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0157 - Explorer in Not

Titel: 0157 - Explorer in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vorstellen, dass es eine Waffe gibt, mit der es sich töten läßt."
    „Meinen Sie?" Nordmann blieb auffallend kühl. „Immerhin ist dieses Exemplar gestorben, wie man sieht. Zwar muß es noch versucht haben, irgend etwas mit der Maschine anzustellen, die vor seiner Nase steht, aber es sieht nicht so aus, als habe es damit Erfolg gehabt. Nun wissen wir allerdings auch nicht, was das für eine Maschine ist und was man mit ihrer Hilfe anstellen kann.
    Oder abstellen."
    „Wir wissen nicht, ob es eine Maschine ist", sagte Buddy Crack.
    Nordmann schaute ihn verwundert an.
    Ob Maschine oder nicht, jedenfalls ist der Schrank da kein Felsblock oder Gerippe. Er wurde von intelligenten Händen hergestellt und hierhergebracht. Und der tote Wurm lag davor, um etwas mit ihm zu machen. Was, wissen wir nicht. Aber einmal werden wir es schon erfahren."
    Sie alle. waren froh, als sie wieder im Freien standen. Die Sonne war dem Horizont entgegengesunken und stand rechts vom Schiff.
    Buddy Crack wartete, bis auch der letzte eingestiegen war, dann ließ er den Motor an. Schwerfällig setzte sich das Gefährt in Bewegung und rollte auf den Fluß zu.
    Bald verklang das Donnern der Wasserkaskaden hinter ihnen.
    Vor ihnen lag die Wüste, der Fluß und das Schiff.
    Im Labor rätselte Borowski an der Schote herum.
    Sie lag auf der Metallplatte des Tisches. Daneben lagen verstreut Messer, Stahlsägen, ein Hammer, ein zerbrochener Meißel, ein kleines Schweißgerät und ein Nadelstrahler.
    Die Schote wies keinerlei Kratzer auf.
    „Da soll doch der Teufel:..!" rief der Biologe. In der rechten Hand hielt er eine Zigarette. Die Hand zitterte leicht. „Sogar zwei Sägen aus molekurlarverdichtetem Terkonitstahl sind hin. Die Zähne sind ausgebrochen. Ich weiß nicht, womit wir es noch versuchen sollen."
    Draußen war längst Nacht. Zannmalon hatte keinen Mond, und am Himmel standen nur wenige Sterne. Es war dunkel.
    „Vielleicht haben sie in den anderen Abteilungen mehr Glück."
    Miß Peggins sah abgespannt aus. „Sie haben alle ihre Schoten bekommen. Einer wird sie schon aufkriegen."
    Borowski nahm den Interkom in Anspruch.
    „Gabriel? Wie weit sind Sie dort?"
    „Nichts, Borowski. Keiner hat die Nuß geknackt. Ich habe sie unter die hydraulische Presse gelegt. Der Hammer bleibt einfach stehen. Der Zwischenraum zum Amboß beträgt genau zwei Zentimeter."
    Die chemische Abteilung meldete, dass die Schote in den Säurebädern in keiner Weise reagierte.
    Hoax von der Medizinischen Abteilung gab durch, dass er die Schote mit allen möglichen Strahlungsarten beschossen habe; ohne jeden Erfolg. Außerdem seien ihm zwei Skalpelle abgebrochen.
    Aus dem technischen Labor schließlich kam die Nachricht, dass man die Schote, als alle anderen Versuche erfolglos blieben, in die Reaktionskammer eines Fusionsreaktors gelegt habe. Dort läge sie noch. Und zwar unverändert.
    Als Borowski den Interkom ausschaltete und sich wieder Miß Peggins zuwandte, war er blaß. Seine Lippen bildeten einen schmalen Strich. In seinen Augen funkelte es.
    „Verdammt!" Eine Weile sagte er nichts mehr, dann meinte er bedrückt: „Wir sollten den Kommandanten unterrichten, aber ich weiß nicht, ob wir nicht besser bis morgen warten. Er kann auch nichts ändern. Die verfluchten Schoten sind genau so widerstandsfähig wie das Knochengerüst von dieser Riesenraupe, oder was immer es auch ist. Gehen Sie schlafen, Miß Peggins. Ich brauche Sie nicht mehr. Sie auch, meine Herren."
    Die Wissenschaftler nickten und entfernten sich. Miß Peggins schaute ihren Chef noch einmal nachdenklich an, dann ging auch sie.
    Borowski blieb allein mit der Schote im Labor zurück.
    Er betrachtete sie mit Widerwillen, aber auch mit Neugier. Wenn er doch bloß wüßte, ob er einen künstlich gefertigten Gegenstand oder eine unbekannte Pflanzenart vor sich hatte. Wenn er wenigstens das wüßte, würde er gern auch schlafen gehen. Aber er wußte es nicht.
    Und auf die Wahrheit kam er nicht, so einfach und schrecklich sie auch war.
    Oberstleutnant Schonepal ließ sich am anderen Morgen von den Sektionsleitern Bericht erstatten. Die Berichte lauteten übereinstimmend, dass man die Natur der Schote nicht herausgefunden hatte. In gewisser Beziehung, so wurde festgestellt, habe sie eine enge Verwandtschaft mit den Überresten des Riesenwurmes gezeigt. Beide waren unzerstörbar.
    Sein bisheriger Optimismus schlug in das Gegenteil um. Er begann Zannmalon zu fürchten. Er dachte wieder an die lebendigen

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