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0165 - Nocturno - Herrscher der Nacht

0165 - Nocturno - Herrscher der Nacht

Titel: 0165 - Nocturno - Herrscher der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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rief Nicole. »Selbst einen Opel fahren und französische Autos loben… warum hast du nicht wieder einen Citroën gekauft?«
    »Noch einen?« brummte Zamorra. »Unser Fahrzeugpark nimmt phänomenale Ausmaße an.«
    »Und dann kamen Sie. Das ist alles«, führte Markus Vierer den Bericht zu Ende. Zamorra nickte. »Ihnen ist also nichts an dem Fahrzeug aufgefallen?«
    »Nur, daß es originellerweise mitten auf der Straße stand und steht«, sagte Markus. »Sagen Sie mal, Monsieur Zamorra, wer oder was sind Sie eigentlich? Kenne ich Ihren Namen nicht irgendwoher?«
    »Schon möglich«, lächelte der Professor mit den grauen Augen. »Ich bin Parapsychologe und soll morgen in Marburg eine Gastvorlesung halten…«
    Julia klatschte sich mit der flachen Hand vor die Stirn.
    »Professor Zamorra«, sagte sie. »Daß wir das nicht sofort bemerkt haben! Klar, Ihr Name steht ja auf diesen riesigen Plakaten… ach du meine Güte!«
    »Sie studieren in Marburg?« fragte Zamorra lächelnd.
    »Klar!« sagte Julia.
    »Na, dann besuchen Sie doch mal meinen Vortrag. Es lohnt sich bestimmt.«
    »Eigentlich sehen Sie gar nicht wie ein Professor aus«, sagte das Mädchen. »Eher wie James Bond oder so 'n Kniich.«
    Zamorra grinste. »Alles nur Tarnung«, behauptete er und sah Markus Vierers Gesicht sich verziehen.
    »Die Bullen kommen«, sagte der Student.
    »Wer hat die denn gerufen?« fragte Nicole.
    »Der Dicke«, gab Markus Auskunft. Zamorra hob nur die Brauen.
    »Das war das Dümmste, was er tun konnte«, sagte er. »Na ja, dann müssen wir eben zu erklären versuchen, wie das Skelett in das Auto kam. Hoffentlich ist er nicht so blöd zu erzählen, daß der Wagen abgeschlossen war.«
    Julia und Markus begriffen sofort, daß Zamorra nichts an besonderer Popularität in positiver oder negativer Hinsicht gelegen war. »Aber wenn wir sagen, das Ding war offen - dann fragen die Bullen doch glatt, warum wir nicht den Gang gelöst und den Wagen einfach an die Seite geschoben haben.«
    »Teufelswerk«, murmelte Zamorra. Das Auftauchen der Polizei gefiel ihm ganz und gar nicht und noch weniger, daß dahinter ein Abschleppwagen auftauchte.
    Dabei ahnte er noch nicht, was wirklich auf ihn wartete…
    ***
    Kommissar Winter war zur Polizeiwache zurückgefahren. Fotografen hatten alles auf Platte gebannt, das Spurensicherungskommando hatte alle Tricks ausgespielt und mußte zunächst die gefundenen Spuren auswerten. Da die beschädigten Fahrzeuge den Verkehr nicht oder nur unwesentlich behinderten, hatte Winter angeordnet, daß sie vorläufig an Ort und Stelle verblieben. Zwei Polizeibeamte waren zur Bewachung abkommandiert worden. Niemand sollte sich an den Autowracks vergreifen können.
    Winter stieß seine Bürotür auf. Das Girl, das sich seine Sekretärin schimpfte, sprang auf. Sein Gesichtsausdruck sagte ihr alles. »Kaffee kommt sofort…«
    »Den brauch' ich…« Winter fiel in seinen gepolsterten Drehsessel und hängte sich selbst ans Telefon, anstatt seine Sekretärin diese Arbeit tun zu lassen. Er wählte die Telefonzentrale. »Ich brauche eine Verbindung zum BKA, und danach wählen Sie für mich - schreiben Sie mit - München siebendreiundneunzigfünfzehnsiebenundsechzig.«
    »Warten Sie einen Moment…«
    Mit dem Bundeskriminalamt sprach Winter nur kurz, mit der Zentrale des Bundesnachrichtendienstes in München-Pullach noch kürzer. Sein Kurzbericht wurde dankend entgegengenommen. »Wir werden uns darum kümmern«, hieß es bei beiden Behörden.
    Zwei Minuten später hatte Winter den Polizeipräsidenten in der Leitung. »Winter, sind Sie wahnsinnig geworden? Was fällt Ihnen ein, den BND um Hilfe zu bitten…?«
    »Ich habe mir erlaubt, den Dienstweg abzukürzen, Chef«, knurrte Winter, der von zarter Hand dargereicht eine Tasse dampfenden, frischen Kaffees vor sich auftauchen sah. »Warten Sie noch ein paar Minuten, ich spreche meinen Bericht auf Band und lasse es Ihnen umgehend zugehen!«
    »Winter, Sie…«
    Winter legte auf. Einige Sekunden später klingelte es erneut. Er hob ab. »Winter…«
    Der Alte. Winter knallte den Hörer wieder auf die Gabel, nahm ihn wieder ab und legte ihn neben das Gerät. »Himmeldieberge, ich muß ja selbst erst mit der Sache fertig werden, nur ist die nichts mehr für uns…«
    Er nippte an dem heißen Kaffee, verbrannte sich daran fast die Zunge und kam jetzt endlich auf die Idee, seinen Sommermantel auszuziehen. Darin befand sich ein schwerer Gegenstand. Als er den Mantel aufhängte, griff er

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