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0167 - Spione von der Erde

Titel: 0167 - Spione von der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich. Fünf Minuten waren seitdem vergangen. Die einzigen Geräusche waren das Summen des Stadtverkehrs und das Klicken, wenn der Wellensittich von einer Schaukel zur anderen hüpfte. Jetzt aber sah Allan Mercant plötzlich auf, musterte Torav mißtrauisch, als wüßte er nicht, wie er dahergekommen war, und erklärte mit hoher Stimme: „Sie denken, ich sei ein Querkopf, mein Junge. Dem ist nicht so!" Torav erschrak. Er hatte tatsächlich so etwas Ähnliches gedacht. Es war mehr „Exzentriker" gewesen als „Querkopf", aber was für einen Unterschied machte das schon? Konnte der Marschall Gedanken lesen? Es waren alle möglichen Geschichten im Umlauf, und jede denkbare Fähigkeit wurde ihm angedichtet. Man konnte natürlich nichts auf derartige Gerüchte geben. Aber Torav beschloß trotzdem, mit seinem Denkapparat in Zukunft ein bißchen vorsichtiger umzugehen. Mercant erwartete offenbar keine Antwort. Torav kam sich vor, als würde er Muskel für Muskel, Knochen für Knochen, Gehirnwindung um Gehirnwindung sorgfältig abgeschätzt. Er konnte nicht erkennen, was Mercant vom Ergebnis der Begutachtung hielt. Sein Gesicht bewegte sich nicht. „Sie haben von Ihrem Auftrag schon erfahren, mein Junge", stellte der Marschall fest. „Sie wissen, daß es um die Errichtung eines Stützpunktes auf feindlichem Boden geht. Sie wissen jedoch nicht, wer der Feind ist. Ich will es Ihnen sagen. Der Feind sind die Blues!" Er hatte eine Art, die wichtigsten und entscheidendsten Dinge zu sagen, als lese er einen Wetterbericht. Torav brauchte zwei Sekunden, um zu begreifen, was ihm da gerade klargemacht worden war. Einen Stützpunkt im Einflußbereich der Blues! Nur ein Mondsüchtiger konnte auf eine solche Idee kommen - und nur ein Selbstmörder würde sich bereit erklären, sie auszuführen.
    Mercant schüttelte den Kopf. „Nein, ganz so schlimm ist es nicht.
    Wie Sie wissen, wurde von einem Unternehmen auf Eysal ein gefangener Blue mitgebracht. Man hat ihn verhört. Wir wissen schon eine ganze Menge über das Imperium der Blues. Wir kennen ihre Sprache. Wir kennen die Gliederung ihrer Gesellschaft. Wir haben ihre Denkweise bis zu einem gewissen Grad erforscht. Wir wissen, daß ihre Raumschiffe den unseren in allen Zügen bis auf die Molkex-Panzerung unterlegen sind. Sie werden Ihr Unternehmen also nicht blindlings durchführen müssen.
    Und im übrigen stehen Sie ja noch nicht auf der Startrampe. Der Gefangene wird weiter verhört. Ein Ara-Biomediziner hat ihn eben in der Zange und wird aus ihm die Informationen herausholen, die er uns bislang noch nicht gegeben hat. Wenn Sie abfliegen, mein Junge, werden Sie ..." Ein helles Summen unterbrach ihn. „Telefon!" krächzte der Wellensittich, und Torav zuckte zusammen.
    Allan Mercant streckte die rechte Hand aus und drückte einen Knopf auf einer schräg angebrachten Schaltplatte. An dem Widerschein auf seinem Gesicht erkannte Torav, daß ein kleiner Bildschirm aufleuchtete. Die Stimme des Anrufenden konnte er jedoch nicht verstehen. Mercant sagte kein einziges Wort. Nach einer Weile schaltete er den Empfänger wieder aus. Eine Zeitlang sah er stumm vor sich hin. Dann hob er den Kopf, blickte Torav durchdringend an, als wollte er jeden Widerspruch schon im Keim ersticken, und erklärte: „Sie haben Pech gehabt, mein Junge. Sie müssen mit den Informationen auskommen, die wir jetzt schon haben. Der gefangene Blue ist gestorben!"
     
    *
     
    Allan D. Mercant hatte Torav Drohner klargemacht, daß er keine Wahl habe. Dies war ein militärisches Unternehmen, und Torav war Major der Flotte. Torav Drohner besaß die Eigenschaft, sich rasch und konsequent mit Dingen abzufinden, die er nicht ändern konnte. Nicht, daß es ihm an Aktivität gemangelt hätte. Es wurde keiner Major bei der Flotte, dem die Aktivität fehlte. Torav war auch kein Pessimist, wenn seine zynische Art auch manchmal darauf hinzuweisen schien. Er war nur praktisch veranlagt. Dinge, Ideen, Unternehmen, von denen er wußte, daß sie sich nicht lohnten, ließ er auf der Seite liegen. Die Gabe der Kritik und ein mißtrauischer Instinkt, der ihn auf unbegreifbare Weise vor Gefahren und Fehlschlägen warnte, zeichneten ihn in gleichem Maße aus. Es gab solche, die Torav eine menschliche Rechenmaschine genannt hatten. Aber diese Leute waren falsch beraten. Im übrigen war Torav einen Meter achtzig groß, hatte mäßig breite Schultern, ein mäßig häßliches Gesicht und war auch sonst so beschaffen, daß er seinen Mitmenschen

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