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0157 - Die Hexe und der Höllensohn

0157 - Die Hexe und der Höllensohn

Titel: 0157 - Die Hexe und der Höllensohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dir doch nichts ausmachen. Wie ich dich kenne, würdest du dich prompt auf die nächtliche Suche nach diesem komischen Gewächs machen.«
    »Die Eiche«, nickte Zamorra. »Ja, den Baum möchte ich mir tatsächlich gern näher ansehen.«
    Sie hielten auf dem Parkstreifen vor dem Hotel. Die Tür war noch geöffnet, ein verschlafener Nachtportier sah einmal kurz hoch und reichte mit einer müden Bewegung die Schlüssel herüber.
    Zamorra winkte Bill auf dem Korridor noch einmal zu, schloß dann sein Zimmer auf und trat ein. Wahrscheinlich war Nicole noch wach, saß in ihrem Zimmer und las oder tat andere Dinge, um sich die Wartezeit zu verkürzen. Er drückte die Klinke der Verbindungstür nieder. Sie war nicht abgeschlossen, wie es auch nicht anders zu erwarten gewesen war. Zamorra trat in Nicoles Zimmer.
    Zu seiner Verblüffung war es leer.
    »Nanuchen«, staunte er. »Das Vögelchen ist ausgeflogen? Na, vielleicht ist sie mal eben für Königstiger und kommt gleich wieder…« Mit ein paar Schritten durchmaß er das Zimmer und griff zur Tür. Sie war abgeschlossen. Nicole schien viel von Vorsicht zu halten, was sonst nicht ihre Art war, wenn sie ihr Hotelzimmer nur für ein paar Minuten verließ.
    Zamorra ließ sich im Sessel nieder und wartete.
    Er wartete zehn Minuten.
    Er wartete immer noch, als nach einer Viertelstunde in seinem Zimmer Geräusche aufklangen. Sekunden später stand Bill Fleming in der Verbindungstür.
    »Manu ist verschwunden«, stieß er hervor.
    Langsam erhob sich Zamorra. Ein böser Verdacht keimte in ihm auf
    »Woher weißt du das?«
    »Woher wohl?« fauchte Bill Fleming. »Glaubst du, du bist als einziger so schlau, Zimmer mit Zwischentür zu buchen? Manu war nicht da, die Tür verschlossen, und so lange…«
    »Nicole ist ebenfalls fort«, sagte der Professor. »Das ist kein Zufall mehr. Etwas steckt dahinter. Und wenn unsere beiden Damen sich aus eigenem Antrieb entfernt hätten, hätten sie bestimmt Nachricht für uns hinterlassen.«
    »Du meinst…?« stöhnte Bill auf. Der Parapsychologe nickte bedächtig. »Genau das«, sagte er schwerfällig. »Unser Freund Ashorro hat es geschafft. Er muß ungeheuer wendig sein. Die Zeit, in der wir uns mit der Hexe unterhielten, muß er genutzt haben, um Nicole und Manuela zu entführen.«
    »Dann kann es aber noch nicht lange her sein. Es müßte noch Spuren geben.«
    Zamorras Hand schoß vor und stoppte den Freund, der schon zur Tür eilen wollte. »Langsam, mein Lieber. Laß uns ganz systematisch vorgehen, sonst wird nichts aus der Aktion.«
    Bill wandte sich langsam wieder um. »Vielleicht hast du recht«, sagte er.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß eine solche Entführungsaktion ohne irgendwelche Spuren abläuft«, behauptete der Professor. »Wie sieht es damit in Manuelas Zimmer aus?«
    »Nichts«, erwiderte der Amerikaner.
    Zamorra nahm das Amulett zur Hilfe. Er wollte versuchen, in die Vergangenheit zu sehen. Schon mehrfach war ihm das gelungen, vielleicht würde es auch diesmal funktionieren. Er versetzte sich in Halbtrance. Und er hatte tatsächlich Erfolg.
    Und doch war es ein Mißerfolg…
    Zwar entstand im Zentrum des Drudenfußes ein winziges Abbild der beiden Zimmer, aber sie waren leer. Weder Menschen noch Magier waren zu sehen. Es sah so aus, als seien die betreffenden Zimmer den ganzen Abend über noch nicht betreten worden.
    Oder hatte Ashorro mit einem Zauber verhindert, daß er gesehen werden konnte?
    Zamorra tastete danach. Aber er konnte keinerlei magische Einflüsse feststellen. Demnach waren Nicole und Manuela erst gar nicht bis zu ihren Zimmern gekommen.
    Zamorra löste sich wieder aus der Halbtrance. Sein Gesicht drückte leichte Enttäuschung aus. »Schön«, brummte er. »Das heißt: Nicht schön. Hier ist es also nicht geschehen. Vielleicht hat er sie schon unten im Saal erwischt, aber… so viele Leute, die zuschauen…«
    »Er ist ein Magier«, wandte Bill ein. »Ihm stehen ganz andere Möglichkeiten zur Verfügung als normalen Menschen. Wenn er will, kann er eine Bank überfallen, ohne gesehen zu werden.«
    »So etwas Böses traust du ihm zu?« fragte Zamorra. Im gleichen Tonfall wehrte Bill ab: »Aber nein! Er ist ein Ehrenmann, ein…«
    »Laß uns nach unten gehen«, verlangte Zamorra. »Vielleicht fällt uns unterwegs etwas ein, vielleicht erst im Restaurant-Raum.«
    Gemeinsam schritten sie die Treppe hinunter. Der Nachtportier sah unwillig auf. Zamorras Blick wanderte zu der Schlüsselsammlung. Nur zwei

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