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0149 - Wir jagten die Ratten

0149 - Wir jagten die Ratten

Titel: 0149 - Wir jagten die Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Theodor Horschelt
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Essen!«
    Dana gehorchte sofort. Sie nahm ihren Ball auf und verschwand über die Terrasse im Haus.
    Ich wollte mich ebenfalls zurückziehen und prallte dabei an der Hausecke mit einem kleinen rothaarigen Mann zusammen.
    Ich trat mit einer gemurmelten Entschuldigung zur Seite. Der andere — er mochte etwa fünfunddreißig Jahre alt sein und war sehr gepflegt und teuer gekleidet. — beachtete mich gar nicht, sondern rief mit vor Erregung bebender Stimme:
    »Mr. Drobb! Mr. Drobb! Einen Augenblick bitte!«
    Ich bog um die Hausecke und blieb stehen, um zu lauschen.
    »Was gibt es denn, Pat?« hörte ich meinen augenblicklichen Chef gelangweilt sagen. »Wo haben Sie eigentlich den ganzen Nachmittag gesteckt? Ich habe dreimal vergeblich nach Ihnen telefoniert.«
    »Ich war bei Perkins. Ich habe mir den neuen Mähdrescher von Ashburne & Sedley angesehen.«
    »So? Die neuen Modelle der Konkurrenz scheinen Sie nicht schlafen zu lassen?« spottete Drobb.
    »Allerdings«, tönte es überraschend scharf zurück. »Und was ich jetzt sage, wird Ihnen vielleicht auch den Schlaf rauben. Das neue Modell 3 C der Konkurrenz ähnelt unserer Versuchsmaschine, die im Herbst in Serie gehen soll, wie ein Ei dem anderen!«
    Drobb stieß einen Fluch aus. »Zum Donnerwetter! Ist etwa Ashburne auf die gleiche Idee gekommen wie unsere Konstrukteure?«
    »Das wäre ein geradezu erstaunlicher Zufall, Drobb. Aber ich glaube im Geschäftsleben nicht an Zufälle!« .
    »Verflixt, wenn wir die neue Maschine nur schon zum Patent angemeldet hätten.«
    Pats Stimme klang geradezu mitleidig, als er sagte:
    »Mr. Drobb, das habe ich doch alles versucht! Aber das Patentamt hat abgelehnt. Haben Sie denn den Schriftwechsel nicht gelesen? Ich ließ ihn Ihnen doch durch Wilma vorlegen. Nachdem es sich bei unserem neuen Modell lediglich um eine Neugruppierung bisher schon bekannter Konstruktionselemente handelt, ist die Geschichte eben nicht patentfähig.«
    »Was sollen wir nun machen?«
    »Es wird uns nichts anderes übrig bleiben, als das Projekt fallenzulassen und in aller Eile mit einer Neuentwicklung zu beginnen.«
    »Verdammt noch eins! Jetzt ist die Arbeit von zwei Jahren zum Teufel! Und wenn wir unser Modell trotzdem in Serie gehen lassen?«
    »Das ist völlig ausgeschlossen, Drobb! In der Fachwelt würde man sofort behaupten, wir hätten Ashburne & Sedleys Konstruktion gestohlen, und Ashburne selbst würde uns einen Rattenschwanz von Prozessen anhängen, daß uns bald die Augen übergingen.«
    »Daß in letzter Zeit doch auch alles schiefgeht!« schimpfte Drobb verdrossen. »Es sieht fast so aus, als hätten wir einen Spion im Werk sitzen.«
    »Eine andere Erklärung bleibt fast nicht übrig. Aber wer soll es sein? Das Personal der Versuchsabteilung?«
    »Unsinn, Pat. Die Leute haben schon unter meinem Vater gearbeitet. Nein, ich lege für jeden einzelnen die Hand ins Feuer.«
    »Dann bliebe noch Oberingenieuer Holl übrig. Er ist neu.«
    »Unsinn! Holl hat die Maschine konstruiert.«
    »Vielleicht haben ihm Ashburne & Sedley einen interessanten Preis für seinen Treuebruch bezahlt?«
    »In was verrennen wir uns da, Pat?« wehrte Drobb fast heftig ab. »Kommen Sie mit! Mir ist der Appetit zum Abendessen vergangen. — Kommen Sie! Wir wollen die Lage besprechen und dabei einen Schluck trinken.«
    »Das wird Muriel gar nicht gerne sehen.«
    »Muriel! Muriel!« fauchte mein Chef. »Meine Frau ist für Sie immer noch Mrs. Drobb!«
    Pats Stimme wurde eisig. »Ganz, wie Sie wünschen, Sir.«
    Die beiden entfernten sich.
    Ich mußte lächeln. Drobb war also auch noch eifersüchtig. Daß dazu aber kein Grund vorlag, hätte auch ein Blinder sehen können.
    Ich schlenderte zum Vordereingang und traf dort Mary.
    »Wo stecken Sie denn, Jerry«, fragte das Mädchen mürrisch. »Ich suche Sie schon überall. Kommen Sie in die Küche. Wir wollen essen!«
    »Okay«, nickte ich. »Ich bitte um Entschuldigung. — Übrigens, wer war eigentlich der rothaarige Herr, der vor etwa fünf Minuten die Terrasse stürmte?«
    Mary trat etwas dichter an mich heran. »Pat Will, Mr. Drobbs Prokurist. Er soll ein Genie sein. Im Vertrauen — er ist mehr Chef in der Fabrik drüben als Drobb selbst. Der gute Abner hat leider nicht viel von der Tüchtigkeit seines Vaters geerbt.«
    »Aber er war immerhin schlau genug, sich eine geradezu phantastische Frau zu fischen.«
    »Allerdings«, stimmte mir Mary eifrig zu. »Sie ist viel zu gut für ihn. Bei einer solchen Frau angestellt zu

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