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0169 - Die kleinen Männer von Siga

Titel: 0169 - Die kleinen Männer von Siga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Laderbank durchdrungen. Anscheinend wollte mir die Robotmechanik eine zweite Injektion verabreichen.
    Ich versuchte, mich vor der verbogenen Spritze in Sicherheit zu bringen. Dazu musste ich das vor meiner Brust hängende Funkgerät aus den Halterungen reißen.
    Keuchend lehnte ich mich gegen das Brustteil der Maske und kämpfte gegen die Selbsterkenntnis an, dass es wahrscheinlich noch besser gewesen wäre, als ganz normaler Mensch auf die Oberfläche des Planeten zu gehen.
    Allerdings, so sagte ich mir, wäre unser Einsatz jetzt schon fehlgeschlagen, wenn man mich ohne Tarnung ertappt hätte.
    Die physiologische Brühe lief in den Maskenmund hinein. Als ich schon bis zu den Knien darin versunken war, faßte ich einen Entschluß der Verzweiflung. Es war zwecklos, mein Schicksal weiterhin einer Robotautomatik zu überlassen. Ich musste etwas unternehmen.
    Ich stieß meine Waffe fester in das offene Gürtelhalfter, holte tief Luft und riß den Magnetverschluß der Babymaske auf. Sofort drang ein Schwall der Flüssigkeit in das Innere.
    Mit einem Hechtsprung verließ ich die ungemütliche Behausung und begann zu schwimmen. Der Behälter war riesig. Der reinste Ozean war das! Prustend durchstieß ich die Oberfläche, und schon wurde ich von den Hitzewellen der Kunstsonne erfaßt. Die Lage wurde äußerst gefährlich.
    Trotzdem gelang es mir noch, bis zum Hals des Anzuges vorzudringen und dahinter in Deckung zu gehen. So konnte ich der direkten Bestrahlung wenigstens etwas ausweichen.
    Vorsichtig kletterte ich nach oben. In dem unübersehbar großen Saal summten Maschinen aller Art. Es schien ein Brutlabor für Frühgeborene oder schwächliche Individuen zu sein.
    Endlich erreichte ich den auf und nieder wippenden Tellerkopf, dessen Verschluß sich nach einem Druck auf den verborgenen Schalter öffnete. Ich kletterte in die Höhlung hinein, ließ den Deckel halb zuklappen und begann hastig die breiten Gurte meines Mini-Hubkreislers anzulegen.
    Unterdessen beschäftigten mich allerlei Gedanken. Ich musste den Tarnanzug so einwandfrei vernichten, dass niemand auf den Gedanken kam, ein Außenstehender wäre dafür verantwortlich zu machen. Die Spezialausrüstung durfte unter keinen Umständen entdeckt werden.
    Die Hitze wurde noch unerträglicher, als ich den Kopfdeckel ganz öffnete und meinen Energiestrahler nach oben richtete. Die Kunstsonne war hinter der durchsichtigen Haube angebracht.
    Ich streute mit dem Fächerstrahl jenen Sektor ab, der vom Hitzeschwall des Gerätes besonders intensiv getroffen wurde.
    Blasenwerfend tropfte das Material nach unten. Mein Tarnanzug begann zu dampfen.
    Als das Loch groß genug war, schlug ich die Linke vors Gesicht und schaltete die gegenläufigen Rotoren des Einmann-Fluggerätes ein. Blitzschnell huschte ich durch die Öffnung, umflog den Wärmestrahler und ging dann auf dem Rand der Wanne in Deckung.
    Endlich umfächelte mich wieder kühlere Luft. Wahrscheinlich war sie ebenfalls sehr warm, aber für mich bedeutete sie ein Labsal.
    Vorsichtig sah ich mich um. In dem Labor war kein Blue zu erspähen. Nach wenigen Augenblicken hatte ich die Schaltanlage der Heizung gefunden. Ich drehte sie auf den höchsten Wert, wartete einige Sekunden und flog dann wieder nach oben.
    Dicht über dem Gerät schwebend, nahm ich meinen Einsatzanzug aufs Korn. Er zerschmolz unter der Einwirkung meiner Impulswaffe. Als er vollkommen verbrannt war, flog ich davon. Der Heizstrahler lief immer noch auf vollen Touren. Die Flüssigkeit in dem Bottich kochte.
    Ein Robotgerät gab Alarm. Als ich das Jaulen sirenenartiger Lärminstrumente vernahm, ging ich schleunigst hinter den Verkleidungsblechen eines Lüftungsgebläses in Deckung. Es hing dicht unter der Decke. Einen besseren Ort hätte - ich nicht finden können.
    Mehrere Blues rannten in den Saal. Als sie meinen Bottich erreichten, brachen sie in schrille Schreie aus und warfen wieder die Arme in die Luft. Einer von ihnen sprang an der Wand empor, umfaßte mit seinen siebenfingrigen Händen eine dort angebrachte Stange und blieb reglos hängen.
    Anschließend begann er monoton zu singen. Vielleicht war es auch ein Heulen; das konnte ich nicht so genau feststellen. Ich ahnte jedoch, dass der Blue die „weiße Kreatur der Klarheit" anrief.
    Was das eigentlich war, hatten wir niemals genau herausfinden können.
    Ich musste etwa eine gute Stunde warten, bis sich die Aufregung gelegt hatte. Ein vielarmiger Roboter, der besonders durch seine kugelbäuchige

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