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0169 - Die kleinen Männer von Siga

Titel: 0169 - Die kleinen Männer von Siga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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reizvoll hielt. Grasähnliche Gewächse, gelber Sand und Wasser erschienen mir genau richtig.
    Ich wartete eine gute Gelegenheit ab und spurtete zum nächsten Busch. Als Deckung benutzte ich die überall umherliegenden Steine. Während des Laufes klappte ich den Hals nach vorn.
    Dadurch drückte sich der flache Schädel gegen meine Brust.
    Keuchend kam ich an. Ich ließ mich zu Boden plumpsen, zog vorsichtshalber die Waffe und streckte den rechten Arm in die Hülle zurück.
    Niemand beachtete mich. Zu meiner Freude bemerkte ich, dass noch mehrere eingeborene Sprößlinge in der Nähe waren. Dies schien ein Erholungsort zu sein, denn anderswo konnte ich nirgends eine Pflanze entdecken.
    Der „Block der achtzehn Vorsichten", wie man die Hauptstadt nannte, war ein Gewirr von schmucklosen Hochhäusern, Kuppelbauten und technischen Anlagen, die ich nicht verstand. Sie interessierten mich auch noch nicht. Jetzt wollte ich erst einmal versuchen, mit Melbar Kasom Kontakt aufzunehmen.
    Vorher blickte ich mich nochmals um. Ich war gut gedeckt.
    Eigentlich konnte mich niemand sehen.
    Kasom meldete sich nach dem zweiten Anrufzeichen. Ich war erschüttert, als ich von dem Tode der dreiundvierzig Terraner hörte. Es war fürchterlich. Wieso war im Hauptquartier eigentlich niemand auf die Idee gekommen, dass die Gefangenen in dieser Art behandelt werden könnten?
    Ich fand die Lösung. Wir hatten zu menschlich gedacht. Blues benahmen sich jedoch anders.
    Wir hätten alles getan, um die wertvollen Gefangenen am Leben zu erhalten. Testversuche wären mit äußerster Vorsicht unternommen worden. Hier hatte man unsere Männer der Reihe nach geopfert.
    Ein Luftfahrzeug landete. Ich sah mich erschreckt um, doch dann fesselte mich wieder Kasoms Bericht. Ich musste schleunigst zur LUVINNO zurück. Es konnte nicht schwierig sein, jenen untergatasischen Fluß zu entdecken, der in den bewußten See einmündete.
    Das Dröhnen eines startenden Raumschiffes ließ mich erneut aufblicken. Nur wenige Kilometer entfernt befand sich ein Raumflughafen. Plötzlich hörte ich Kokos quäkende Stimme aus dem Lautsprecher meines Armbandgerätes dringen: „Paß auf, Sir, hinter dir ist einer."
    Ich unterbrach die Verbindung mit Kasom und dachte unlogischerweise an Kokos dreiste Sprache. Er duzte mich, sagte aber „Sir". In dieser Hinsicht, aber auch nur in dieser, war das neueste Meisterwerk siganesischer Mikrotechnik ein Versager.
    Außerdem regte mich das Quäken auf.
    Eine Hand erfaßte mich. Instinktiv begann ich zu schreien, machte dabei jedoch den Fehler, den Maskenschädel verkehrt zu bewegen. Die Zugstangen glitten nach unten und mein „Kopf", prallte auf die Brust.
    Anschließend vernahm ich so fürchterliche Schreie, wie ich sie selten gehört hatte. Entsetzt sichtete ich mehr als zwanzig Blues, die im Eiltempo auf mich zukamen und dabei die Hände in die Luft warfen.
    Ich wurde nervös und beging bei der Bedienung meiner Maskentechnik Fehler über Fehler. Einmal schrumpfte mein Hals zusammen; dann streckte ich ihn aus, und der Tellerschädel schlug, dröhnend irgendwo an.
    In letzter Verzweiflung zog ich den rechten Arm aus der Hülle zurück, um wenigstens meine Waffe ergreifen zu können. Die Folge davon war, dass die Armverkleidung plötzlich leblos am Körper herabbaumelte. All dies geschah in einer völlig entwürdigenden Haltung, denn jemand hatte mich am Pelz nahe der Schultern gepackt und hochgehoben. So hing ich zappelnd und schreiend in dem eisernen Griff eines erwachsenen Blues, der obendrein noch eine Uniform trug. Das aber erkannte ich jetzt erst.
    Ich steckte die Waffe in den Gürtel zurück und schob wieder die Hand in die Armhülle. Dabei entglitt mir der Kopf erneut.
    „Aus", gab Koko durch. „Ich habe hier einen Simultanübersetzer.
    Ich verstehe jedes Wort. Sie halten dich für eine Frühgeburt Sir.
    Eben kommt ein Rettungswagen. Junge, die sind aber um dich besorgt, Sir! Du musst .den Hals steifer halten. Einer sagt, du hättest eine Muskelschrumpfung in einem Ding davongetragen, das sich wie ,shripzif` anhört. Verdammt - wo hast du einen ,shripzif`, Sir?"
    Ich wurde bald wahnsinnig. Kokos unanständiger Kraftausdruck, den er von einem stets grinsenden Terraner auf Ess-1 aufgeschnappt hatte, regte mich unter diesen Umständen besonders auf.
    Meine Menschenwürde wurde aufs Schlimmste angetastet.
    „Zu leicht bist du auch noch, Sir", meldete sich Koko erneut. „Ich höre alles mit dem Horchpeiler. Die Übersetzung ist

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