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0145 - Turm der toten Seelen

0145 - Turm der toten Seelen

Titel: 0145 - Turm der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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diesem Fahrzeug.«
    »Du warst schon immer ein komischer Kauz.«
    Anharad Mondy lachte so laut, daß Ireen Tool schauderte. Er warf ihr einen kurzen Blick zu. Sie fühlte, daß er sie begehrte. Es war ihr unangenehm. Mit ihm hätte sie ein Leben lang auf einer Insel verbringen können, sie hätte ihm niemals gestattet, sie anzufassen. Er widerte sie an, machte ihr Angst.
    »Sag mal, kannst du uns in deiner Luxuskarosse mitnehmen, Anharad?« fragte Hawks.
    Der Leichenbestatter grinste. »Mit dem größten Vergnügen.«
    »Ist ja nicht mehr weit«, sagte Billy zu Ireen, als er ihr blasses Gesicht sah. Ihr Blick verriet ihm, daß sie lieber zu Fuß gegangen wäre.
    Anharad Mondy stellte sich mit stolzgeschwellter Brust neben seinen Leichenwagen und klopfte mit der Hand auf das Blech.
    »Stromlinienform. Was sagst du dazu, Billy? Heutzutage reisen sogar die Toten schon erster Klasse.«
    Ireen Tool seufzte.
    »Hör auf, ihr Angst zu machen, Anharad«, knurrte Billy.
    Mondy kicherte. »Was seid ihr alle für zartbesaitete Menschen.« Er wandte sich liebevoll seinem Leichenwagen zu und streichelte den schwarzen Lack. Plötzlich erstarrte er. »Nanu!?« stieß er hervor.
    Billy trat neben ihn. »Was ist, Anharad?«
    Der wies durch ein Fenster in den Transportraum. »Sieh mal, Billy.«
    Hawks schaute in das Innere des Leichenwagens. Da stand ein schwerer schwarzer Eichensarg mit silbernen Beschlägen und reichlicher Verzierung. Ein Prachtstück von einem Sarg, aber eben ein Sarg.
    »Anharad!« stieß Billy unangenehm berührt hervor. »Bitte, sei mir nicht böse, aber als dein Freund kann ich dir wohl sagen, daß ich dich für einen total verrückten Kerl halte.«
    »Wegen dieses Sarges?«
    Der Fernsehautor nickte. »Hör mal, du bist zu einem Treffen mit Freunden unterwegs. Findest du es da nicht reichlich deplaziert, einen Sarg mitzubringen?«
    »Ich habe ihn nicht hineingeschoben, Billy. Wirklich nicht. Solche Särge führe ich überhaupt nicht.«
    Ireen Tool stockte sekundenlang der Atem. Sie krallte ihre Finger in Billys Arm.
    »Dann weiß ich, wer den Sarg in deinen Wagen getan hat, Anharad«, sagte Hawks düster.
    »Hannah Salem?«
    »Wer sonst?«
    »Oh, mein Gott!« entfuhr es Anharad Mondy.
    ***
    Ireen Tool zitterte. Sie wollte vorschlagen, umzukehren, nach London zurückzufahren. Es wäre ihr größter Wunsch gewesen, wieder nach Hause zu fahren. All die unheimlichen Dinge, die hier passierten, zerrten an ihren Nerven. Sie befürchtete, daß sie einen hysterischen Anfall erleiden würde, wenn das so weiterging.
    »Was machen wir mit dem Sarg?« fragte Billy Green Hawks.
    »Er gehört nicht mir. Wir laden ihn ab«, entschied Anharad Mondy. Er ging nach hinten und machte die Ladeklappe auf. Als er den Sargdek-, kel hochzuheben versuchte, bemerkte er, daß dieser festgeschraubt war. Im allgemeinen machte man das nur, wenn ein Toter darin lag. Mondys Züge verhärteten sich daraufhin. Hawks fiel das auf.
    »Was ist?« fragte er.
    »Verschraubt«, erwiderte Mondy.
    »Hol das Ding heraus, Anharad!«
    Der Leichenbestatter nickte. Er griff mit seinen kräftigen Händen unter den Sarg.
    »Mann, ist der schwer!« ächzte er. »Komm, Billy, hilf mir!«
    Hawks löste sich von Ireen. Sie gab ihn nur ungern frei. Während er zu Mondy trat, nagte sie nervös an ihrer Unterlippe.
    So hoben den Sarg zu zweit hoch.
    »Der ist nicht leer!« knurrte Mondy.
    »Nicht leer?« fragte Hawks erschrocken.
    »Wollen - wollen Sie damit sagen, daß eine Leiche in diesem Sarg liegt?« fragte Ireen mit vibrierender Stimme. Ihre Stirn glühte. Schweißtröpfchen bildeten sich darauf.
    Die beiden Männer hievten den Sarg aus dem Leichenwagen und stellten ihn ächzend auf der Straße ab.
    »Was weiter?« fragte Hawks.
    »Jetzt will ich’s wissen!« brummte Anharad Mondy.
    »Mensch, Anharad, was hast du vor?«
    »Ich will sehen, warum der Sarg so schwer ist.«
    »Laß das lieber sein, Anharad!« warnte Billy.
    Aber der Leichenbestatter hörte nicht auf ihn. Er hastete davon, und als er wiederkam, hielt er einen blitzenden Schraubenzieher in der Hand.
    »Jetzt wollen wir der Sache mal auf den Grund gehen«, sagte er und setzte den Schraubenzieher an. Die Schrauben ließen sich quietschend aus dem harten Holz drehen. Als Mondy bei der letzten angelangt war, hielten Ireen und Billy unwillkürlich für Sekunden den Atem an. Gebannt starrten sie auf den Sargdeckel.
    Ireen Tool fühlte sich in diesen nervenaufreibenden Augenblicken mehr als elend. Billy

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