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0157 - Wer mit Gedanken töten kann

0157 - Wer mit Gedanken töten kann

Titel: 0157 - Wer mit Gedanken töten kann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zweiten Rocker gab Jerry ebenfalls Zunder. Er segelte zwischen die Maschinen und riss sie um. Dolly konnte sich soeben noch in Sicherheit bringen.
    Der dritte wollte flüchten. Er warf sich auf dem Absatz herum, doch Jerry ließ ihn nur drei Schritte weit kommen. Dann wurden dem Rocker die Beine weggerissen, und wie eine Rakete raste er waagerecht durch die Luft, bevor er mit einem Baumstamm kollidierte, der unter dem Anprall erschüttert wurde. Zum Glück trug der Rocker einen Helm, sonst hätte er sich den Schädel gebrochen.
    Der junge Mann mit dem fahlblonden Haar aber stand auf der Brücke und lächelte. Der Glanz aus seinen Augen war verschwunden. Und auch die hervorgetretenen Adern hatten sich wieder zurückgezogen.
    Zurück blieb Dolly, das Rockergirl.
    Sie hatte mit panikgeweiteten Augen der Szene zugesehen, und begriff gar nichts. Jetzt wo alles vorbei war, schaute sie über das Geländer der Brücke.
    Bucky lag im Bach.
    Er rührte sich nicht, aber das Mädchen, das die Blutspur sah, die von dem schnell fließenden Wasser mitgerissen wurde und wenige Yards später zerfaserte. Beim Fall musste sich der Rockerchef die eigene Klinge in die Brust gestoßen haben.
    Er war tot.
    Plötzlich begann Dolly zu zittern. Die würgende Angst packte sie, ihre Zähne schlugen hart aufeinander, sie starrte Jerry Peters an wie einen Geist, dann warf sie sich auf dem Absatz herum und rannte schreiend weg.
    Sie nahm den Weg, der nach Oakville führte, und Jerry Peters ließ sie laufen.
    Er stieg über die ineinander verkeilten Maschinen und ging langsamer weiter.
    Rechts befand sich ein Feuchtgelände. Es war mit dichtem Gras und hohen Büschen bewachsen. Plötzlich gerieten einige Zweige in Bewegung, und aus den Büschen trat eine Gestalt. Mit drei langen Sätzen hatte sie die Straße erreicht, wo sie sich breitbeinig aufbaute und vor Jerry Peters stehenblieb.
    Die Gestalt war Tokata!
    ***
    Hinter dem Eingang lag ein schmaler Flur. Die holzgetäfelten Wände rochen nach Beize und Tabak. Die Rezeption war kaum zu sehen, genau wie die enge Holztreppe, die sich nach oben wand.
    Als wir das Hotel betraten, erhob sich eine unwahrscheinlich dicke Frau hinter der Rezeption von ihrem Stuhl. Sie war ziemlich aufdringlich geschminkt und trug eine blondgefärbte Afrolook-Frisur. Ihr Lächeln, mit dem sie uns begrüßte, war süßsauer.
    »Möchten die Gentlemen ein Zimmer?« fragte sie.
    Ich blieb stehen. »Später vielleicht. Erst einmal hätten wir gern mit Mr. Crane gesprochen.«
    Ein fleischiger Finger wies an mir vorbei und deutete auf eine Tür in der Holzwand.
    »Da.«
    »Danke.«
    Ich ging auf die Tür zu. Bevor ich sie öffnen konnte, hörte ich die Stimme der Frau.
    »Chinesen sind hier auch selten.«
    »Hoffentlich kommen sie nicht in einen Käfig«, konterte Suko. »Zur allgemeinen Belustigung.«
    Die Antwort fand die Frau wohl so gut, dass sie ein wieherndes Gelächter ausstieß und mich zu der Frage veranlasste, ob hier irgendwo ein Pferd herumliefe.
    Da verstummte die Dicke.
    Wir gerieten in eine Gaststube. Auch sie war dunkel. Dafür sorgte das Holz an den Wänden. Es gab nur wenige Tische. Sie waren allesamt rund. An einem hockten die vier Polizisten, hatten die Beine ausgestreckt und nuckelten an ihrem Mineralwasser, an dem zweiten Tisch saßen Colonel Crane und sein Assistent. Zum ersten Mal sah ich den Burschen genauer. Er war ein falkenäugiger Knabe. Drahtig, immer auf dem Sprung stehend. Seine schmale, etwas gekrümmte Nase stach besonders ins Auge.
    Zwischen den beiden Männern stand ein Funkgerät. Es verdeckte die beiden Kaffeetassen.
    Colonel Crane verzog säuerlich das Gesicht, als wir eintraten. Er deutete auf zwei noch freie Stühle. »Setzen Sie sich.«
    »So freundlich auf einmal?«
    Crane hob die Schultern. »Bleibt mir ja nichts anderes übrig. Ihre Dienststelle hat verdammt schnell geschaltet. Sie sollen mitarbeiten.« Er sagte nicht »Sie sind mir unterstellt«, und das war gut so. Sonst hätte es garantiert Reibungen gegeben.
    »Tut mir leid«, sagte ich, »aber mein Chef hat so entschieden.«
    »Man hat es mir bereits gesagt.« Colonel Crane stellte seinen Mitarbeiter vor.
    Der Mann hieß Jack Horn. Ich gab auch Sukos Namen preis.
    »Dann möchte ich gern von Ihnen genau wissen, um was es geht, Colonel«, sagte ich.
    »Hat man Ihnen das nicht mitgeteilt?«
    »Nur in großen Zügen.«
    Crane strich seine Nasenfalten nach. »Es geht da um diese drei Ausbrecher mit den besonderen Fähigkeiten. Wir

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