchstens drei bis vier Minuten dauern. Dann war der Junge in seinem Taxi gezwungen, sich nach Luftveränderung umzusehen. Kein Mensch kann es ohne Gasmaske in einem Auto aushalten, in dem sich Tränengas ausbreitet.
    Während ich gemütlich an meiner Zigarette zog und hinter der offenstehenden Tür nicht mehr als ein Achtel meines Kopfes sehen ließ, um das Taxi im Auge zu behalten, knallte der verrückte Kerl noch zwei Kugeln in die Gegend. Entweder war er überhaupt nicht normal, oder aber die Panik hatte ihn gepackt.
    Schon wollte ich meine Zigarette wegwerfen, weil der Schuß aus dem ersten Stock in jedem Augenblick zu erwarten war, als ich sah, wie sich die hintere Tür des Taxis langsam öffnete.
    Ich ließ den Zigarettenstummel fallen und griff wieder nach der Waffe.
    Und da kam er heraus. Aber nicht langsam, wie ein Mensch eben aus einem Wagen aussteigt, nein, sondern wie eine Versuchsrakete. Er hetzte in weiten Sprüngen quer über den Hof. Sein Ziel war klar. Die Ausfahrt. Und er war ein Sprinter vor dem Herrn.
    Aber er war tiefer im Hof gewesen als ich. Die Tür, an der ich stand, war der Ausfahrt um die Hälfte seiner Ent- fernung näher. Ich brauchte nur in einem halben rechten Winkel quer über den Hof laufen und ich mußte mit ihm Zusammentreffen.
    Natürlich tat ich's. Flüchtende Männer haben für einen G-man eine ungewöhnliche Anziehungskraft. Aus reiner Neugierde möchte man wissen, warum sie ein schlechtes Gewissen haben.
    Er sah, daß ich ihm den Weg abschnitt, und er spurtete los. Er muß alles aus sich herausgeholt haben, was er hatte — und das war 'ne hübsche Menge, Aber gegen meinen Vorsprung war nichts zu machen. Er lief mir direkt in die Arme.
    »Stopp«, keuchte ich. »Zum Teufel, geben Sie’s endlich auf…«
    Er blieb stehen, da er meine Pistole sah. Seine Brust hob und senkte sich in rasenden Atemzügen. Auch ich keuchte. Aber als ich einen Augenblick verschnauft hatte, winkte ich mit der Pistole.
    »Kehrt marsch, mein Lieber!«
    Sein Gesicht drückte Angst aus, unverhohlene Angst.
    »Ich schreie, bis die Polizei kommt!« sagte er.
    Ich stutzte. Die Polizei? Ach so, er hielt uns wohl für Gangster. Na, den Irrtum konnte ich korrigieren.
    »Sie .sind bei der Polizei«, sagte ich. »Beim FBI sogar. Und nun gehen Sie schön mit mir ins Haus. In meinem Office werden wir eine Zigarette miteinander rauchen und uns ein bißchen unterhalten.«
    »Sie — Sie sind vom FBI?« wiederholte er verdattert.
    »Allerdings, mein Lieber.«
    »Und worüber möchten Sie sich mit mir unterhalten?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Zum Beispiel über die Qualität gewisser Zehn-Pfund-Noten, mit denen Sie einen Taxifahrer anschmieren wollten. Wir vom FBI sind nämlich für Falschgeld zuständig, und ich persönlich interessiere mich brennend für solche Sachen.«
    Er hatte seine Pistole nicht mehr in der Hand. (Wir fanden sie später im Taxi, leergeschossen bis auf die letzte Patrone.) Seine Arme hingen schlaff am Körper herunter. Während des kurzen Gesprächs hatte sich auch seine Atmung wieder beruhigt.
    Jetzt hob er langsam den Kopf.
    »Können Sie mir beweisen, daß Sie ein G-man sind?« fragte er.
    Ich zuckte die Achseln.
    »Meinetwegen, Hier, mein Dienstausweis.«
    Ich hielt ihm das Ding mit der linken Hand hin. Er trat einen Schritt vor, um das Dokument besser betrachten zu können, dann nickte er.
    »Ja«, sagte er. »Jetzt glaube ich es.«
    Bevor ich etwas dagegen tun konnte, hatte er seine linke Hand schnell zum Munde geführt. Ich sprang auf ihn zu und riß ihm den Arm herunter. Aber es war bereits zu spät. Ich sah die geöffnete Kapsel seines großen Siegelrings, den er an der Linken trug. Mir war alles klar.
    Er hatte eine kleine Kapsel im Munde zerbissen, die in seinem Siegelring eingearbeitet gewesen war. Dia Kapsel enthielt, wie wir später feststellten, Zyankali. Er war tot, bevor hundert Herzschläge vergangen waren…
    ***
    Inzwischen

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