Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0165 - Nocturno - Herrscher der Nacht

0165 - Nocturno - Herrscher der Nacht

Titel: 0165 - Nocturno - Herrscher der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Grünhäutigen. Der Mann mit seiner verzweifelten Froschähnlichkeit hatte die Anweisungen Nocturnos inzwischen verarbeitet.
    »Etwas vor Marburg ist schiefgegangen«, sagte er. »Bei einer Aktion Nocturnos hat es unerwünschte Zeugen und einen neuen Gegner gegeben, der unabhängig von unserem bisherigen Feind agiert. Zu beseitigen sind unverzüglich die Zeugen Julia Cornell und Markus Vierer sowie der Gegner Zamorra. Sie sind zu finden in…« Der Froschähnliche rasselte Namen und Anschrift von Zamorras Hotel sowie die Adresse des Hauses, in welchem die beiden Studenten ihre Zimmer angemietet hatten, herunter. »Sofort«, sagte er schließlich schneidend.
    Der Schwarzgekleidete nickte. »Du befiehlst, und wir gehorchen«, sagte er unterwürfig.
    »Hoffentlich nicht so stümperhaft wie an diesem Nachmittag«, fauchte der Grünhäutige. »Andernfalls könnt ihr eure Existenz als beendet betrachten.«
    Er verschwieg, daß auch seine eigene Existenz in Gefahr war. Nocturno duldete keine Versager…
    ***
    Allzuviel bekamen sie zunächst von Marburg nicht zu sehen, weil sowohl Zamorra als auch Nicole genug damit zu tun hatten, sich zu orientieren. Schließlich kämpften sie sich bis zur Polizeiwache durch, und Zamorra schaffte es knapp, den Wagen gerade noch zwischen einen anderen Wagen und ein Halteverbotsschild zu zwängen.
    Kaum hatten sie das Gebäude betreten, als sie auch schon weitergeleitet wurden. Ein Mann, der sich Kommissar Winter nannte, erhob sich hinter seinem Schreibtisch, als sie eintraten.
    »Das, ging ja erfreulich schnell«, lächelte Winter. »Nehmen Sie bitte Platz. Was darf ich Ihnen anbieten?«
    Zamorra lehnte ab, Nicole äußerte den Wunsch nach Kaffee. Winter gab die entsprechende Anweisung.
    »Darf ich fragen, weshalb Sie so dringend nach mir verlangen?« wollte Zamorra wissen. »Ich bin Parapsychologe und kein Kriminalist.«
    Winter ließ sich hinter seinem Schreibtisch nieder. »Sie wurden mir ans Herz gelegt«, erklärte er. »Vom Bundesnachrichtendienst.«
    Zamorra hob die Brauen. Er entsann sich, daß da schon mal vor einiger Zeit etwas mit dem BND gewesen war. Damals, bei der ersten Auseinandersetzung mit der Vampir-Lady Tanja… Zamorra war wegen Spionageverdachtes, beziehungsweise wegen Zusammenarbeit und Begünstigung einer KGB-Agentin festgenommen worden. Auf eine Initiative des BND hin hatte man ihn wieder freigelassen. Irgendwer in München-Pullach schien Zamorra gut zu kennen und hin und wieder sich seiner zu erinnern, nur konnte Zamorra sich nicht vorstellen, wer dieser Jemand sein mochte, der beim BND immerhin ein hohes Tier sein mußte.
    »Ich wüßte nicht, daß ich jemals für den BND gearbeitet hätte«, sagte Zamorra. »Ich bin auch nicht so brennend an Kontakten mit Geheimdienstorganisationen interessiert…«
    Aus gutem Grund. Zamorra kam überall in der Welt herum. Wenn sich herumsprach, daß er mit dieser oder jener Nachrichtenorganisation zusammengearbeitet hatte, würden sich bald Agenten aller Schattierungen um ihn kümmern, um ihn ein wenig auszuhorchen oder umzudrehen.
    Es gab nur sehr wenige Ausnahmen, und die waren zum Glück nicht sonderlich publik geworden. So hatte Zamorra einige Male mit Colonel Odinsson vom Pentagon zusammengearbeitet, vornehmlich bei den Lemuria-Vorfällen und der noch nicht lange zurückliegenden Invasion der Vampire. Außerdem lagen irgendwo in einem Schreibtischfach im Château Montagne seit ewigen Zeiten drei Sonderausweise der britischen Regierung, die ihm weitreichende Befugnisse gaben, wie sie sonst nur die höchsten Beamten des Secret Service besaßen. Aber selten genug entsann sich Zamorra der Existenz dieser Papiere, und bis auf jenen Fall damals hatte er sie auch noch nicht wieder benutzt.
    Immerhin war er Parapsychologe und kein James Bond-Verschnitt.
    »Um was geht es eigentlich?« fragte er. Winter lehnte sich in seinem Sessel zurück. Die Barriere, die der Schreibtisch aufbaute, störte Zamorra ein wenig, aber Winters Büro war nicht groß genug, um noch eine Sitzgruppe aufzunehmen.
    Winter erzählte von den Vorfällen, die sich an diesem Nachmittag abgespielt hatten. Von den schwarzgekleideten Männern, von der grünen Gallertmasse im Pontiac. Und zum Schluß schob er Zamorra die fremde Waffe über den Schreibtisch.
    Stirnrunzelnd musterte der Professor sie. Damit sollten Strahlen verschossen worden sein und der Projektionsdorn an der Spitze des Laufs deutete auch darauf hin, dennoch unterschied sich die Waffe in ihrer

Weitere Kostenlose Bücher