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0157 - Explorer in Not

Titel: 0157 - Explorer in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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absurd erschienen wäre.
    „Bohnen!" ächzte Sergeant Hoax.
    In der Tat sahen die merkwürdigen „Geschosse" eher wie Bohnen oder Erbsenschoten aus, oder wie Zigarren. Es mußten Tausende und Abertausende sein, die in der großen Höhle lagen.
    „Unsinn!" sagte Nordmann und ging ein Stück näher an die Nischen heran. „Wie sollen hier Bohnen her kommen? Oder Erbsen, wenn ich mir den Vergleich gestatten darf. Aber die Vermutung, dass es sich um Lebensmittelvorräte der Raupe handelt, dürfte nicht von der Hand zu weisen sein. Nur - hat jemand ähnliches Gemüse auf Zannmalon wachsen sehen? Miß Peggins?"
    Die Biologin schüttelte den Kopf. Sie schaute immer noch fasziniert auf die Ansammlung der Schoten.
    „Nein, leider nicht, Professor. Diese Frucht ist mir unbekannt."
    „Vielleicht wächst sie nur im Gebirge, und das haben wir noch nicht erforschen können." Borowski war neben Nordmann getreten. Seine Waffe hatte er in den Gürtel zurückgeschoben, die „Bohnen", schienen für ihn als ernsthafte Gegner nicht mehr in Betracht zu kommen. „Oder nur in den unterirdischen Höhlen. Es gibt ja auf der Erde auch Gewächse, die keine Sonne benötigen, Pikarten zum Beispiel."
    Nordmann fragte spöttisch: „Sie meinen also, der Höhlenwurm habe so etwas wie Champignons gezüchtet? Hm, das klingt nicht sehr überzeugend, Borowski."
    Der Biologe ließ sich nicht aus der Fassung bringen.
    „Erst eine nähere Untersuchung wird uns zeigen, wieweit unsere Vermutungen zutreffen. Sie gestatten, Professor, dass wir einige der Schoten einsammeln und mit zum Schiff nehmen? Bin gespannt, ob sie ebenfalls unseren Methoden widerstehen."
    „Sammeln Sie nur", meinte Nordmann und ging weiter. Er schritt die Höhle ab und stellte fest, dass sie vierzig Meter lang und etwa zwanzig Meter breit war. Sie verjüngte sich erneut zu einem Gang, der weiter in den Berg hineinführte.
    Sergeant Hoax hatte inzwischen seine Messungen beendet.
    „Die Schoten", sagte er, „geben die Strahlung. ab. Hier in dieser Höhle befindet sich ein Strahlungsherd. Hat jemand dafür eine Erklärung, wenn es sich, wie vermutet, um Früchte oder so etwas handelt?"
    Nordmann wandte sich mit einem Ruck um und sah ihn an.
    „Was sagen Sie? Die Strahlung geht von den Dingern da aus? Ist das Ihr Ernst?"
    „Die Geräte verraten es, Sir. Ein Irrtum ist ausgeschlossen."
    „Strahlende Bohnen", stellte Borowski grinsend fest.
    Nordmann schaute ihn verweisend an und bückte sich, um eine der „Bohnen" aufzunehmen.
    Er hielt sie in der flachen Hand und betrachtete sie im Schein der Lampen. Die glatte Schale schimmerte violett mit einem Stich ins Grünliche. Eine Naht war nicht zu erkennen. Das Ding war geschlossen und sah nicht zerbrechlich aus.
    „Drücken Sie nicht so", warnte Nordmann, als Borowski zupackte.
    Der Biologe erwiderte gelassen: „Erstens haben wir genug von den Dingern hier liegen, und außerdem fühlt die Schale sich nicht so an, als zerbräche sie sofort. Im Gegenteil, ich habe das Gefühl, wir werden noch einige Überraschungen erleben. Gestatten Sie?"
    Er wartete Nordmanns Erlaubnis nicht erst ab, sondern nahm die Schote in seine eigene Hand. Er tastete sie ab und schüttelte schließlich den Kopf. Dann öffnete er seinen Tragbeutel und ließ die Schote darin verschwinden.
    „Also, sammeln wir", sagte er dabei zu Miß Peggins.
    Die Schoten besaßen ein ansehnliches Gewicht.
    Jede von ihnen gab, wie Hoax versicherte, ein Minimum an Strahlung ab. Die Hauptstrahlung war somit die Summe aller Strahlungsherde. Es war kaum anzunehmen, dass vegetabile Organismen selbständige Sendeanlagen besaßen. Die Schoten waren demnach keine Pflanzen.
    Was aber waren sie dann?
    Nordmann zerbrach sich nicht weiter den Kopf darüber.
    „Haben Sie genug eingepackt, Borowski?"
    „Etwa zwanzig oder dreißig; ich denke, das genügt."
    „Denke ich auch." Er sah auf seine Uhr. „In zwei Stunden beginnt die Dämmerung. Wir sollten versuchen, bis dahin beim Schiff zu sein."
    „Schaffen wir leicht", versicherte Borowski und nahm Miß Peggins bei der Hand. „Gehen wir."
    Beim Skelett hatte sich inzwischen nichts von Bedeutung ereignet.
    Die zurückgebliebenen Fachleute hatten versucht, einen Knochen mit Hilfe mechanischer Einwirkung aus dem Gerüst zu lösen, aber es war ihnen nicht gelungen. Ein Physiker sagte, was sie alle dachten: „Professor, wenn wir jemals einem solchen Tier begegnen, das lebt, wird es besser sein, ihm auszuweichen. Niemand von uns kann sich

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