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0157 - Die Hexe und der Höllensohn

0157 - Die Hexe und der Höllensohn

Titel: 0157 - Die Hexe und der Höllensohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dann würden auch mehr Leute mit der Bahn fahren, aber heutzutage ist es trotz steigender Benzinpreise fast billiger, mit dem Auto zu fahren als mit der Bahn. Abgesehen davon, daß ein Auto keinen Bahnhof benötigt…
    Endlich hob sich die Schranke. Bill hieb den Fuß aufs Gaspedal. Der weiße Granada schoß über den mehr als holperigen Bahnübergang, der als Teststrecke einer Autofabrik alle Ehre eingelegt hätte. Im gleichen Moment glaubte er, sein Herz aussetzen zu spüren.
    Django griff Zamorra an!
    Bill trat auf die Bremse. Direkt hinter dem Kadett stoppte der Mietwagen. Bill riß den Ganghebel in die Leerlaufstellung und sprang aus dem Wagen.
    Aber es war bereits zu spät.
    ***
    Zamorra hatte sich bereits selbst geholfen.
    Mit einem raschen Judogriff sprengte er die Klammer auf. Aber sein Gegner, immer noch mit geschlossenen Augen, konterte blitzschnell. Im letzten Moment erkannte der Professor den Karateschlag und konterte. Sein ständiges Training im Fitneß-Center des Château Montagne zahlte sich aus. Der Professor blockte den Hieb ab und setzte seinerseits einen harten Griff an.
    Da sah er den Granada stoppen und Bill herausschnellen. Die Hand des Historikers umklammerte eine Pistole, aber er zögerte einzugreifen, weil er nicht auf einen Freund schießen wollte.
    Zamorra hatte die Gefahr bereits beseitigt. Der Schriftsteller flog auf den Sitz zurück.
    Zamorra löste das Amulett von seiner Brust und berührte eines der seltsamen, hieroglyphenartigen Symbole einer nichtirdischen Schrift, die kein Forscher bislang hatte enträtseln können. Ein blaues Leuchten hüllte die beiden jungen Männer im Wagen ein.
    Ein gräßlicher, furchterregender Schrei erklang. Spitz und gellend, nervtötend.
    Zamorra sah, wie sich etwas Düsteres aus Michael Schatten löste und im nächsten Moment verschwunden war, als habe es eine Teleportation durchgeführt. Doch Zamorra hatte keine dabei freiwerdenden Energien gespürt. Dennoch wußte er, daß Ashorro die Flucht ergriffen hatte. Der unheimliche Fallensteller hatte sich zurückgezogen, als es für ihn brenzlig wurde.
    Fast im gleichen Moment erwachten die beiden Fahrzeuginsassen. Claus schüttelte den Kopf, als wolle er seine Benommenheit dadurch verscheuchen. Schattens Augen waren überraschend klar.
    »Tur mir leid, Professor«, sagte er leise. »Ich wollte Sie nicht angreifen. Irgendwer hat mich dazu gezwungen. Ich wurde überrascht. Himmel, daß so etwas wahr ist…«
    Langsam steckte Bill Fleming die Schußwaffe ein und kam näher. »Django, was ist mit dir los? So wie eben kenne ich dich gar nicht…«
    »Ich mich auch nicht«, murmelte der Schriftsteller. »Du weißt, daß ich Kriegsdienstverweigerer, Pazifist, bin. Aber da war irgend etwas Fremdes, Furchtbares, daß…«
    »Ashorro«, sagte Zamorra leise. »Er hat dich übernommen.«
    »Möglich«, erwiderte Schatten. »Klar, der Bursche wollte euch eine Falle stellen. Er muß unsere Gedanken gelesen haben.«
    »Es gibt eine Möglichkeit, auf recht einfache Weise seine Gedanken abzuschirmen, selbst, wenn man nicht parabegabt ist«, sagte Zamorra. Der Schriftsteller nickte. »Ich weiß. Ein bißchen habe ich mich auch mit dem Fachgebiet befaßt. Ich ahnte nur nicht, daß der Knabe Gedankenleser ist. Ab jetzt werde ich mich vorsehen.«
    »Was ist mit deinem Freund?« fragte Bill.
    Django sah zu Claus. »Ich werde versuchen, mit ihm zu trainieren«, sagte er. »Hoffentlich hat Ashorro nicht in der Zwischenzeit Babsy erwischt…«
    »Ihr habt sie nicht gefunden?«
    »Jemand vermutete, sie sei nach Hause gegangen«, sagte Claus.
    »Du weißt, wo sie wohnt?«
    »Ja.«
    »Dann laßt uns hinfahren, ehe es zu spät ist.«
    »Nur noch fünfhundert Meter«, sagte Claus. »Da vorn, ein Haus bei der Tankstelle.«
    Zamorra und Bill sahen sich kurz an. Der Meister des übersinnlichen nickte, und die beiden Männer sprangen in den Ford. Beide Wagen rasten los.
    Und fuhren direkt in die Flut magischer Energie hinein…
    ***
    Die unterschwellige Furcht vor der Macht des dunklen Magiers hatte ihre Schritte beschleunigt. Babsy Voerster erreichte ihre Wohnung. Sorgfältig verriegelte sie die Türen. Dann streifte sie Schuhe und den Pullover, den sie der nächtlichen Kühle wegen übergestreift hatte, ab. Im Licht der Deckenlampe schimmerte ihr Haar kupfern und umrahmte auf reizvolle Weise ihr Gesicht mit den ausdrucksvollen Augen.
    Ashorro geisterte durch ihre Gedanken.
    Der Verfluchte, der Wanderer in der Zeit, war wieder da, und er

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