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0149 - Wir jagten die Ratten

0149 - Wir jagten die Ratten

Titel: 0149 - Wir jagten die Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Theodor Horschelt
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verfehlen!«
    Die Bande fuhr bis Sand Brook weiter und bog dort nach links in ein Fichtenwald-Gelände ab. Ich gab die Richtungsänderung durch und setzte die Verfolgung fort.
    Inzwischen war es drei Uhr nachmittags geworden. Der Weg führte steil in die Höhe, und ich befürchtete, das Geknatter des Motorrads könne mich verraten.
    Jenseits des Bergrückens ging es wieder steil abwärts. Ich stellte den Motor ab und ließ die Maschine lautlos abwärts rollen.
    Die Straße verwandelte sich mehr und mehr in einen elenden Feldweg, der inmitten einer Waldparzelle so schlecht wurde, daß der Chrysler bestimmt nicht mehr sehr weit gekommen sein konnte.
    War Corry links oder rechts abgebogen?
    Ich entschied auf links, denn dort sah ich durch die Bäume einen kleinen See schimmern. Ich schob die Maschine noch ein paar Meter weiter und lehnte sie gegen einen Baum, daß sie in die von mir gewählte Richtung wies.
    Von da ab setzte ich die Verfolgung zu Fuß fort, wobei ich mich möglichst in Deckung hielt.
    Ein paar Minuten später sah ich ein kleines Landhaus, dicht am Ufer des Sees. Vor dem hübschen Bau standen den Chevrolet und der Chrysler.
    Ich schlug einen großen Bogen und kroch schließlich sogar auf allen Vieren ans Haus heran. Unterhalb eines Fensters richtete ich mich auf.
    Vorsichtig ging ich in die Hocke und wagte einen Blick ins Innere. Ich sah in einen großen, sehr gut eingerichteten Raum. In einer Ecke stand ein Bettchen, das nicht zu den Möbeln paßte.
    Ich hatte Dana Drobb gefunden.
    Außer dem Kind befanden sich vier Personen in dem Raum. Eine schlanke Negerin, die neben dem Kinderbett kauerte und in einem Magazin blätterte, Manuela Bloome in Pullover und langen Hosen, Hal Corry und Mary Easters.
    Da das Fenster doppelte Scheiben hatte, konnte ich von der Unterhaltung nichts verstehen. Ieh sah, wie die kleine Dana aufwachte und zu weinen begann. Das Kind hörte aber sofort auf, als Manuela sich über das Bett beugte.
    Plötzlich sagte eine leise Stimme hinter mir:
    »G-man Norton zur Stelle!«
    Ich wandte mich um und winkte Norton zu, der hinter einem Gebüsch in Deckung gegangen war. Lautlos kam er herüber. Zusammen beobachteten wir weiter, was sich im Haus abspielte.
    Manuela kam uns, ohne es zu wissen, zu Hilfe. Sie nahm trotz des offensichtlichen Protestes der anderen Dana aus dem Bettchen und auf den Arm, und schickte sich an, ins Freie zu treten.
    »Ich nehme die Frau!« sagte ich leise zu Norton. »Sobald ich sie fest habe, übernimmst du die anderen!«
    Die Verbrecherin verließ die Hütte und trat mit dem Kind zu ihrem Wagen.
    Ich hatte die Null-acht in der Hand und schlich mich lautlos heran.
    Manuela setzte Dana auf den Rücksitz ihres offenen Wagens und holte aus dem Handschuhkasten eine Bonbonniere.
    In diesem Augenblick erblickte Dana mich und deutete aufgeregt in meine Richtung.
    Unter keinen Umständen durfte die Frau ihre Komplizen warnen. Ich sprang vorwärts, und bevor sie sich umwenden konnte, schlug ich mit der Null-acht zu. Lautlos brach sie zusammen.
    Ich lächelte Dana, die mich erschrocken ansah, aufmunternd zu und hetzte dann mit großen Sprüngen ins Haus, um Norton zu Hilfe zu kommen. Aber mein Kollege hatte es bereits geschafft.
    Die Pistole in der Hand, lehnte er am Türrahmen, und vor ihm standen mit erhobenen Armen die Negerin, Hal Corry und seine Frau Mary, geborene Easters.
    Ich übernahm die Bewachung, während Norton der Bande Handschellen anlegte. Anschließend kam dann auch die immer noch bewußtlose Wilma Crest — Manueal Bloome — an die Reihe.
    Als ein paar Minuten später Nortons Leute auftauchten, war alles erledigt. Einer der Männer nahm mein Motorrad. Ich selbst setzte mich in Nortons Wagen, während ein zweiter die Verhafteten abtransportierte.
    Es dunkelte bereits, als ich mich vor Red House absetzen ließ. Dana schlief friedlich in meinen Armen. Ich läutete.
    Muriel Drobb öffnete selbst.
    Als sie das Kind und mich sah, prallte sie zurück. Sie wurde totenbleich, ihre Augen weiteten sich, und unvermittelt brach sie in Tränen aus.
    »Dana schläft«, sagte ich, und es fiel mir nicht leicht, die Worte überhaupt herauszubekommen. »Sie brauchen keine Angst mehr zu haben, Mrs. Drobb.«
    ***
    Wie sich bald herausstellte, enthielten die Pralinen, die Wilma Crest, alias Manuela Bloome, dem Kind hatte geben wollen, Gift. Ich war buchstäblich in der letzten Sekunde gekommen.
    Mit meiner Vermutung, daß die Sekretärin alle wichtigen Geschäftsgeheimnisse

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