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0156 - König der Druiden

0156 - König der Druiden

Titel: 0156 - König der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schwarzen Schatten versteckten, die konturlos zu sein schienen, tauchten stets zu mehreren auf.
    Die Lichterscheinung am Berg bekam für den Meister des Übersinnlichen plötzlich einen halbwegs erklärbaren Sinn. Wahrscheinlich steckten die Meeghs dahinter, jene grausamen Sklavenjäger, die nach der Herrschaft über die Erde strebten und dabei nicht einmal davor zurückschreckten, sich mit den irdischen Dämonen anzulegen und ihnen Machtkämpfe zu liefern. In letzter Zeit schien sich die Situation immer weiter zuzuspitzen, immer massiver machten die Meeghs sich bemerkbar.
    Aber dieser Bursche hier zeigte sich als Neuheit. Nie zuvor hatte Zamorra erlebt, daß ein Meegh einen Menschen »übernehmen«, in seinen Geist eindringen konnte. Offenbar hatten die Schwarzen inzwischen von ihren irdischen »Kollegen« gelernt.
    Gryf starrte weiterhin nach oben. »Es muß doch eine Möglichkeit geben, dieses Ungeheuer auch ohne Ihr Amulett zu vernichten, Zamorra«, brummte er ungehalten. Der Professor grinste freudlos. »Sie haben nicht zufällig einen Dhyarra-Kristall oder so etwas in der Tasche?«
    »Die Göttersteine?« Gryf hob die Schultern. »Damit kann ich leider nicht dienen. Ich kenne nur jemanden, der einen besitzt, aber der ist momentan unerreichbar…«
    Zamorra grinste.
    »Dann lernen Sie jetzt den zweiten kennen, bloß liegt mein Kristall im diebstahlsicheren Tresor im Château Montagne…«
    Sie kamen nicht mehr dazu, diese fatale Situation weiter zu erörtern. Plötzlich änderte sich die Farbe des Lichtstrahls, der vom Amulett ausging und das schwebende Meegh-Bewußtsein traf. Hatte die Einwirkung des laserähnlichen Energiefingers zunächst den Meegh sichtbar werden lassen, so ging die Veränderung jetzt von jenem aus. Langsam verfärbte der Strahl sich und wurde schwarz. Die Schwärze kroch von dem Meegh-Bewußtsein auf das Amulett zu!
    Zamorra begriff die Gefahr sofort.
    Der Meegh war zum Gegenangriff übergegangen! Und die Tatsache, daß die Strahlfarbe nach seinem Willen verändert wurde, bewies, daß es momentan keine Waffe gegen ihn gab!
    »Raus!« brüllte Zamorra. »Schnell! Alles raus hier! Höchste Gefahr!«
    Er versuchte sich das Amulett über den Kopf zu streifen, doch es ging nicht. Wie festgeschweißt haftete es an ihm.
    »Los, raus hier!« schrie jetzt auch Gryf. »Explosionsgefahr!«
    Das stimmte zwar nicht ganz, aber jetzt endlich kam doch Bewegung in die Männer im Pub.
    Sie erreichten die Tür nicht.
    Unter der Decke begann etwas zu rotieren. Das sichtbar gemachte Meegh-Bewußtsein begann sich zu einer rasenden Spirale zu verformen. Der Dämon setzte seine teuflischen Kräfte ein.
    Etwas Unfaßbares, unsagbar Böses griff nach den Gehirnen der Menschen, lähmte sie. Mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen sanken sie zu Boden und bewegten sich nicht mehr. Heftiger rotierte der Dämon unter der Decke. Die Schwärze hatte das Amulett schon fast erreicht. Zamorra spürte die teuflische Energie, die auch nach ihm griff, ihm seinen freien Willen nehmen wollte.
    Wie aus weiter Ferne hörte er Gryf etwas rufen und verstand es nicht. Er fühlte, wie etwas seine Schultern berührte. Und im nächsten Moment verschwamm die Umgebung um ihn.
    Dann war alles anders.
    Frische, kühle Nachtluft umfächelte ihn und ließ ihn erschauern. Der Druck auf seiner Schulter schwand. Verwirrt sah er sich um.
    Er stand mitten auf der Straße, rund zwanzig Meter vom Pub entfernt. Neben ihm Gryf, der die bewußtlose Nicole in den Armen hielt.
    »Da«, flüsterte der Druide.
    Etwas quoll aus der Tür des »Hanged Fletcher«. Es war schwarz und böse. Langsam drang es ins Freie. Und dann zuckte ein gigantischer Schlag durch die Gehirne der beiden Männer. Die Welt drehte sich um sie. Benommen taumelten sie zu Boden. Erst nach langen Minuten vermochten sie sich wieder zu erheben.
    Das Meegh-Bewußtsein aber war verschwunden. Der Unheimliche aus einer anderen Welt hatte die Flucht ergriffen.
    ***
    Etwa zu dieser Zeit kam wieder Leben in die dreizehn Meeghs am Berg. Mehr und mehr bekamen sie die Gewalt über sich selbst wieder zurück. Die schwarzen, konturlosen Wesen, die wie aufrecht gehende, dreidimensionale Schatten wirkten, versammelten sich auf dem breiten Pfad, der von der Lichtung hinauf zum Berggipfel führte. Er wirkte ausgetreten und häufig benutzt. Und doch verirrte sich sehr selten eines Menschen Fuß in diesen Wald. Denn der Berg galt als verwunschen. Kobolde, Ungeheuer und ähnliches Kleingetier sollte hier

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