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0154 - Der Schädelberg

0154 - Der Schädelberg

Titel: 0154 - Der Schädelberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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Feigling zu handeln, der dich in den Kampf schickte, Zamorra, um selbst in Sicherheit zu bleiben.«
    »Das glaube ich nicht, Gor. Feigheit war vielleicht gar nicht sein Motiv.«
    Der Professor richtete sich auf.
    »Wir müssen weiter, mein Freund. Ab sofort sind wir zum Erfolg verpflichtet. Es geht darum, ob ich den ewigen Kreislauf durchbrechen kann - und es geht um mein Leben!«
    Gor machte ein unzufriedenes Gesicht, als sich Zamorra abwandte und höher kletterte.
    ***
    Sie bezogen oberhalb einer Geröllhalde Stellung. Von hier aus hatten sie einen guten Ausblick auf die Steinebene. Zamorra deutete zum Horizont. In der Ferne waren die Zinnen einer Stadt zu sehen.
    »Ich dachte, Zartas liegt in der anderen Richtung?«
    Gor knurrte: »Ich sagte bereits, daß alle Wege in die Stadt führen, Zamorra. Das sind die Gesetze dieser Sphäre.«
    Zu mehr Erklärungen war er nicht bereit. Er bückte sich nach einem kleineren Felsbrocken und stemmte ihn über den Kopf.
    »Mach es mir gleich! Wir müssen die Brut vernichten.«
    Zamorra sah, was er meinte. Unterhalb der Geröllhalde waren die Verfolger. Sie hatten die beiden noch nicht gesehen, schwärmten gerade aus, um alles zu durchsuchen.
    Hatten sie die Felsspalte nicht entdeckt, durch die Gor und Zamorra zur Regenrinne gelangt waren?
    Gor schleuderte den Steinbrocken auf die abschüssige Ebene. Andere Steine wurden davon losgesprengt.
    Mehr und mehr der Brocken ließen Gor und Zamorra in die Tiefe gehen. Sie setzten eine Steinlawine in Gang.
    »Vor drei Kreisen habe ich das zum letzten Mal versucht«, sagte Gor. »Noch nie war die Wirkung so groß, Zamorra. Du bist eine gute Hilfe. Zu zweit erreichen wir mehr. Vielleicht schaffen wir es!«
    Es war zu offensichtlich, daß er dem Professor Mut machen wollte. Zamorra entgegnete nichts. Er arbeitete verbissen.
    Zu spät erkannten die Soldaten unten in der Ebene die Gefahr. Sie flüchteten schreiend und drohten mit den Fäusten herauf.
    »Halt ein, Zamorra, es ist genug!« befahl Gor. »Wir müssen unsere Kräfte schonen. Erst zwei der Prüfungen haben wir bestanden.«
    »Prüfungen?«
    »Ja, so nenne ich die einzelnen Phasen inzwischen. Die Phase des Friedens kennst du bereits. Gelegentlich habe ich bis zu sieben Prüfungen bestanden. Auch beim letzten Mal, als du mir in die Quere kamst. Die siebte Prüfung war der Angriff des Knochenheers.«
    »Und wie würde es weitergehen, würdest du den Angriff überstehen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Aber es hat doch keinen Sinn, Gor, daß du diese Kämpfe auf dich nimmst! Du mußt doch ein Ziel haben.«
    »Ich kämpfe, weil es meine Bestimmung ist, und wenn ich alle Prüfungen bestehe, ist Zartas befreit, der Fluch genommen und derjenige besiegt, der dafür verantwortlich ist. Bis dahin darf ich niemals aufgeben. Jeder Neubeginn ist eine neue Chance.«
    Gor drehte sich um und ging davon.
    Zamorra hätte noch mehr Fragen gehabt, aber er verzichtete darauf. Gor war an einer empfindlichen Stelle getroffen. Ein Kämpfer, an dem man zweifelte? Auch Gor ertrug das nicht.
    ***
    Josquin Dufay fühlte sich wie im Fieber. Er brauchte sehr viel Energie, um überhaupt weitergehen zu können und sich nicht einfach irgendwo hinzusetzen und die weitere Entwicklung abzuwarten.
    Er bog um die Gangbiegung. Ein paar Stufen führten zur Halle hinunter. Zamorras Zimmer lag im Erdgeschoß.
    Die Halle war leer. Kein Wunder. Es war kurz vor Mitternacht.
    Mitternacht! Dufay blieb unwillkürlich stehen. Der Schweiß brannte in seinen Augen. Was würde passieren, wenn die Stunde der Dämonen begann? Würden sich dann die Kräfte umkehren - um vollends dem Negativen zum Sieg zu verhelfen?
    Dufay stöhnte auf und ging weiter. Erstaunt blickte der Nachtportier auf.
    »Hallo, Professor Dufay! Entschuldigen Sie, ich…«
    Dufay winkte ab. Er wollte weiter zur Tür.
    Die Stimme des Portiers holte ihn ein.
    »Was ist los, Professor? Sie sehen aus, als wären Sie gerade dem Teufel begegnet.«
    Das fehlte gerade noch! dachte Dufay zerknirscht und trat hinaus.
    Die kühle Abendluft tat ihm gut. Er lenkte seine Schritte zum Auto. Ein klappriger Ford, der längst nach Ablösung schrie. Aber Dufay hatte für so etwas keinen Sinn. Alltagsprobleme waren für ihn lästige Übel, über die man möglichst wenige Gedanken verschwendete. Er lebte in seiner eigenen Welt.
    Es war die Welt von Zartas und die Erforschung eines Fluches. Sein Lebenswerk!
    Er klemmte sich hinter das Steuer und fuhr los. Weit kam er nicht. Die Tür

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