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0163 - Das zweite Imperium

Titel: 0163 - Das zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es aufgetaucht war, verschwand das spindelförmige Schiff wieder. Es tauchte so geheimnisvoll im Meer der Sterne unter, wie es dort auch aufgetaucht war. Niemals hatte jemand erfahren, welche Rasse diese Schiffe baute und in welchem Teil der Galaxis sie beheimatet war. Nur einer hätte Auskunft geben können, aber den hatte man nie gefragt: das Enterschiff Rabotax der ausgestorbenen Echsen des Planeten Mechanica. Es war einst von vier der Spindelschiffen aufgebracht und angegriffen worden, und nur die Tatsache, daß es selbst ein riesiger Roboter war, hatte es vor der Vernichtung bewahrt.
    Denn die Besatzung der vier Schiffe waren ebenfalls Roboter gewesen.
    Irgendwo in den Tiefen der Galaxis lebten sie, außerhalb der Grenzen des Imperiums und abseits aller organisch aufgebauten Rassen. Hermetisch abgeschlossen existierte diese Zivilisation.
    Hier, in diesem Teil der Milchstraße, hatte es einmal eine große und intelligente Rasse gegeben, die Raumfahrt und Automation kannte. Letzteres bis zur Perfektion. Das war ihr Verderben gewesen. Der Verfall setzte ein. Die Roboter nahmen ihren einstigen Herren die Arbeit und schließlich noch das Denken ab.
    Die Rasse starb. Zurück blieben die Roboter. Sie übernahmen das Erbe ihrer Schöpfer und begannen, für sich selbst zu denken. Sie schufen ein gewaltiges Reich, eine eigene Zivilisation. Hermetisch schlossen sie ihr Imperium gegen die organischen Intelligenzen ab, denen sie sich trotz ihrer Macht unterlegen fühlten, denn sie konnten nur aus der Erinnerung schöpfen und nichts Neues hervorbringen. Organische Lebewesen, so erkannten sie richtig, wuchsen weiter, bildeten sich weiter und wurden immer intelligenter. Roboter hingegen, das wußten sie auch, waren steril.
    Ihnen fehlte die schöpferische Begabung.
    Irgendwo also existierte dieses geheimnisvolle Imperium, aber niemand kannte es. Ein Roboter-Reich, mitten zwischen den Sternen und den anderen Sternenreichen. Kein Orterschirm hatte es je entdeckt, und es selbst wurde auch durch keinen Energieschirm geschützt, sondern • verließ sich auf seine Isolation - und - seine schnellen Patrouillenschiffe, die mit Kampfrobotern bemannt waren. Kein fremdes Schiff konnte in dieses Reich eindringen, ohne sofort vernichtet zu werden. Viele terranische Schiffe, die spurlos in den Weiten des Kosmos verschwanden, erlitten dieses Schicksal. Die Besatzung war tot, ehe ein Funkspruch den Hyperkom verlassen konnte. Rabotax war damals nur deshalb nicht vernichtet worden, weil er auch ein Roboter war.
    Der Zufall hatte gewollt, daß Ras Tschubai und Gucky einem Schiff der Roboterrasse begegneten. Aber noch wußten sie das nicht. „Sie müssen das Schiff verlassen haben", sagte Gucky, als er wieder auf Tschubai stieß. „Ich denke, wir gehen kein Risiko ein, wenn wir ohne weitere Kontaktversuche hineinteleportieren.
    Notfalls wehren wir uns. Wir haben ja unsere Strahler."
    Als sie entmaterialisierten, flammten die Lichter im Schiff auf.
    Unwillkürlich sprangen die beiden Teleporter einige Schritte zur Seite und suchten Deckung, denn sie mußten annehmen, daß man sie entdeckt hatte. Aber niemand war zu sehen, und keine befehlende Stimme kam aus dem Nichts, um ihre Übergabe zu fordern.
    Es geschah überhaupt weiter nichts. Aber das Licht blieb brennen.
    Es war ein ruhiges und kaltes Licht, das von überallher zu kommen schien. Leuchtkörper waren keine zu entdecken. Es war einfach hell in dem breiten Korridor, das war alles.
    Gucky überließ Tschubai die Sicherung und kontrollierte die Außenmeßinstrumente seines Raumanzuges. Das Ergebnis überraschte ihn. „Wir haben Glück, Ras. Wer immer auch in diesem Schiff ist, er atmet unsere Luft. Wir können die Helme öffnen." Das war eine erfreuliche Nachricht, denn sie verlängerten damit ihre Frist. Sie konnten Luft sparen. Sie schalteten die Luftzufuhr aus den Tank ab und öffneten die Helme. Zur Sicherheit behielten sie sie jedoch auf.
    Der Gang war leer. Rechts und links zweigten Türen ab. Sie würden zu den einzelnen Kabinen führen. Geradeaus ging es zur Kommandozentrale. Eine einzelne Tür bildete den Abschluß des Ganges. Gucky wog seinen Strahler in der Hand.
    „Gehen wir", sagte er leise. Er war froh, daß kein Funkgerät mehr ihre Stimme weitertrug und sie so verriet. „Wenn überhaupt jemand an Bord dieses Schiffes ist, dann finden wir ihn in der Zentrale, und die liegt in Bugrichtung."
    Die vordere Tür ließ sich ohne Schwierigkeiten öffnen. Gucky ging vor. Hinler

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