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0169 - Museum der Monster

0169 - Museum der Monster

Titel: 0169 - Museum der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wir die Ausstellung besuchen wollten, hatten wir Pech.
    »Im Wohnwagen«, sagte Jane.
    Da wollte ich auch hin.
    Nebeneinander schritten wir her. Es war still geworden. Als auf der weiter entfernten Straße ein Wagen herfuhr, drang das Motorengeräusch überlaut an unsere Ohren.
    Ich mußte lächeln, als ich vor Halifax Behausung stehenblieb. Er fuhr noch einen der altmodischen Wagen und hatte nicht umgesattelt auf ein Wohnmobil. Dieser Mann lebte wohl stark mit der Tradition. Ich wurde auf ihn immer gespannter.
    Ich ging die drei Holzstufen hoch, die zum Eingang führten. Eine Klingel oder Schelle sah ich nicht, deshalb mußte ich klopfen.
    »Moment noch, John«, sagte die Detektivin.
    Ich drehte mich zu Jane um. »Du kannst dem Knaben allein einen Besuch abstatten. Ich möchte mich hier ein wenig umsehen.«
    Damit war ich nicht gerade einverstanden, aber Jane hatte ihren Dickkopf. Bevor ich noch etwas erwidern konnte, war sie bereits verschwunden.
    Ich klopfte.
    Beim erstenmal tat sich nichts. Erst als ich stärker gegen die Tür schlug, wurde mir geöffnet.
    Ich hatte mir Peter Halifax ja als einen seltsamen Vogel vorgestellt. Doch als er nun vor mir stand, da mußte ich mich doch beherrschen, um ein Lachen zu unterdrücken.
    Dieser Mann war eine der komischsten Figuren, die ich je in meinem Leben gesehen hatte.
    »Guten Abend«, sagte ich, als ich mich von meiner Überraschung erholt hatte. »Darf ich eintreten?«
    »Aber bitte sehr«, erwiderte der Mann und gab den Weg in den Wagen frei…
    ***
    Jane Collins hatte sich rasch zurückgezogen. Ihrer Meinung nach reichte es, wenn einer mit Halifax redete. Denn falls der Mann wirklich etwas zu verbergen hatte, war es gut, dieses Geheimnis so rasch wie möglich zu lüften.
    An der Längsseite des Wohnwagens blieb Jane Collins stehen und wartete ab, bis John Sinclair im Wagen verschwunden war. Sie nickte zufrieden, als die Tür geschlossen wurde.
    Jane überlegte, was sie zuerst untersuchen sollte. Das Zelt oder den zweiten Wohnwagen. Sie entschied sich für den Wohnwagen, weil er in der Nähe stand. Die blondhaarige Detektivin brauchte nur ein paar Schritte zu laufen, dann hatte sie ihr Ziel erreicht. Inzwischen waren die Schatten der Nacht länger geworden und überdeckten wie ein gewaltiges Tuch das Land. Jane preßte sich eng an den Wagen und verschmolz mit dessen Schatten.
    Wenn sie den Kopf hob, sah sie rechts und links zwei kleine, viereckige Fenster, hinter denen allerdings kein Licht schimmerte. Zusätzlich waren sie durch Vorhänge verdeckt, so daß Jane auch keinen Blick hineinwerfen konnte.
    Es blieb ihr nichts anderes übrig, als ein Ohr gegen die Außenwand des Wagens zu legen.
    Sie konzentrierte sich. Jane hatte das rechte Ohr an die Wand gepreßt und hielt sich das linke zu, um noch besser hören zu können. Wenn sich im Wagen jemand befand und diese Person sich bewegte, dann mußte sie ihn hören.
    Es tat sich nichts. Der Wagen schien leer zu sein. Jane wollte schon aufgeben, als sie das leise Stöhnen vernahm. Sie zuckte zusammen, denn damit hatte sie nicht gerechnet. Also befand sich doch jemand im Wagen.
    Jane Collins hatte Erfahrung genug gesammelt. Sie merkte durchaus, ob jemand vor Schmerzen stöhnte oder ob das Geräusch einen anderen Grund hatte.
    Hier stöhnte niemand vor Schmerzen. Zwischendurch vernahm sie auch röchelnde Atemzüge und ein sattes Schmatzen.
    Eine kalte Hand schien über Janes Rücken zu streichen, und Furcht keimte in ihr hoch.
    Was ging hinter der Wand vor?
    Die Neugierde war plötzlich stärker geworden als die Angst. Jane wollte genau wissen, was sich in dem Wohnwagen tat. Deshalb verließ sie ihren Platz und schlich auf Zehenspitzen zur Tür. Auch hier führten drei Holzstufen zur Tür hoch. Sie ächzten und knarrten, als sie mit dem Gewicht der Frau belastet wurden.
    Vor der Tür blieb Jane stehen und warf noch einen aufmerksamen Blick zurück.
    Der Platz lag im Schatten der Dämmerung. Alles verschwamm, wurde zu einem seltsamen Grau, das mit Blicken kaum noch zu durchdringen war.
    Es schien niemand da zu sein, der sich für Janes Vorhaben interessierte.
    Sie streckte ihren Arm aus und legte die Hand auf die Türklinke. Dann drückte sie sie nach unten.
    Abgeschlossen.
    Wie sie schon angenommen hatte. Nun, es war ein Versuch gewesen, mehr nicht. Jane ging zurück und nahm sich vor, John von diesem Stöhnen zu unterrichten.
    Ihr Blick fiel auf das Zelt.
    In der Dunkelheit sah es aus wie ein gewaltiger Klotz oder

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