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0163 - Um das Leben meines Freundes

0163 - Um das Leben meines Freundes

Titel: 0163 - Um das Leben meines Freundes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Um das Leben meines Freundes
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übrigblieb, hockte ich mich neben Chester auf die Treppe. Er schob mir eine Zigarette zwischen die Lippen und gab mir Feuer. Ich rauchte ein paar Züge.
    »Du kannst es mir ebensogut jetzt erzählen«, sagte er.
    »Was?«
    »Na, wie der ganze Film ablief!«
    »Ach so. Ganz einfach. Im Cunard Building sollte die Lohnbuchhaltung ausgeraubt werden. Er mußte herausgefunden haben, daß dort in der Nacht auf den Freitag an die vierhunderttausend Dollar in die Lohntüten sortiert werden. Ich schätze jedenfalls, daß es ungefähr so viel Geld war.«
    Chester stieß einen leisen Pfiff aus. »Um aber die Polizei abzulenken, ließ er einen Krawall von Jugendlichen in nächster Nähe, am Bowling Green, organisieren. Die Sache sollte vorige Woche schon steigen. Aber er hatte Pech. Phil vermasselte ihm die Tour, indem es ihm gelang, die Jungens nach Hause zu schicken, bevor die Polizei überhaupt alarmiert worden war.«
    »Und da hat er es einfach um eine Woche verschoben?«
    »Ja. Aber vorher kidnappte er sich Phil. Aus zwei Gründen, nehme ich an. Einmal war er natürlich wütend, weil ihm Phil vorige Woche den großen Coup vereitelt hatte. Zum anderen .mochte er fürchten, daß Phil dahinterkommen würde, was überhaupt geplant war. Denn Phil hatte sich den Anführer der jungen Schreihälse ins Office bestellt.«
    »Jetzt kapiere ich langsam.«
    »Raffiniert wie diese Schlange aber ist, ließ er uns heute früh schnell noch einen Toten servieren, der wie Phil aussah. Er wird angenommen haben, daß wir ihn wenigstens vorübergehend für Phil halten und demnach unsere Suche nach ihm einstellen würden. Dadurch hätte er für den heutigen Tag Handlungsfreiheit gehabt. Aber dieser Tote war sein entscheidender Fehler. Er brachte mich erst auf die richtigen Zusammenhänge. Er war zu raffiniert.«
    »Zu viel oder zu wenig«, sagte Chester. »Ein richtiges Maß an Verbrechen gibt es nie. Übrigens legt die Fähre an.«
    Ich nickte. Die Dampfsirene heulte die Tatsache der Ankunft des Schiffes in den Abend hinaus. Schwatzende Menschen quollen über den Laufsteg an Land. Ich stand auf und ging auf die Fähre zu, als wollte ich jemand abholen.
    Aber als ich auf der Seite des Bootsschuppens war, die keine Fenster hatte, drückte ich mich zur Seite und huschte an der Wand des niedrigen Gebäudes entlang.
    Hinter der Ecke begann die dem Meer zugewandte Breitseite mit dem großen Tor, durch das man das Boot hinaus und zu Wasser lassen konnte. Auch hier gab es kein Fenster.
    Zum Teufel, irgendwie mußte man doch in die Bude eindringen können!
    Ich huschte zurück, bog wieder um die Ecke und kroch gebückt an der Vorderseite entlang. Ich kam bis zur Tür. Einen Schritt davor lag etwas Blaßrotes. Ich zog es mit den Fingerspitzen heran.
    Eine dünne Gummimaske fürs Gesicht.
    Ich legte sie beiseite. Beweismaterial.
    Unschlüssig lauschte ich an der Tür. Klappernde Geräusche drangen aus dem Innern. Und das schwache Murmeln einer Stimme.
    Ich suchte die Bretterwand ab. Endlich fand ich ein Astloch, aber als ich hindurchsah, konnte ich nichts erkennen, denn drinnen war es ziemlich duster.
    Noch einmal kroch ich zur Tür und besah sie mir. Sie hatte keine Klinke, sondern konnte nur durch ein großes Vorhängeschloß verriegelt werden. Folglich schloß sie jetzt nicht vollkommen dicht.
    Ich hielt den Atem an, als ich sie millimeterweise aufzog.
    Mit der rechten Hand legte ich meine Pistole beiseite und fischte ein Sternchen. Mit der linken zog ich die Tür langsam nach außen. Als der Spalt groß genug war, daß ich hätte eindringen können, klemmte ich das Steinchen so zwischen Tür und Boden, daß die Tür festgeklemmt wurde.
    Schritte näherten sich von drinnen.
    Ich richtete mich lautlos auf. Meine Pistole lag noch auf der Erde, aber es war zu spät, mich danach zu bücken.
    Ein Mann erschien in der Öffnung.
    Ich sprang vor, griff mit beiden Händen zu und riß ihn heraus. Vier, fünf Schritte stolperte ich mit ihm rückwärts vom Bootsschuppen weg, dann warf ich mich herum, um auf jeden Fall mich selbst zwischen Schuppen und ihn zu bringen. Mit einem kräftigen Stoß warf ich ihn rückwärts gegen den blauen Ford. Gleich darauf holte ich aus und wollte den entscheidenden Schlag anbringen.
    Er war schneller. Mit der Kraft der letzten Panik trat er mir in den Leib. Ich krümmte mich, taumelte ein paar Schritte rückwärts und schlug hin. Meine Pistole war noch gut drei Schritte von mir entfernt, und ich war nicht imstande, auch nur eine

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