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016 - Herrin der Woelfe

016 - Herrin der Woelfe

Titel: 016 - Herrin der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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zu reduzieren. In sechs Tagen war Vollmond.
     

     
    Sie schüttelte sich. Würde sie je befreit werden von dieser Angst, befreit von dem teuflischen Streich, den ihr das Unterbewusstsein immer wieder spielte? Wie wundervoll musste es sein, wenn diese Träume nicht mehr wiederkehrten!
    Sie schob den Gedanken beiseite; zu oft schon hatte sie ihn gedacht. Auch der war nur ein Traum – nicht weniger grausam als der andere. Einen Augenblick stand sie hilflos in der hellen Sonne vor dem Pressegebäude. Sie starrte auf die Menschen, die an ihr vorübereilten, und nahm sie doch nicht wahr.
    Der Himmel wurde dunkel – fahl. Sie hörte ein ekstatisches Knurren, ganz nah. Der weiße Wolf! schrieen ihre Gedanken.
    Schmerz. Der Schmerz kam von ihrer Faust, die sie an ihren Mund gepresst hielt und in die sie ihre Zähne gegraben hatte, so dass Blut aus einem Knöchel sickerte.
    Sie sah sich rasch um und atmete auf. Niemand schien etwas bemerkt zu haben. Sie durfte ihren Gedanken nicht nachhängen; sie musste etwas tun, etwas, das sie genügend beschäftigte, damit sie nicht ins Grübeln kam.
    Ihr Blick fiel auf den Zettel in ihrer Hand.
    Karel Woiew. Automatisch setzte sie sich in Bewegung und steuerte auf die Taxistände an der nächsten Ecke zu. Es konnte nicht schaden, wenn sie sich einmal umsah. Unverbindlich und aus reiner Neugierde. Vielleicht war der Auftrag für sie sogar noch interessanter, als sich das Dr. Weißer gedacht hatte. Es war an der Zeit, dass sie etwas über Wölfe lernte.
    Über weiße zumindest.
     

     

Das Grundstück lag außerhalb der Stadt. Es war nicht eingezäunt. Thania erschien das ein wenig seltsam, aber es gab keinen Zweifel, es war die richtige Adresse. Auf einem übermannshohen Pfosten warnte ein Schild: Vorsicht! Wölfe!
    Unangemeldetes Betreten auf eigene Gefahr!
    Darunter stand ein Pfeil und: Garnweberhof 2 km.
    Ein staubiger Karrenweg zweigte von der Straße ab und verschwand wenig einladend in einem nahen Waldstück.
    Der Taxifahrer war nicht zur Weiterfahrt zu bewegen. Der Weg war ihm angeblich zu schlecht. Das Mädchen war aber ziemlich sicher, dass die Warnung vor den Wölfen ihn abhielt.
    Sie versuchte ihm klarzumachen, dass ein Wolf, der in diesem Gelände frei herumlief, wohl auch nicht vor dieser Straße haltmachen würde, und erklärte, dass die Warnung wohl nur dazu gedacht ist, unwillkommene Besucher fernzuhalten.
    Es half jedoch alles nichts. Schließlich stieg sie verärgert aus.
    Ohne Fahrzeug hier in dieser abgeschiedenen Gegend zurückzubleiben, schien ihr kein besonders erfreulicher Gedanke. Einen Moment erwog sie, das Taxi warten zu lassen, aber es mochte mehrere Stunden dauern, bis sie wieder zurückkam.
    Sie sah der Staubwolke des entschwindenden Taxis nicht ohne Unbehagen nach und begann, den Karrenweg entlangzuschreiten. Im Wald wurde der Weg noch beschwerlicher, und sie bedauerte, sich nicht umgezogen zu haben. Das Kleid war für Landausflüge nicht gerade ideal.
    Zudem würde das Weiß ihre Anwesenheit schon von weitem verraten. Bei diesem Gedanken blieb sie stehen. Was sollte sie tun? Sich wie ein Dieb anschleichen? Oder einfach herumspazieren wie ein neugieriger Sonntagswanderer?
    Sie beschloss, es den Umständen zu überlassen.
     

     
    Gleich darauf hörte der Wald auf. Das Land fiel sanft ab in ein kleines Tal. Unten, von einem Bach fast genau in zwei Hälften geteilt, lag der Garnweberhof.
    Es war ein Vierkanthof, typisch für diese Gegend.
    Ungewöhnlich waren nur die zahlreichen Drahtgehege am jenseitigen Ufer des Baches. Aus dieser Entfernung war nicht zu erkennen, ob sich Wölfe in den Gehegen befanden.
    Überhaupt wirkte das Gehöft verlassen und unbewohnt.
    Eine heimliche Annäherung war während des Tages unmöglich. Weder Bäume noch Buschwerk boten Schutz selbst wenn sie den gewundenen Weg vermied.
    Unwillkürlich warf sie einen Blick auf die Uhr. Es war noch nicht einmal Mittag. Es war wohl das beste, die Bekanntschaft dieses Herrn Woiew gleich zu machen.
    Sie holte tief Luft. Nun wird sich ja herausstellen, ob ich halte, was sich Dr. Weißer von mir verspricht.
    Der Auftrag machte sie nicht mehr wütend, sondern belustigte sie. Sie erachtete ihre Erfolgschancen gering, weil sie weder eitel wie andere Frauen war noch Erfahrung mit Männern besaß.
    Erfolg oder Misserfolg bedeuteten ihr nicht viel. Das waren Dinge, die belanglos waren im Vergleich zu dem, was sie wirklich quälte.
    Sie setzte sich in Bewegung und erstarrte mitten im Schritt.
    Am

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