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0146 - Die große Beute

0146 - Die große Beute

Titel: 0146 - Die große Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die große Beute
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zu öffnen.«
    Ich wandte mich an Phil: »Sieh zu, dass du irgendwen findest, der uns den Schrank öffnen kann. Außerdem möchte ich, dass Professor Hough so bald wie möglich hier erscheint.«
    »Uns was machst du?«, fragte Phil.
    »Ich hole Frederic Barowick jun.«, antwortete ich.
    ***
    Barowick öffnete mir nach langem Klingeln. Er war noch im Schlafanzug. »Agent, Cotton«, rief er. »Ich kann doch erst heute Abend mit meinem Vater…«
    »Um Ihren Vater dreht es sich im Augenblick nicht«, knurrte ich und drückte ihn in den Korridor. »Kennen Sie Henry Webman?«
    Er starrte mich aus aufgerissenen Augen an.
    »Woher…wissen Sie…«, stammelte er.
    »Sie kennen ihn also?«
    »Ja.«
    »Wer ist er?«
    »Unser Goldschmied. Er arbeitet für uns. Das meiste von dem, was wir auf der Fifth Avenue verkaufen, stammt von ihm.«
    »Warum haben Sie mir das nicht gesagt?«
    Er versuchte ein bisschen frech zu werden. »Sie haben mich danach nicht gefragt.«
    »Ich fragte Sie nach dem Verleib des indischen Schmucks, und Sie wussten, dass das Zeug sich bei Webman befand.«
    »Nein, das wusste ich nicht. Ich sagte Ihnen doch, dass allein mein Vater…«
    »Wenn Sie es nicht wussten, so hätten Sie es sich doch denken können. Ich werde Ihnen sagen, warum Sie uns Webmans Existenz verschwiegen haben. Sie wollten Zeit gewinnen, um ihn aus dem Weg zu räumen.«
    »Nein!«, schrie er auf.
    Ich griff ihn mir an den Aufschlägen des Schlafanzuges und zog ihn zu mir heran. Das Nachtgewand war aus Seide und fühlte sich an wie das Nachthemd einer Lady.
    »Welchen einigermaßen vernünftig klingenden Grund können Sie mir dann dafür angeben, dass Sie den Mund nicht aufgetan haben?«
    »Sie müssen das verstehen, Agent Cotton«, wimmerte er. »Die Goldschmiede, die für üns arbeiten, sind ein Geschäftsgeheimnis. Die Kunden sollen glauben, wir wären selbst Hersteller des Schmucks. Es ist sehr wichtig, dass niemand den Goldschmied kennt. Verstehen Sie doch, Agent Cotton, wenn die Kunden zu dem Goldschmied direkt gehen würden, so bekämen sie die gleiche Ware für ein Drittel des Geldes. Ich hätte nie gewagt, Ihnen Webmans Adresse ohne das Einverständnis meines Vaters zu nennen.«
    Ich ließ den Knaben los.
    »Sie hätten sich verdammt sagen können, Barowick, dass FBI-Beamte keine Ladys sind, die auf billige Bezugsquellen für Juwelen scharf sind. Ziehen Sie sich an. Ich will Ihnen zeigen, was Sie mit Ihrer verdammten Geschäftsdiskretion angerichtet haben…wenn Sie es nicht überhaupt verursacht haben, mein Junge. - Beeilen Sie sich! Aufs Rasieren können Sie verzichten, falls Sie überhaupt einen Bart haben.«
    »Behandeln Sie mich höflicher!«, protestierte er. »Ich bin noch krank. Ich bin das Opfer eines Überfalls…«
    »Mach’ schnell, Knabe«, sagte ich und ging auf ihn los. Er floh ins Badezimmer.
    Als ich mit Fred Barowick, der nicht perfekt aussah, wie ein Gentlemen morgens um zehn Uhr aussehen sollte, in dem Hinterhaus ankam, waren die Männer vom Leichenschauhaus gerade dabei, Webman fortzuschaffen.
    »Einen Augenblick!«, befahl ich. »Nehmen Sie das Tuch noch einmal herunter.«
    Der weißhaarige Kopf mit dem roten Fleck wurde sichtbar. Ich beobachtete Barowick. Der Junge bewahrte mehr Haltung, als ich erwartet hatte.
    »Ja, das ist Henry Webman«, erklärte er knapp.
    »Zur Identifizierung habe ich Sie nicht geholt. Wann haben Sie ihn zuletzt gesehen?«
    Er überlegte kurz. »Vor etwa acht Tagen.«
    »Und gestern Nacht um elf Uhr?«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Das war die Zeit, zu der er ermordet wurde.«
    »Agent Cotton…«, brauste er auf, aber ich sagte leise: »Wenn Sie nicht ein prächtiges Alibi für diese Stunde haben, Barowick, dann wird mich nichts davon abhalten, Sie wegen Mordverdacht zu verhaften.«
    Er senkte den Kopf.
    Phil kam mit zwei Männern. Einen von ihnen kannte ich. Es war Professor Hough. Er ist Spezialist für Mineralien und steht aufgrund eines Vertrages dem FBI in Fragen zur Verfügung, die in sein Sachgebiet schlagen. Edelsteine gehören dazu. Der andere Mann, den Phil heranschleifte, war ein Techniker der Firma, die den Geldschrank gebaut hatte. Phil hatte ihn kurzerhand aus der Fabrik die zufällig in New York lag, geholt.
    Die Leiche von Henry Webman wurde hinausgetragen. Damit verlor die Atmosphäre viel von ihrer Unheimlichkeit. Professor Hough sah sich interessiert den Arbeitstisch und die seltsamen Geräte an.
    »Sehr ordentliche Einrichtung«, lobte er. Er öffnete die

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