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0146 - Höllenfahrt im Todesstollen

0146 - Höllenfahrt im Todesstollen

Titel: 0146 - Höllenfahrt im Todesstollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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und riss es vom Haken. Im selben Moment hämmerte Madderby die Tür auf.
    In drohender Haltung standen die Untoten da. Wen sollte Linda Henderson in Schach halten? Beide gleichzeitig war nicht möglich.
    Sie wandte sich Francis Madderby zu. Mit der ausgestreckten Hand hielt sie ihm das Kreuz entgegen. Er ließ ein unwilliges Knurren hören.
    Der Anblick des Kruzifix irritierte ihn. Er hieb mit seinen schwarzen Fäusten in die Luft, fauchte und knirschte, und als Mrs. Henderson all ihren Mut zusammenraffte und auf ihn zuging - immer mit hochgehobenem Kreuz -, da wich der Wiedergänger zornig zurück.
    Linda Henderson begann wieder zu hoffen. Vielleicht war das Kreuz ihre Rettung.
    Sie klammerte sich daran, ließ dabei aber den zweiten Untoten außer acht, und das war ein schwerwiegender Fehler.
    Madderby stand ganz unter dem schmerzhaften Zwang des Guten, das das Kruzifix in Linda Hendersons Hand versinnbildlichte.
    Aber sein Begleiter war nicht gebannt. Die andere Gestalt - ebenso grauenerregend wie der Professor selbst, mit langen gelben Schneidezähnen und eine trübe Flüssigkeit absondernden Augen - schlich lautlos an die Haushälterin heran.
    »Weiche, Satan! Weiche!« presste Linda Henderson heiser hervor, und Madderby war tatsächlich gezwungen, vor dem Kruzifix zurückzuweichen. Aber er lauerte auf seine Chance. Gleich würde sie kommen.
    Der andere Wiedergänger war mit drei schnellen Schritten bei Mrs. Henderson. Die Frau kreiselte herum und schlug mit dem Kreuz zu. Es traf das abstoßende Gesicht des Untoten.
    Die Berührung entfachte in ihm einen glühenden Schmerz. Er brüllte auf und taumelte zurück, während er die schwarzen Hände auf das dampfende Gesicht presste.
    Das war die Chance, auf die Madderby gewartet hatte. Jetzt griff er die abgelenkte Frau an. Er wuchtete sich ihr entgegen.
    Mit einem einzigen Hieb entwaffnete er sie. Das Kruzifix fiel zu Boden. Linda Henderson wollte sich danach bücken. Ein neuerlicher Schlag riss ihr die Brille vom Gesicht, und als der grausame Wiedergänger noch einmal zuschlug, ging die Haushälterin des Bürgermeisters zu Boden.
    Sofort war der Untote über ihr und führte aus, weswegen er gekommen war. Er brauchte die Kraft des Lebens, denn sie ließ ihn erstarken…
    ***
    Erschüttert standen sie vor den leeren Gräbern: Carlo Cotterill, Gilbert Gember und Tony Ballard. Cornell Kendall war nicht mitgekommen. Er hatte in seinem Jeep das Dorf verlassen und war zu seinem Bergwerk zurückgekehrt, wo seine Männer eine Sonderschicht eingelegt hatten, denn demjenigen, der als erster den Teufelsstein fand, hatte Kendall eine Belohnung von 10.000 Pfund in Aussicht gestellt. Das war viel Geld für die armen Teufel, die im Bergwerk schufteten. Für einen Mann, auf den Macht, Reichtum und Unsterblichkeit warteten, war der Betrag jedoch nur ein Pappenstiel.
    Da Kendall im Dorf keine Arbeiter gefunden hätte, hatte er sie in den Kaschemmen von Cardiff, Newport und Bristol aufgelesen. Gestrandete Existenzen, von denen niemand mehr etwas wissen wollte. Gesetzesbrecher, Tagediebe, Straßenräuber. Das größte Lumpenpack hatte sich Cornell Kendall ins Bergwerk geholt, und er führte diese Leute mit eiserner Hand und nach seinen eigenen Gesetzen. Er hatte gelernt, sich selbst bei solch einem Abschaum Respekt zu verschaffen, und er gab diesen Kerlen brutal die Knute, wenn sie nicht spurten…
    Carlo Cotterill wies auf die Stelle, wo Asmodina gestanden hatte. »Ich schloss nur mal kurz die Augen!« berichtete der weißhaarige Mann mit belegter Stimme. »Als ich sie wieder öffnete, war die gehörnte Frau verschwunden. Sie… sie muss ein Geist gewesen sein. Ein Geist mit großen Zauberkräften, sonst wäre es ihr nicht gelungen, Madderby und seine Freunde aus dem Grab zu holen.«
    Tony Ballard nickte. »Sie verfügt tatsächlich über unvorstellbare Zauberkräfte, Mr. Cotterill. Immerhin ist sie die Tochter des Teufels. Ihr Name ist Asmodina.«
    Gember wandte den Kopf und blickte den Detektiv aus London groß an. »Sie kennen sie?«
    »Nicht persönlich. Aber Oberinspektor John Sinclair, den ich angerufen habe, hatte schon einige Male mit ihr zu tun.«
    »Und das hat er überlebt?« fragte Cotterill verwundert.
    »John Sinclair ist ein tüchtiger Mann«, erwiderte Tony Ballard.
    »Hoffentlich trifft er bald in Chattering ein«, sagte Gilbert Gember.
    »Ich bin sicher, er hat sich sofort in seinen Bentley gesetzt.«
    »Und was tun wir in der Zwischenzeit? Francis Madderby und seine

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