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0152 - Wir gegen das »Hirn von Frisco«

0152 - Wir gegen das »Hirn von Frisco«

Titel: 0152 - Wir gegen das »Hirn von Frisco« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir gegen das »Hirn von Frisco«
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Migräne eine mächtig feine Sache sein«, warf Ted leichthin. »Sie pfeift seit dem Aufstehen. Sehen Sie selbst, Decker.«
    Ich kniff das linke Auge zu und sah wieder durchs Fernrohr. Stella Fox bewegte sich in einem Morgenrock durch das mittlere Wohnzimmer. Ich sah sie eine Zigarette aus dem Kästchen nehmen, anzünden und mit wippendem Gang hinüber zum Radio gehen. Sie bewegte sich mit der Grazie einer Raubkatze. Eine gefährlich schöne Frau…
    »Die Leitungen hier laufen nach außen zum Verteilerkasten«, meinte Fleischer, als er meinen Blick verfolgte. »Wir können ihre Gespräche abhören und auf Band aufnehmen. Bisher zwei Anrufe.«
    »Von wem?«
    »Spiel sie ab, Ted«, befahl Ben kurz.
    Summend setzte sich das Band in Bewegung. Das erste Gespräch war kurz. Zwei Minuten lang… Jemand, der sich »Irving« nannte, wollte mit Stella irgendwohin essen fahren. Stella ließ ihn abblitzen.
    Das nächste war anstrengend und einfallslos. Es musste eine Freundin von Stella Fox gewesen sein. Die typische Unterhaltung zwischen zwei jungen Frauen. Klatsch und-Tratsch und kleine, wohldosierte Spitzen.
    »Stellen Sie das Ding ab«, rief ich Ted zu. »Damit ist nichts anzufangen. Haben Sie was von Cotton gehört?«
    »Noch nicht.« Ben Fleisher schüttelte das Haupt. »Ich hoffe, er kommt mit der MacNeel-Company zurecht. Special Agent Cowan schwört, dass es eine Verbindung von dort zum ›Hirn‹ geben muss. Verdammt noch mal, sämtliche Fälle hängen irgendwie mit der MacNeel-Company zusammen.«
    »Aber es geschah nie während der regelmäßigen Geldtransporte«, meinte ich überlegend. »Und noch etwas: Es gibt wohl keine Bank und kein Großunternehmen in Frisco, das nicht bei MacNeel abonniert ist. Das ›Hirn‹ wird bestimmt nur Firmen wählen, bei denen sich ein Überfall auch lohnt. Und solche Unternehmen sind Kunden der MacNeel-Company.«
    »Kann sein«, antwortete Fleisher achselzuckend. »Aber es ist jedenfalls verdammt merkwürdig, Decker. Wir wissen lediglich, dass Rollins zur Gang gehört hat und dass Stella Fox seine Freundin war. Wie lange und mit welchem Erfolg…« - jetzt grinste er ganz offen - »Das mag dahingestellt bleiben. Wenn wir uns nun an Stella halten, so ist das ganz in Ordnung. Denken Sie an die Rechnung, Decker. Hundertvier Dollar für das Apartment, einundachtzig für den Wagen und die üblichen fixen Ausgaben, die noch hinzukommen. Dabei zieht sie sich zu vortrefflich an und macht einen gepflegten Eindruck. Das alles kostet Geld. Von dreihundertzehn im Monat kann man das nicht schaffen.«
    »Hat Captain Rosato ihr deswegen mal auf den Zahn gefühlt?«
    Fisher hob die Schultern.
    »Keine Ahnung. Wir haben es nicht getan. Strikte Anweisungen von Cowan. Ich hoffe nicht, dass Stella überhaupt weiß, dass das FBI sich für sie interessiert. Was wir bisher unternommen haben, geschah mit der größtmöglichsten Zurückhaltung. He, Ted…! Die Lampe!«
    Neben dem Bandgerät flackerte ein rotes Licht.Ted schwang sich auf seinem Stuhl herum, griff zum Schalter und ließ das Tonband anlaufen. Er schaltete den Lautsprecher ein.
    Deutlich hörten wir das Rasseln der Telefonklingel.
    Dann eine abwartende, vorsichtige Frauenstimme:
    »Ja…?«
    »Das ist Stella«, flüsterte Fleisher, als könnte sie uns hören.
    »Stella?« Die Stimme eines Mannes.
    »Was ist? Bist du’s Irving?«
    »Klar. Ist alles okay bei dir?«
    »Natürlich. Was soll denn sein?«
    »Kann man nie Vorhersagen. Ich denke, du gehst morgen wieder hin, was? Ich hab mir’s noch mal überlegt, Stella. Es war Unfug, glaube mir. Wir hätten es nicht tun sollen.«
    »Jetzt ist es zu spät, Irving«, erwiderte das Mädchen ruhig. »Was ist denn los mit dir?«
    »Ach, nichts…«
    »Hör mal, Irving, du hast es dir doch nicht etwa anders überlegt?«
    »Nein, nein, was du gleich denkst«, kam die Männerstimme prompt. »Ich hab die mein Wort gegeben, Baby.«
    »Darauf pfeife ich. Dein Wort…!« Stella begann hoch und unnatürlich zu lachen. »Ausgerechnet du…! Ich wette, du hast noch nie im Leben dein Wort gehalten. Erzähl mir bloß nichts.«
    »Ich halte es, Baby.«
    »Es wäre besser für dich, Irving«, sagte Stella scharf. »Vergiss nicht unsere Abmachung. Ich lass nicht mit mir spielen.«
    »Bist du mit dem falschen Bein aufgestanden, Baby?«, fragte die Männerstimme. »Du willst mir doch nicht drohen?«
    »Unsinn. Aber ich will auch nicht sitzen gelassen werden, Irving. Auch nicht von dir, hqrst du?«
    »In Ordnung, Stella.

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