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0156 - König der Druiden

0156 - König der Druiden

Titel: 0156 - König der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wieder los?« wunderte sich der Druide. »Kann man denn hier nicht mal in Ruhe den Mond betrachten?«
    Nicole schmunzelte. Wo war denn der Mond? Die Wolkendecke verhinderte doch die Sicht auf den alten Burschen, der seit Äonen Liebespaare beleuchtete.
    »He, das ist ja der Pub«, murmelte Gryf plötzlich. »Da muß was los sein. Schlägerei oder Demonstration gegen die Engländer…« Er rannte los. Zamorra und Nicole folgten ihm überrascht.
    Der »Hanged Fletcher« befand sich in einer Seitenstraße. Gryf riß die Tür auf und prallte mit einem Mann zusammen, der gerade hinauswollte. Der Druide hatte telepathisch die zuvor erfolgte Unterhaltung verfolgt.
    »Bleib hier, mein Junge«, sagte der Druide ruhig. »Der Constable kann da auch nichts mehr machen. Hier müssen Fachleute ’ran.«
    Er schob sich an dem Mann vorbei. Zamorra und Nicole folgten ihm. Sofort sah der Professor, daß der Mann am Boden tot sein mußte.
    Gleichzeitig begann sich sein Amulett zu erwärmen.
    Er kannte dieses Phänomen, und es bestürzte ihn. Wärme oder Vibration waren immer das untrügliche Zeichen dafür, daß sich etwas Dämonisches, Satanisches in der Nähe befand. Das Amulett hatte sich hierin niemals geirrt.
    Ein Schwarzblütiger befand sich im Pub!
    ***
    »Der Spider ist zerstört«, sagte Teri Rheken leidenschaftslos und ließ sich in einen der bequemen Ledersessel fallen. Sie streckte ihre langen Beine aus und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Gar nicht zu dieser ruhigen und gemütlichen Stellung paßte ihr Tonfall, als sie sagte: »Und Caermardhin ist für ein paar Sekunden sichtbar geworden.«
    Der Weißhaarige reagierte nicht wie ein Mensch. Unbeweglich in der Mitte des Zimmers stehend, nahm er die Mitteilung hin und sagte mit seiner sonoren Stimme: »Ich weiß und konnte es nicht verhindern. Es wird Furcht im Dorf geben.«
    »Berechtigte Furcht«, sagte Teri. Die junge Druidin, knapp zwanzig Jahre alt und im Gegensatz zu dem Weißhaarigen in Alter und Aussehen übereinstimmend, reckte sich und sah ihren Partner an. »Es sind genug übriggeblieben, um die Kontrolle über das Dorf an sich zu reißen.«
    Ein leichter Vorwurf schwang in seiner Stimme mit, als er fragte: »Warum hast du sie nicht vernichtet?«
    Ihre Augen, schockgrün wie die aller Druiden, funkelten. »Ich töte keinen Wehrlosen, nicht einmal, wenn er ein Dämon ist, und die Explosion hat sie vorübergehend wehrlos gemacht. Ich lasse jedem seine Chance, Die Meeghs im Spider haben diese Chance vertan, als sie die Gelegenheit hatten, mich zu orten, weil ich den zeitlosen Sprung in ihrer unmittelbaren Nähe beendete.«
    Der Weißhaarige lachte lautlos. »Du besitzt eine hohe Ethik, Teri, aber so vorteilhaft diese Moralauffassung auch sein kann - Arthurs Tafelrunde hat sie letztendlich den Untergang gebracht! Oh, wenn doch nur einer mißtrauisch genug gewesen wäre, den Verrat zu ahnen…«
    Teri erhob sich wieder. Ihr schlanker Körper glänzte im Licht der etwa hundert Kerzen, die an den Wänden des Zimmers verteilt waren. »Ich habe keine Lust, mich schon wieder mit dir über Arthur und seine Ritter zu unterhalten - war er wirklich dein Sohn?«
    Der Weißhaarige schwieg und sah sie rätselhaft an. Teri spannte sich und verließ dann nahezu lautlos das Zimmer. So sah sie nicht mehr, wie sich der Körper des Uralten plötzlich straffte. Der Weißhaarige, der in sich Weisheit und Reife eines unmenschlich hohen Alters und die Frische ewiger Jugend in sich vereinte, lauschte in sich hinein. Die buschigen Brauen hoben sich kurz.
    »Das ist aber eine Überraschung«, murmelte er in seiner Sprache. »Mit dir habe ich nicht gerechnet - mein Stern …«
    ***
    Unwillkürlich sah Zamorra sich suchend um. Rechts von ihm stand Nicole, die in ihrer dunklen Cordhose und dem knappen Pullover hinreißend aussah, links Gryf in seinem Jeansanzug, dessen Körper sich plötzlich verspannte. Auch der Druide mußte die Schwingung des Schwarzblütigen erfaßt haben.
    Schweigend musterte Zamorra die Gäste. Sie hatten sich ausnahmslos erhoben und betrachteten ihrerseits das Trio in der Mitte des Schankraums.
    Wer von ihnen ist der Dämon? fragte sich Zamorra. Hat er den Mann vor der Theke getötet?
    Langsam drehte er sich im Kreis, so daß jeder der Anwesenden das Amulett sehen mußte. Dabei beobachtete er gespannt. Kein Angehöriger des Schattenreiches konnte die Silberscheibe ansehen, ohne irgendwie zu reagieren, und wenn es nur ein leichtes Zusammenzucken war…
    Doch niemand

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