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0163 - Das zweite Imperium

Titel: 0163 - Das zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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überzeugt, daß der Zerfall der Molkexmasse auf Einwirkung der Huldvollen zurückzuführen ist."
    Rhodan sah ihn aufmerksam an.
    „Sie wollen damit sagen, daß sie die Möglichkeit haben, ihren eigenen Panzer nach Belieben über große Entfernungen aufzulösen? Das wäre allerdings ungeheuerlich."
    „Das ist der einzig logische Schluß, Sir. Von selbst wird sich der Panzer kaum auflösen. Und auch der Linearflug hat nichts damit zu tun, denn erstens begann der Zerfall vorher, und zweitens fliegen die Schiffe der Huldvollen nach dem gleichen Prinzip wie wir, ohne den Panzer zu verlieren."
    „Ja, da haben Sie recht. Also - weiter beobachten. Bitte, keine Panik. Ich habe Ihren Standort und Kurs. Wir werden Sie schnell finden, wenn es nötig sein sollte. Aber ich habe jetzt das Gefühl, es wird nicht nötig sein. Allerdings befürchte ich auch, daß Sie bald kein Forschungsobjekt mehr zur Verfügung haben, Doktor.
    Zeichnen Sie alles auf, wie ich schon sagte."
    Als Rhodans Gesicht vom Bildschirm verschwand und Bergier und Kärntner in die Zentrale zurückgekehrt waren, sagte der Wissenschaftler: „Ich bin froh, daß Ihr übereiliger Hilferuf nichts vermasselt hat."
    „Wie meinen Sie das?" knurrte Bergier wütend. „Es war meine Pflicht, Rhodan zu verständigen. Ich habe meinen Leuten gegenüber eine Verantwortung."
    „Zugegeben, aber es bestand keine unmittelbare Gefahr für Schiff und Besatzung."
    Bergier gab keine Antwort. Er kümmerte sich um einige Meldungen, die aus dem Schiff kamen. Die wichtigste war wohl die, daß die T-35 zum zweitenmal und endgültig in den normalen Raum eintauchte und mit neunundneunzigkommaneun der Lichtgeschwindigkeit auf das Zentrum der Milchstraße zukroch.
    Der Tender würde es ohne fremde Hilfe erst in knapp fünfzehntausend Jahren erreichen. Kärntner hatte andere Sorgen.
    Er war an das große Sichtfenster getreten und sah hinaus auf die Plattform. Das Beuteschiff lag immer noch an seinem alten Platz, verankert und fest. Aber es hatte seine äußeren Formen verändert.
    Was vorher ein plumpes und unregelmäßiges Gebilde gewesen war, war nun ein etwa dreihundert Meter langes Raumschiff, wie ein Projektil geformt und schlanker geworden. Die Verankerung hatte sich automatisch ebenfalls verengt, um es nicht freizugeben.
    An verschiedenen Stellen blitzte blankes Metall durch die dunkle Molkexschicht. Kärntner erschrak.
    „Verdammt - das Zeug löst sich schneller auf, als ich befürchtet habe. Ich muß 'raus und mir das ansehen."
    „Sie tun es auf eigene Gefahr, Doktor. Ich kann Sie nicht abhalten, Ihr Leben zu riskieren. Gehen Sie allein?"
    „Ich nehme einige meiner Leute mit. Würden Sie so freundlich sein, sie zu benachrichtigen. Ich schreibe Ihnen die Namen auf.
    Auch stellen Sie mir sicherlich einige Ihrer tragbaren Geräte zur Verfügung. Rhodan wünscht einen genauen Bericht."
    Bergier willigte ohne die üblichen Gegenargumente ein. Jetzt versäumte er nichts mehr. Außerdem hatte er gehört, was Rhodan angeordnet hatte. Eine halbe Stunde später wanderte der kleine Trupp Wissenschaftler unter Kärntners Führung über die Plattform zu dem Beuteschiff.
    Die Molkexschicht war zum größten Teil verschwunden und nur die blanke Hülle geblieben. An anderen Stellen war sie bereits so dünn, daß sie sich abklopfen ließ. Einige Proben wanderten in bereitgehaltene Kästen. Es stellte sich später heraus, daß auch diese Mühe vergeblich gewesen war. Als man die Kästen in den irdischen Laboratorien öffnete, waren sie leer. Sie enthielten nicht einmal mehr Staub.
    Die Strahlung ließ an Intensität nach, denn die Masse an Molkex war geringer geworden. Auf der anderen Seite strahlte der Rest stärker als je zuvor. In wenigen Minuten mußte von dem Molkexpanzer nichts mehr vorhanden sein.
    Kärntner ließ Messungen vornehmen und sorgte dafür, daß alle Ergebnisse gespeichert wurden. Rückschlüsse würden sich erst später bei genauem Studium ergeben. Mehr war nicht zu machen.
    Es war wenig genug.
    Aber es war immer noch mehr, als Kärntner gehofft hatte.
    Die Steigerung der Strahlung war gleichmäßig erfolgt und ließ sich so ziemlich genau zurückverfolgen. Man konnte sogar den genauen Zeitpunkt ihres Beginns bestimmen. Demnach hatte der Prozeß schon eingesetzt, ehe die geheimnisvolle Flotte der Huldvollen auf den Bildschirmen der Imperiumsflotte aufgetaucht war. Damit war es so gut wie sicher, daß die Fremden genau über die Geschehnisse auf dem Molkexschiff unterrichtet

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