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0157 - Die Hexe und der Höllensohn

0157 - Die Hexe und der Höllensohn

Titel: 0157 - Die Hexe und der Höllensohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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darum bitten, daß ich noch eine Mütze Schlaf nehmen darf. Ich muß früh aufstehen.«
    »Schon klar«, erwiderte Zamorra. »Wir gehen. Wann darf ich Sie morgen nachmittag aufsuchen?«
    »Ab zwei Uhr«, sagte sie.
    Sie verließen das Zimmer und gingen zur Haustür. Zamorra war der Letzte, ln der Haustür drehte er sich noch einmal um.
    »Sie haben mir noch nicht alles gesagt«, sagte er.
    »Und was nicht, bitte schön?«
    »Daß Sie Hilfe gegen Ashorro benötigen«, erwiderte er.
    »Gute Nacht, Professor Zamorra!« sagte sie scharf und drückte die Tür ins Schloß.
    Draußen sahen sich die vier an. »Sehr viel schlauer sind wir jetzt auch nicht«, brummte Claus unzufrieden. Zamorra lächelte wissend. »O doch«, stellte er fest. »Wir wissen sehr viel mehr. Wir wissen, daß es irgend etwas oder jemanden gibt, der das Augenmerk dieser Weißen Hexe auf Ashorros Wiederkehr gelenkt hat.«
    »Jemand oder etwas«, brummte Bill Fleming. »Wer soll das denn sein?«
    »Ich glaube«, sagte Zamorra heiter, »daß ich ihn sehr, sehr gut kenne!«
    ***
    Ashorro kannte sein Ziel seit einigen hundert Jahren. Dort hatte er die Wartezeit seit seinem Verschwinden im Dreißigjährigen Krieg zugebracht…
    Der Wagen stoppte endlich ab, und Ashorro stieg aus. Nacheinander, mit mechanischen, eckigen Bewegungen, stiegen die beiden jungen Frauen aus. Ihre Augen waren glanzlos. Sie standen völlig im Bann des dunklen Magiers.
    Die Mondsichel war weitergewandert. Wieder zogen Wolken am Himmel auf. Der Wind pfiff eisig über das Land. Nigends waren die Lichter eines anderen Fahrzeugs mehr zu sehen. Um diese Zeit gab es nur noch Verrückte, die unterwegs waren - oder Magier…
    Sorgsam suchte Ashorro mit seinen unmenschlichen Sinnen die Umgebung ab, lauschte nach fremden Gedanken. Doch diesmal konnte er sicher sein, daß ihn niemand beobachtete.
    Ashorro hob die Hand. Die beiden Hypnotisierten setzten sich in Bewegung und schritten langsam auf etwas zu, das am Straßenrand, dicht an der Mauer, stand. Knorrig, uralt, düster…
    Die Eiche Ashorro schritt hinter seinen Gefangenen her. Vor der Eiche blieben sie nebeneinander stehen. Sie war so breit, daß man zwei Menschen benötigte, wenn man sie mit den Armen umspannen wollte.
    Ashorro trat neben die Mädchen. Seme Hand berührte die rissige, borkige Rinde des alten Baumes.
    Im gleichen Moment veränderte sich die knorrige Eiche schwach. Es war, als würde sie instabil, materielos.
    Unter dem Hypnosezwang des dunklen Magiers machten beide Mädchen einen Schritt vorwärts und dabei schräg aufeinander zu.
    Ihre Körper verschmolzen in dem Augenblick miteinander, in welchem die Eiche sie aufnahm!
    Wie ein Schatten verschwanden sie im Baum und wurden eins mit ihm!
    Die Hand des dunklen Magiers löste sich wieder von der Rinde. Im gleichen Moment wurde die Eiche wieder stabil. Nichts mehr deutete darauf hin, was hier vor wenigen Sekunden geschehen war.
    Über das bärtige Gesicht zog sich ein triumphierendes, kaltes Grinsen. Die beiden konnten ihm nicht entkommen. Ohne Hilfe von außen war es ihnen unmöglich, die Eiche wieder zu verlassen. Und - niemand würde sie hier finden, nicht einmal vermuten.
    Menschen in einem Baum - wo gab es denn so etwas?
    Nein. Die Eiche war das beste und sicherste Versteck und Gefängnis zugleich, das man sich vorstellen konnte.
    Der dunkle Magier spürte den kühlen Wind nicht. Er fror nicht. Die Nacht und die Kälte waren sein Element. Ein schauerliches Lachen brach aus seinem Mund hervor.
    Das Lachen eines Wahnsinnigen!
    Aber hatte man nicht auch schon den Tollen Christian für wahnsinnig gehalten?
    Langsam stieg Ashorro/van Ryden wieder in seinen Wagen und fuhr los Unterwegs entsann er sich, daß es vielleicht interessant sein mochte, ein Zeichen zu hinterlassen.
    Er vollführte ein paar magische Gesten. Eine Feuerspur entstand in der Luft, von seinen Händen gezeichnet, und verblaßte dann wieder. Im gleichen Moment erschien an einer anderen Stelle eine Flammenschrift und brannte sich ein.
    Ashorros Feuersiegel…
    ***
    Sie hatten sich wieder getrennt. Nach einem kurzen Abschied waren Zamorra und Bill in dem Mietwagen des Amerikaners zum Hotel zurückgefahren. »Hoffentlich läßt man uns überhaupt noch hinein«, schmunzelte der Professor nach einem Blick auf die Borduhr. »Mitternacht vorbei - du lieber Himmel die Zeit vergeht ja wie rasend.«
    »Das ist hier keine Jugendherberge«, gab Bill zurück. »Und selbst wenn die Tür verschlossen wäre - das würde

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