0157 - Explorer in Not
auszulösen." Nordmanns Stimme verriet Ungeduld. „Dann müssen wir eben die Hilfsmittel des Schiffes hierherbringen, statt den Knochen zum Schiff."
Sergeant Hoax richtete sich auf. Er hatte ein wenig abseits vor seinem Ortergerät gehockt und Messungen vorgenommen.
„Die eigentümlichen Strahlen kommen zwar aus verschiedenen Richtungen, aber sie weisen doch eine merkliche Konzentration in Richtung Nord auf. Ich denke, wenn wir dort suchen, werden wir ihre Ausgangsquelle finden."
„Aber nicht mehr heute", erklärte Schonepal energisch. „Mir reicht das verdammte Skelett."
Nordmann widersprach ihm.
„Ich bin nicht Ihrer Meinung, Kommandant. Wir sollten keine Zeit verlieren. Schicken Sie den Raupenschlepper zurück und lassen Sie das Labor herbringen. Während Borowski und seine Leute die Reste des seltsamen Ungeheuers untersuchen, können andere Gruppen weiter in das Höhlenlabyrinth vordringen und nach der Ursache der Strahlung forschen. Außerdem könnten sich einige Experten mit dem Maschinenblock dort beschäftigen. Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, dass mein Leben vielleicht von einem dummen Zufall abhängt."
Nach einer kurzen Diskussion wurde Nordmanns Vorschlag angenommen.
Buddy Crack ließ Miß Peggins und einige Wissenschaftler einsteigen, dann fuhr er in genau südwestlicher Richtung davon.
Dicht am Horizont war die silbern schimmernde Kugel der EXPLORER-3218 im Sonnenlicht zu erkennen. Die Entfernung betrug etwa fünfzehn Kilometer.
Es dauerte eine knappe Stunde, dann kehrte Crack zurück. Mit ihm kam ein ganzes Team hoch qualifizierter Techniker und die Spezialisten der fahrbaren Laboratorien. Als sie das riesenhafte Skelett sahen, beeindruckte sie das vorerst nicht besonders. Erst als sie mit ihrer Untersuchung begannen, wurden ihre Gesichter nachdenklicher.
Nach einer Stunde zeigten sie Bestürzung.
Es gab kein Mittel, das Knochenmaterial einer Untersuchung zu unterziehen. Sie konnten nur ihr spezifisches Gewicht feststellen.
Es war an jenen Stellen, an denen Strahler angesetzt worden waren, ungleich höher als an den bisher unberührten. Es war so hoch, dass ein Kubikzentimeter Knochen etwa fünf Kilogramm wog.
„Eine physiologische Unmöglichkeit!" donnerte Nordmann und war offensichtlich wütend darüber, dass ihm ein längst gestorbenes Lebewesen solche Rätsel aufgab. „Auf Tausenden von Welten haben wir Millionen der verschiedensten Lebensformen erforschen können. Immer war es möglich, gewisse Parallelen zu ziehen, Vergleiche zu finden und Erklärungen abzugeben. Das aber hier...", und er deutete auf das Skelett, „. ..
ist etwas, das es überhaupt nicht geben darf! So ein Wesen kann überhaupt nicht existieren! Lebte es, man würde es mit keinem bekannten Mittel vernichten können. Sie wissen, was das bedeutet."
Natürlich wußten sie es. Schonepal sagte: „Wenn Sie mit Ihrer Behauptung recht haben, Professor, dann ist es meine Pflicht, der Zentralstelle sofort einen Bericht zu senden.
Perry Rhodan muß davon erfahren. Vielleicht hat man auf anderen Welten inzwischen etwas Ähnliches entdeckt. Nur die Zentrale kann davon wissen, weil dort alle Informationen zusammenlaufen.
Wir fanden bisher nur einen Kadaver, was aber, wenn jemand ein noch lebendes Exemplar dieser Rasse findet? Was, wenn es sich als angriffslustig und intelligent erweist? Eigenschaften, die meist zusammenfallen. Was aber erst, wenn Sie recht haben, Nordmann, und das Biest mit den bekannten Waffen nicht umzubringen ist?"
„Es gibt nichts, was nicht zu zerstören wäre", sagte Borowski.
Nordmann sah ihn an.
„Hoffentlich irren Sie sich nicht", entgegnete er. „Glauben Sie mir, ich selbst wünsche, dass ich unrecht behalte. Aber ich gestehe ehrlich, ich weiß nicht mehr, was ich sagen soll. Vor mir ist etwas, das es einfach nicht geben dürfte. Ich finde keine Erklärung."
„Immerhin ist es tot." Schonegal sagte es mit einer Spur von Genugtuung. „Wir wissen nicht, ob es das letzte Exemplar einer ausgestorbenen Rasse ist."
„Und wenn, dann ist es noch nicht lange tot, Kommandant. Der Kopf ist noch erhalten, wobei abermals eine Erklärung fehlt. Nicht nur die Knochen, auch die verbliebene Haut !widersteht allen Untersuchungsmethoden. Ist es überhaupt Haut?"
„Zumindest würde ich es als organische Materie bezeichnen", sagte Borowski, der neben Miß Peggins stand. „Leider haben Sie recht, Professor - sie läßt sich nicht näher untersuchen. Sogar die schärfsten Säuren laufen daran
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