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0157 - Die Hexe und der Höllensohn

0157 - Die Hexe und der Höllensohn

Titel: 0157 - Die Hexe und der Höllensohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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änderte sich das Bild.
    Ein schattenhaftes Etwas trat an den Tisch. Im ersten Moment glaubte Bill, einen Meegh zu sehen, doch es gab Unterschiede. Die schattenhaften, konturlos wirkenden Meeghs waren körperlich fest. Das, was hier heranfloß, war nur als Hauch wahrnehmbar, aber nicht minder gefährlich.
    Zamorra und Bill erlebten, wie die Entführung sich abgespielt hatte. Doch der bärtige Mann war nicht zu erkennen. Das Amulett zeigte nur das, was in ihm hockte: Ashorro, den dunklen Maiger. Er mußte die Mädchen in eine Art Hypnosebann gezwungen haben.
    Sie verließen das Hotel.
    Im gleichen Moment wurde das Bild unscharf.
    Zamorra stöhnte auf. Er mußte erfahren, in welche Richtung sie sich entfernt hatten, mußte sie weiter verfolgen. Er verstärkte seine Konzentration, sandte weitere geistige Energien in das Amulett. Doch je stärker er sich einsetzte, desto blasser wurde das Bild und verschwamm völlig. Etwas verhinderte, daß das Amulett weiter vordrang. Eine unglaublich starke magische Barriere…
    Zamorra fühlte zu spät, daß er sich übernommen hatte. Der Zusammenbruch kam völlig überraschend. Von einem Moment zum anderen verlor er erschöpft das Bewußtsein. Bill konnte ihn gerade noch auffangen, ehe er vom Stuhl stürzte.
    Einige Augenblicke lang war er ratlos, dann begann er zu ahnen, was geschehen war. Er lud sich den Professor einfach auf die Schulter und trug ihn unter den verwunderten Blicken des Nachtportiers nach oben. Langsam ließ er ihn auf sein Bett gleiten und warf sich selbst in einen Sessel.
    Zamorra war zunächst einmal außer Gefecht gesetzt. Aber allein traute Bill sich nicht zu, etwas zu unternehmen. Er wußte nicht einmal, in welcher Richtung er zu suchen hatte. Und wenn er die Polizei anrief und um Hilfe bat, konnte er mit der dürftigen Beschreibung des Portiers nicht viel anfangen. Bärtige, dicke Männer gab es zur Genüge.
    Er konnte nur abwarten, bis Zamorra wieder erwachte. Vielleicht brachte die Besichtigung der Eiche sie am kommenden Nachmittag ein Stück weiter.
    Nach langer Zeit fiel der grübelnde Historiker endlich in einen unruhigen Schlummer. Er träumte, daß seine Seele in einer alten Eiche gefangen sei. Seine verzweifelten Hilfeschreie wurden immer lauter, bis sich plötzlich von der Friedhofsmauer ein Vampir löste, auf die Eiche zuflog und sie verschlang. Und mit ihr Bill Fleming.
    Schweißgebadet wachte er kurz vor Mittag auf.
    »Ein idiotischer Traum«, knurrte er grimmig. Aber das Bild seiner in der Eiche gefangenen Seele wurde er nicht wieder los.
    ***
    »Wünsche angenehm geruht zu haben«, sagte plötzlich jemand neben ihm. Er fuhr herum. Zamorra!
    »Danke der Nachfrage«, knurrte Bill. »Schauderhaft. Wie sieht es bei dir aus? Wieder alles klar?«
    »Ich denke schon«, erwiderte Zamorra. »Ich bewundere immer wieder Leute, die es fertigbringen, in einem Sessel zu schlafen, obgleich ihr eigenes Bett nur ein paar Meter entfernt wartet.«
    »Ich wollte dich in deinem Zustand nicht allein lassen, mein Lieber«, schmunzelte Bill Fleming. Nachdem er aus seinem Alptraum erwacht war, hatte er sich in sein eigenes Zimmer verfügt und war gerade damit fertiggeworden, sich »landfein« zu machen.
    »Du sorgst dich um mich wie um deinen eigenen Sohn«, brummte der Professor. Bill grinste. »Ab heute darfst du mich Papa nennen«, sagte er.
    Zamorra winkte ab. »Ich werde mal ein wenig telefonieren«, verriet er und verließ Bills Zimmer wieder. Unten an der Rezeption bat er darum, das Telefon benutzen zu können. Man überließ es ihm, und Zamorra kramte den Zettel mit der Telefonnummer der Werkstatt aus seiner Tasche. Als die Werkstatt sich meldete, stellte er sich kurz vor. »Ich habe einen Unfallschaden«, sagte er. »Der Wagen steht an der Bundesstraße 55 an einer autobahnähnlichen Abfahrt mit einem zertrümmerten Heck und…«
    Der Mann am anderen Ende der Leitung unterbrach ihn. »Wir wurden bereits von der Polizei verständigt, Monsieur Zamorra, und haben den Wagen abgeholt. Er steht bei uns auf dem Hof. Wenn Sie ihn sich bei Tageslicht ansehen möchten…«
    Zamorra überlegte rasch. Er sah auf die Uhr. Wenn er jetzt zu Mittag speiste, hatte er anschließend ein wenig Zeit, die nötigen Formalitäten zu regeln, ehe er zum Treffen mit der Weißen Hexe fuhr, um dem Geheimnis der alten Eiche auf die Spur zu kommen.
    »Ich tauche so gegen dreizehn Uhr auf«, sagte er.
    »In Ordnung. Wir erwarten Sie.«
    Zamorra legte langsam auf. Bill war jetzt ebenfalls

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