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0161 - Vier von der USO

Titel: 0161 - Vier von der USO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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widerstehen, die man vor unzähligen Generationen seiner Rasse eingepflanzt hatte.
    Das schlimmste jedoch war seine völlige Einsamkeit, das Bewußtsein, daß er einen einsamen Entschluß zu fällen hatte, denn kein anderer Schreckwurm würde auch nur einen Augenblick mit der Abstrahlung des Impulses zögern. Allmählich näherte er sich mehr und mehr dem Ufer. Er hielt sich jetzt auf der südlichen Hälfte der Insel auf. Sein mächtiger Körper bewegte sich über das verödete Land.
    Was gibt den Huldvollen das Recht," mich auszunutzen, fragte er sich. Niemand wußte von der ungeheuren Intelligenz seiner Rasse, noch nicht einmal die Huldvollen. Dieser Gedanke befriedigte ihn.
    Es war schön, zu wissen, daß selbst die Huldvollen die Schreckwürmer für primitive Wesen hielten.
    Ein Geheimnis besaß seine Rasse vor der gesamten Galaxis: das Geheimnis ihrer wunderbaren geistigen Fähigkeiten. Niemals hatte ein Schreckwurm die Klugheit seiner Rasse verraten. Ihr Kollektivwissen verhinderte einen solchen Fehler, und ihr Rassenbewußtsein machte ihn praktisch unmöglich.
    Bevor ein Schreckwurm seine Intelligenz verriet, starb er lieber.
    Darauf war er stolz. Das war der einzige Punkt, in dem sie die Huldvollen hintergingen.
    Doch über dieser Geheimhaltung stand die Pflicht.
    Es gab für ihn keine Lösung, mit der er gleichzeitig den Huldvollen, seiner Rasse und sich selbst gerecht werden konnte.
    Verzweifelt kroch er weiter. Das Fehlen eines Schlüsselgerätes, mit dem die Huldvollen üblicherweise gerufen wurden, konnte ihn nicht entschuldigen. Der Hyper-teils seines enormen Gehirns ermöglichte ihm nicht nur Frequenzen bis auf fünfdimensionale Ebene zu empfangen, sondern gab ihm die Möglichkeit, einen Peilimpuls abzustrahlen, einen bioelektronischen Funkstoß auf Hyperebene, der Lichtjahre überbrücken würde.
    Er wußte von dieser Fähigkeit wie alle anderen seiner Rasse.
    Auch die Huldvollen wußten davon.
    Er erklomm den Kamm eines langgezogenen Hügels. Von diesem Platz aus konnte er zum Meer blicken. Dort gab es sicher vielfältiges primitives Leben. Aber er konnte von Amöben, Einzellern, Krebsen und Seeungeheuern keine Hilfe erwarten.
    Natürlich gestand sich der Schreckwurm nicht ein, daß er Hilfe benötigte. Es war nur ein unbewußtes Suchen nach geistig Gleichgesinnten, die seine revolutionären Gefühle verstehen würden.
    Er legte sich in Ruhestellung, mit offenen Augen, während der Wind, der vom Meer herankam, über seinen mächtigen Körper strich.
    So kauerte er auf dem kahlen Boden, der durch die gefräßigen Hornschrecken fast steril geworden war. Er versuchte, seine Gedanken unter scharfe Kontrolle zu bringen, doch sie entglitten ihm und kehrten zu den gefährlichen Ideen zurück.
    Er spürte die Sonne, die weit entfernt im Raum stand und deren Energien er aufsog. Bald würde er gesättigt sein. Sein Körper würde die tief violette Farbe annehmen, die für einen erwachsenen Schreckwurm charakteristisch war.
    Äußerlich würde er sich durch nichts von einem anderen Schreckwurm unterscheiden. Doch seine Gedanken machten ihn zu einem Außenseiter. Er krümmte sich wie unter Schmerzen. Er wollte sich laut brüllend ins Meer stürzen, sich von der Kühle des Wassers betäuben lassen, doch er ahnte, daß ihm das nicht helfen würde. Auf die Dauer konnte er der uralten Gewohnheit nicht widerstehen. Er entspannte sich und schloß für einen Augenblick die Augen. Jede einzelne Faser seines Körpers gab sich dem Gefühl absoluter Ruhe hin. Da strahlte er den Hyperimpuls ab. Es geschah fast automatisch, ohne äußeres Zutun, als sei es eine natürliche Reaktion auf die Entspannung des Körpers gewesen. Er wußte jedoch genau, daß er sich damit selbst betrog.
    Er hatte verloren. Die seit undenklichen Zeiten gegenüber den Huldvollen bestehende Treue war Sieger geblieben. Er hatte sie gerufen. Ermattet lag er da, schwer erschüttert, durch diesen Konflikt.
    Wenn er erwartet hatte, daß sich sein Inneres jetzt beruhigen würde, sah er sich bitter enttäuscht. Die Gedanken der Revolution blieben in ihm wach, sie bohrten und zerrten an' ihm und versuchten, Macht über alles Herkömmliche seines Gehirns zu gewinnen. Da sah er vier winzige Gestalten, aus dem Meer waten.
    Die Wesen kamen nur langsam voran. Sie waren klein und gingen aufrecht. Offensichtlich verließen sie ihr nasses Element, um ans Ufer zu gelangen. Wahrscheinlich waren sie in den Tiefen des Meeres beheimatet, wo sie den zerstörenden Angriffen

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