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0169 - Die kleinen Männer von Siga

Titel: 0169 - Die kleinen Männer von Siga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Klasse. Ah - sie sagen, du hättest eine Stauung, weil du zu trocken bist.
    Verdammt, Sir, mache endlich deine Windeln naß, oder du fällst noch mehr auf. Hoho - da kommt ein Kollege von mir. Paß auf, er will dir eine Spritze geben. Mensch, Sir, halte den Hals steif und ziehe deine Sitzgelegenheit ein. Jetzt spritzt er."
    Ich hatte zu meinem Entsetzen einen vielarmigen Roboter erkannt, in dessen Klauen ich kardanisch aufgehängt wurde.
    Eine Hand stützte meinen Kunsthals und zog ihn lang. Mir wurde durch das mitlaufende Steuergestänge der Kopf so nach hinten gerissen, dass ich meine Genickwirbel krachen hörte.
    Dann zischte ein Flüssigkeitsnebel durch die Umhüllung des Kunststoffskeletts. Einen Teil davon atmete ich ein, und da schrie und hustete ich ganz von selbst.
    „Ich lasse dich verschrotten, du widerliche Fehlkonstrunktion!
    Verschrotten lasse ich dich", brüllte ich außer mir ins Mikrophon.
    „Wann, Sir?" fragte Koko ganz logisch zurück. Er hielt es für einen Befehl, und Befehle befolgte er immer. Sonst war er aber sehr naseweis.
    Gleich darauf wurde ich von der Blues-Maschine zu einem Fahrzeug getragen. Wie der Robot eigentlich aussah, konnte ich nicht klar erkennen. Ich fühlte nur, dass er für jedes meiner Glieder eine besondere Hand hatte.
    Dabei erinnerte ich mich an die Erfahrungsstudie unserer Galaktoanthropologen. Sie hatten behauptet, die Blues behandelten ihren Nachwuchs mit größter Sorgfalt und Liebe, obwohl das wegen des ungeheuren Kinderreichtums eigentlich verwunderlich sei.
    Seit Jahrtausenden hatten sie Schwierigkeiten, ihr rasch anwachsendes Volk auf anderen Planeten unterzubringen, aber um das Leben eines der Millionen Neugeborenen kämpften sie mit allen Mitteln. Wenn sie mich tatsächlich für eine Frühgeburt oder für krank hielten, stand mir noch allerlei bevor.
    „Ich warte hier, Sir", erklärte Koko. „Du fliegst gleich ab. Man fragt sich, wieso du ohne Aufsichtsperson in den Park kommen konntest. Verdammt, du musst lauter brüllen. Bluesbabys brüllen immer."
    „Wenn du noch einmal dieses Wort gebrauchst, werde ich dich persönlich zerstahlen", sagte ich erschöpft, aber entschlossen.
    „Benachrichtige Oberst Tilta von meinem Mißgeschick."
    „Der wird wiehern, Sir."
    „Woher hast du diesen Ausdruck schon wieder?" schrie ich fassungslos.
    „Von Gucky, dem Mausbiber, Sir. Er liebt mich, weil ich so niedlich bin. Ich schalte jetzt ab. Reiße dich am Riemen, Sir." Das konnte auch nur von Gucky stammen.
    Wir flogen ab. Der Robot umklammerte mich immer noch. Dabei stieß er so schrille Töne aus, dass mein Gehör schmerzte. Ob das wohl ein Wiegenlied sein sollte?
    Ich konnte nicht mehr beobachten, wohin man mich brachte.
    Mein Maskenhals steckte seit einigen Minuten in einer Manschette, die ihn geradehielt. Wütend zog ich den Kopf aus dem Steuergestänge zurück und massierte mein Genick. Dazu musste ich einen Arm aus der Hülle nehmen. Der Robot kreischte noch lauter und begann das leblose Glied zu kneten. Ultrawellen durchzuckten mich. Da steckte ich den Arm wieder in die Schale.
    Wir landeten. Eilig wurde ich in einen großen Raum gebracht, in dem zahlreiche wannenartige Behälter standen. Ehe ich die Lage zu meinen Gunsten ändern konnte, hing ich in einem Haltemechanismus, und ein durchsichtiges Dach klappte über mir zusammen.
    Mein Körper glitt bis zur Mundöffnung in eine trüge Brühe hinein, die gleich darauf zu wallen begann. Gleichzeitig blendete ein Wärmestrahler auf. Eine schrille Musik ertönte.
    Nun wurde ich von der Mechanik langsam aus dem Bad gezogen und wieder untergetaucht. Winzige Robothände massierten meinen Körper. Das wäre ja alles noch erträglich gewesen, wenn es nicht laufend heißer geworden wäre.
    Ich stellte mit gebotener Nüchternheit fest, dass ich mich a) in einer Kinderklinik befand und dazu b) in einem Brutkasten, der obendrein noch mit einer physiologischen Flüssigkeit angefüllt war.
    Entweder würde man mich darin ersäufen, oder durch die ständig steigende Hitze rösten. Meine Sinne drohten zu schwinden. Mit letzter Kraft befreite ich die Hände .aus den Armschalen und schaltete meine Klimaanlage auf höchste Leistung. Es wurde schnell kühler in dem Kunststoffgehäuse, aber die Gefahr des Ertrinkens bestand immer noch.
    Plötzlich zuckte ein Blitz aus meiner Strombank. Ich drehte mich so schnell wie möglich um und erblickte eine Hohlnadel, aus der eine grünliche Flüssigkeit hervortropfte.
    Die Nadel hatte meine

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