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0163 - Um das Leben meines Freundes

0163 - Um das Leben meines Freundes

Titel: 0163 - Um das Leben meines Freundes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Um das Leben meines Freundes
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wenn alle unsere Vorbereitungen unnötig getroffen worden sind, ist es immer noch besser, als sich hinterher Vorwürfe machen zu müssen, daß man nichts getan hat.«
    »Sicher«, murmelte ich, »aber es wäre mir lieber gewesen, die ganze Geschichte läge längst hinter uns.«
    Ich rauchte ein paar Zigaretten an, aber ich warf sie alle schon nach wenigen Zügen auf den Fußboden. Die Putzfrauen mochten es mir verzeihen, aber ein Aschenbecher war weit und breit nicht zu entdecken.
    »Da kommen die ersten!« sagte der Einsatzleiter.
    Es war sechs oder fünf Minuten vor halb acht. Die jungen Burschen kamen aus der Morris Street, die links hinter dem großen Cunard Building abzweigte. Sie hatten die Hände bis zu den Ellenbogen in den Hosentaschen, und die meisten trugen Lederwesten. Wahrscheinlich hatten mindestens einige auch noch Totschläger bei sich.
    Von jetzt an riß der Zustrom von jungen Burschen nicht mehr ab. Sie kamen einzeln und in kleinen Gruppen, und sie kamen aus allen Straßen, die auf den Bowling Green münden.
    Kurz vor halb acht warf ich meine letzte Zigarette weg und sagte:
    »Ich gehe jetzt runter.«
    »Okay, Jerry«, antwortete der Chef. »Übrigens kommt da drüben einer, der so aussieht, wie Sie mir Slack Rolly beschrieben haben.«
    Ich folgte der Richtung, die er zeigte.
    Tatsächlich kam Rolly mit triumphierenden Lächeln herangeschlendert. War es Zufall, daß er bei einem Mann stehenblieb, den ich der Überwachungsabteilung gemeldet hatte? Riß ihm wirklich ausgerechnet dort sein Schuhband, so daß er stehenbleiben, sich bücken und es knoten mußte?
    Ich merkte mir die Stelle, damit ich auf dem Platz die richtige Richtung einschlagen konnte.
    Der Zollbeamte hatte die Seitentür aufgeschlossen, stand aber hinter der Tür und ließ mich hinaus.
    »Viel Glück!« sagte er, obgleich er nichts von dem wußte, was ich erledigen wollte.
    »Danke«, sagte ich. »Ich habe es nötig.«
    Dann stand ich draußen. Am Donnerstagabend um halb acht auf dem Bowling Green. Nicht eine einzige Polizeiuniform war zu sehen. Aber das überraschte mich nicht. So war es mit Lieutenant Ronson besprochen.
    Ich wandte mich nach links und schob mich durch die Gruppen der beieinanderstehenden Jungen. Sie riefen mir ein paar herausfordernde Worte zu, aber ich kümmerte mich nicht darum.
    Als ich Slack Rolly im Blickfeld hatte, blieb ich hinter einem der Autos in Deckung, die vor dem Zollamt standen. Aber ich ließ keinen Blick von ihm. Er war der Mann, der mich zu Phil führen mußte, komme, was auch kommen mochte.
    Rolly machte keinerlei Anstalten etwas zu unternehmen. Er sah nur ab und zu auf seine Uhr.
    Worauf wartete er noch? Und wo war der Mann, bei dem er stehengeblieben war?
    Ich steckte mir eine neue Zigarette an, nachdem ich zum Glück noch eine volle Packung in meiner Rocktasche entdeckt hatte. Es war vier Minuten nach halb acht, und noch immer verhielten sich die Burschen ruhig. Zwar lag über dem Bowling Green das sirrende Gewirr vieler Stimmen, aber es war noch nichts von Geschrei darunter.
    Und noch immer kamen mehr Jungen aus den Seitenstraßen. Rolly schien auf der Bowery einigen Einfluß zu haben, wenn er so ohne weiteres die ganzen Jugendlichen dieser verrufenen Gegend zusammenpfeifen konnte.
    Bis zehn Minuten vor acht blieben sie ruhig. Dann schob sich Rolly langsam auf die Mitte des Bowling Green vor. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und sah mich einmal rasch um.
    In den beiden Querstraßen rechts und links kamen Männer in ziviler Kleidung heran. Die Kollegen vom FBI. Weiter hinten standen halb auf dem Bürgersteig zwei Streifenwagen. Ronsons Leute. In den anderen Straßen, die ich nicht einsehen konnte, mußte das Bild ähnlich sein.
    Jetzt hatte Rolly den Gitterzaun rings um die birnenförmige Grünfläche erreicht. Ich sah, wie er die rechte Hand hob und flach gegen seinen Mund schlug. Dabei stieß er nach der Art der Indianer einen gellenden, fistelnden Schrei aus. Es klang wie eine sehr hohes Yooo-eee-iii-wiiipiiieeeh!
    Augenscheinlich war dies das Signal. Die Hölle brach los. Aus weit über hundert Mündern wurde der Schrei nachgeäfft. Die Luft zitterte, und in den Ohren klang es noch minutenlang nach, als der gellende Schrei bereits verebbt war.
    Slack Rolly begnügte sich nicht mit einem Schrei, um seine Massen aufzupeitschen. Er holte aus und warf irgend etwas. Es klatschte gegen das Denkmal des sitzenden Mannes. Klebrig-gelb rutschte es langsam von dem erzenen Gesicht herunter.
    Es

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