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0160 - Der Spiegel des Grauens

Titel: 0160 - Der Spiegel des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beugte sich vornüber und schrie hinter ihm drein. Aber Karl hörte nicht auf ihn. Joel empfand sinnlose Wut. Er richtete sich wieder auf. Niemand achtete auf ihn, sie spähten alle zu Karl und Pitter hinunter. Aber Joels donnernde Stimme machte sie aufmerksam. „Ihr bleibt, wo ihr seid!" schrie Joel. „Niemand handelt ohne meine Anweisung. Und wer es doch versuchen sollte, den erschieße ich, so wahr ich hier neben euch hänge!"
    Er hielt den Blaster schußbereit in der Hand, und es gab keinen, der nicht gewußt hätte, daß er meinte, was er sagte.
    Pitter hatte es inzwischen mit mehr Glück als Verstand zuwege gebracht, den Säuresalven der raupenförmigen Tiere zu entgehen. Es war ein widerwärtiger Anblick. Die violetten Raupenkörper, eine Handspanne lang und daumendick, hatten sich steil erhoben. Die kugeligen Köpfe mit den vier Beißzangen pendelten lauernd. Die breiten Mäuler öffneten und schlössen sich rhythmisch. Von Zeit zu Zeit schoß ein gelblicher Säurestrahl daraus hervor. Wenn er einen der beiden Männer traf, dann war dessen Schicksal besiegelt. Es gab nichts, was dieser Säure länger als ein paar Sekunden widerstand.
    Pitter schien jetzt gemerkt zu haben, daß sein Privatunternehmen wesentlich gefährlicher war, als er zuerst geglaubt hatte. Er versuchte, Deckung zu finden. Seinen Blaster bediente er noch immer, aber von Mal zu Mal war der Strahl schärfer gebündelt. Pitter begann sich an das zu erinnern, was man ihm beigebracht hatte.
    Karl war ihm dicht auf den Fersen. Er hatte seine Waffe immer noch im Gürtel stecken. Es war klar, daß er nur darauf aus war, Pitter wieder vom Boden weg in die Höhe zu bringen. Er wedelte mit den Armen und schrie so laut, daß man seine Worte deutlich verstehen konnte. Aber Pitter war immer noch viel zu sehr von seinem wissenschaftlichen Übereifer gepackt, als daß er auf Karl gehört hätte.
    Joel unterdrückte den Wunsch, die Augen zu schließen, als er sah, wie die ersten Hornschrecken sich zum Sprung fertigmachten. Der Hinterleib wand sich zu einer ovalen Schleife. Oberhalb der Einschnürung begannen die Raupenkörper zu wippen.
    Karl hatte Pitter jetzt erreicht. Man hätte ihn für lebensmüde halten können, wie er sich unter einem von Pitters Strahlschüssen hindurch duckte, um rascher an den Mann zu kommen. Pitter war eine Sekunde lang bestürzt. Das genügte Karl, nach seinem Gürtel zu greifen und mit der flachen Hand auf die Schallplatte zu schlagen. Wie von der Sehne geschnellt, schoß Pitter in die Höhe. Seine nächste Blastersalve entlud sich wirkungslos durch die Luft.
    In diesem Augenblick sprangen die Hornschrecken. Den meisten war die Entwicklung der letzten drei Sekunden zu rasch gekommen. Sie landeten wippend und federnd an der Stelle, an der sich kurz zuvor noch Pitter befunden hatte. Ihre Säurestrahlen verpufften nutzlos. Zwei jedoch hatten sich dem neuen Gegner zugewandt. Eine landete Karl auf den Schultern, die andere sprang ihm direkt vor die Füße.
    Karl war darauf nicht vorbereitet. Nur den Bruchteil einer Sekunde lang zögerte die Hand, die die Schaltplatte bedienen wollte. Die Hornschrecken öffneten die breiten Mäuler. Im roten Schein der Sonne konnte Joel die beiden nadeldünnen Strahlen tödlicher Säure sehen, wie sie von oben herab und von unten herauf Karls Montur trafen und in tausend funkelnden Tropfen zersprühten.
    Karl schrie auf. Die Hand schlug zu, fauchend begann die Tragschraube zu rotieren. Karl hob sich vom Boden, aber während er in die Höhe stieg, fing die Säure an, ihn aufzufressen. Die Hornschrecke, die ihm auf der Schxilter gelandet war, stürzte unter dem plötzlichen Ruck zu Boden. Zuvor aber sprühte sie noch einen zweiten Säurestrahl und traf Karl auf der Brust.
    Unglaublich schnell vollendete sich das Werk der Zerstörung. In weniger als einer Sekunde war Karls Montur zerfressen und flog in braunen Fetzen davon. Karl schrie, während die Schraube ihn nach oben riß. Die Wirkung der Säure griff auf den Körper über. Die lebende Materie fiel ihr noch schneller zum Opfer als der tote Kunststoff der Kleidungsstücke.
    Es war furchtbar, jede Sekunde ein entsetzlicher, wahnsinniger Alptraum. Fast überkam es Joel wie Erleichterung, als das, was einst Karl Halbein gewesen war, sich aus den Traggurten des Fluggerätes löste und die Schraube, allen Gewichtes beraubt, pfeilschnell in die Höhe schoß. Ein paar Augenblicke lang war ihr schrilles Pfeifen noch zu hören. Dann überschlug sie sich,

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