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0152 - Wir gegen das »Hirn von Frisco«

0152 - Wir gegen das »Hirn von Frisco«

Titel: 0152 - Wir gegen das »Hirn von Frisco« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir gegen das »Hirn von Frisco«
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Mach dir keine Sorgen. Wiedersehen…«
    Ohne Antwort legte Stella Fox den Hörer auf die Gabel. Ich sah ihr wütendes Gesicht im Fernrohr. Eine Weile stand sie reglos neben dem weißen Apparat, ballte die Hand zur Faust und schlug dann unbeherrscht auf den kleinen Tisch. Mit Schwung warf sie sich das offene Haar über die Schulter, nahm eine neue Zigarette aus der Dose und stellte das Radio wieder an.
    Ted legte die Bandspule um. Ben Fleisher betrachtete sinnend seine kurz geschnittenen Nägel.
    »Ist das nun was für uns, oder nicht, Decker?«
    »Ziemlich nebelhaftes Gespräch«, sagte ich.
    »Jedenfalls muss sie einen triftigen Grund haben, krank zu spielen«, mischte Ted sich ein. »Das ist Theater, nicht? Aber warum, zum Teufel, setzt sie ihren Job aufs Spiel?«
    »Der Mann braucht gar nicht das Kaufhaus gemeint zu haben«, sagte ich. »Er sagte: Ich denke, du gehst morgen wieder hin. Wohin? Wie kann er Stella vorschreiben, was sie zu tun hat? Gibt es noch einen anderen Ort, den sie regelmäßig besucht? Außer ihrem Arbeitsplatz bei Bruster und Glave?« Ich sah Fleisher an. »Wissen Sie was darüber?«
    »Nein, wir haben so ziemlich alles herausbekommen, was wichtig ist, Decker. Ein ganz durchschnittliches Mädchen, bei Gott. Die üblichen Freunde, die üblichen Interessen und ganz gewöhnliche Bekannte. Nichts an Stella Fox ist irgendwie auffällig. Lediglich die-Tatsache, dass sie über ihre Verhältnisse lebt. Dabei hat sie nirgends Schulden.«
    »Bei scharfer Rechnung könnte sie das natürlich mit ihren dreihundertzehn Dollar irgendwie hinkommen«, gab ich zu bedenken.
    »Das ist es ja«, fauchte Fleisher wütend. »Sie lebt auf großem Fuß, aber so geschickt, dass man es noch schlucken kann. Wenn sie ein paar Tausender zu viel ausgeben würde, hätten wir sie festgenagelt. Aber so? Jeder drittklassige Anwalt bekäme sie in weniger als zwei Stunden frei.«
    »Na schön… Bleiben Sie hier, Fleisher! Halten Sie das Mädchen unter Beobachtung, bis Cowan die Überwachung auf hebt. Wer löst Sie ab?«
    »Um Mitternacht schickt Cowan zwei Männer her. Einer hält ständig ihre Wohnung unter Bewachung, der andere kann ihr mit dem Wagen unauffällig folgen, falls sie ihr Apartment verlässt. Na, Sie sehen ja selbst, es ist kein aufreibender Job.«
    »Ich möchte wissen, warum sie krank feiert«, murmelte ich gedankenverloren.
    »Vielleicht hat sie was Besseres vor«, meinte Ted grinsend. »Wie sie aussieht, ist das nicht mal allzu ungewöhnlich.«
    »Gut, so was gibt es, dass Mädchen sich krank stellen, weil sie eine Verabredung mit ihrem Freund haben oder unbedingt zu einer Party wollen. Aber sie sitzen dann nicht in ihrer Wohnung herum und lehnen jede Art von männlicher Einladung ab. Irgendetwas stimmt hier nicht. Irving ist kein sehr seltener Name. Wir wissen, dass Stella Fox den toten Rollins kannte. Aber von einem Irving wissen wir nichts. Wo, zum Teufel, kommt der plötzlich her?«
    »Sie hat nicht mal seinen vollen Namen genannt«, warf Fleisher ein. »Passen Sie auf, Decker, Ted lässt das Gespräch noch mal ablaufen. Achten wir jetzt nur auf den Tonfall. Los, Ted.«
    Ich vernahm erneut die beiden Stimmen aus dem Lautsprecher, das vorsichtige Tasten, die unsicheren Umschreibungen. Dann wusste ich, was Fleisher meinte. Verdammt, er hatte wahrscheinlich recht.
    »Sie winden sich beide wie Aale, sie tarnen sich, Fleisher.«
    »Eben, das mein ich. Ist mir sofort aufgefallen. Sie haben sich am Telefon benommen, als rechneten sie damit, belauscht zu werden. Die Katze schleicht um den heißen Brei, was?«
    Ich schob mir den Hut in die Stirn und ging zum Ausgang.
    »Möglich, dass in ihrem Betrieb jemand weiß, was mit Stella los ist. Werd mich mal dort umsehen. So long.«
    »Viel Erfolg, Decker«, knurrte Ben Fleisher. »Nehmen Sie besser den Hinterausgang, ja?«
    ***
    Jetzt will ich vorerst Phil Decker wieder einmal das Wort entziehen und selbst berichten:
    Mister Moore war sehr liebenswürdig und entgegenkommend. Er schob mir einen sechs Seiten langen Vertrag über die Tischplatte zu, winkte ab, als ich ihn durchzulesen begann und lieh mir sogar seinen goldenen Füllhalter. Interessiert sah er zu, wie ich meinen neuen Namen unter das Papier setzte.
    »Fünfhundertsechzig netto, Mister Emmerson. Dazu kommen noch Prämien und Sondervergütungen. In guten Monaten kommen Sie leicht auf sechshundertfünfzig bis siebenhundert Dollar. Dafür verlangen wir Pünktlichkeit und absolute Zuverlässigkeit. Beim

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