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0169 - Museum der Monster

0169 - Museum der Monster

Titel: 0169 - Museum der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Geschwindigkeit ab, mit der Mugur sich voranbewegte. Im Geiste zählte ich die Schritte mit, rechnete nach und griff zur ersten Dynamitstange.
    Die explosive Ladung wurde von einem Gummiband zusammengehalten. Als ich die Stange in den Händen hielt, steckte ich die anderen in die Jackentasche und holte mein Feuerzeug hervor.
    Die Lunte war nicht länger als ein halber Männerarm. Viel Zeit blieb mir nicht, wenn sie brannte.
    Mugur stampfte näher. Sehr groß wuchs er vor mir auf, eine schaurige Figur, ein wirkliches Monster, dessen breiter, heller Mund wie von einem Grinsen entstellt wirkte.
    Ich schnickte das Feuerzeug an, nahm die erste Dynamitstange und hielt die Lunte an die unruhig flackernde Flamme.
    Sofort fing sie Feuer. Funken sprühten, ich hörte das leise Zischen, lief noch zwei Schritte und schleuderte die Dynamitstange etwa drei Yards vor die Füße des herannahenden Monsters.
    Dann hetzte ich zur Seite und warf mich auf den Boden, wobei ich beide Arme über meinem Kopf zusammenschlug.
    Zuerst geschah nichts.
    Ich zählte im Geiste.
    23… 24.
    Plötzlich hörte ich das Krachen. Es war ein gewaltiges Geräusch, ein Donner, der an meinen Trommelfellen zerrte. Die Druckwelle fuhr über mich hinweg, und ich wagte es, den Kopf zu heben.
    Ich schaute auf eine Wolke von Gras, Dreck und Lehm. Das Zeug war hoch in die Luft geschleudert worden und wurde vom Staub verdeckt, der sich nun langsam dem Boden entgegensenkte, so daß mein Blick einigermaßen frei wurde.
    Mugur lag auf der Erde.
    Ich hatte es tatsächlich geschafft.
    Mich hielt auch nichts mehr, und ich rannte auf die Staubwolke zu, deren Zentrum das steinerne Monster bildete.
    Wo die Dynamitstange detoniert war, befand sich ein regelrechter Krater im Boden. Mugur war halb eingesackt, aber das lebende Steinmonster war nicht tot.
    Ich sah weiterhin das Blut durch seine Adern fließen und schaute in den offenen Rachen.
    Das Feuerzeug hatte ich nicht losgelassen. Rasch nahm ich die beiden nächsten Stangen und zündete die Lunten an. So schnell es ging, schleuderte ich sie in den offen Rachen hinein und machte mich hastig aus dem Staub, bevor mich ein Arm zerschmettern konnte, denn den rechten hatte das Monster bereits erhoben.
    Ich rannte wie ein Verrückter. Fast kam ich bis zum Bentley, dann warf ich mich zu Boden.
    Keine Sekunde zu früh.
    Die Stangen gingen hoch, und mit ihnen explodierte das steinerne Monster.
    Die Detonation hörte sich wesentlich dumpfer an, doch die Folgen waren enorm.
    Mugur wurde in seine Bestandteile zerrissen. Ein Regen aus Steinen flog hoch in die Luft, vermischt mit dem Blut, das durch die Adern gelaufen war.
    Sekunden später prasselten die Steine zu Boden. Ich hörte die wuchtigen Aufschläge und hoffte, daß ich nicht getroffen wurde. Viel zu langsam verrann die Zeit.
    Schließlich hielt ich es nicht mehr länger aus und hob den Kopf. Ich schaute dorthin, wo das Monster aus Stein gestanden hatte.
    Mugur gab es nicht mehr.
    Nur noch Trümmer.
    Beruhigt stand ich auf und schaute skeptisch auf den kopfgroßen Brocken, der nur einen Schritt von mir entfernt lag. Wenn der mich getroffen hätte…
    Mit schleppenden Schritten näherte ich mich dem Krater. Steine und Staub, Reste von Mugur.
    Man würde sie wegfegen…
    Das Zelt stand noch. Zwar etwas schief, aber immerhin, ich konnte es betreten.
    Mich interessierten die lebenden Steinfiguren. Es gab sie nicht mehr. Als Mugur starb, war das magische Band zwischen ihnen zerrissen.
    Meine Füße stakten durch eine dicke Staubschicht.
    Wortlos machte ich kehrt.
    ***
    Jane Collins schlief, als ich zwei Stunden später das gemeinsame Hotelzimmer betrat. Ich durchquerte den Raum auf Zehenspitzen und setzte mich auf die Bettkante. Draußen würde es bald schon hell werden, und ich wollte noch eine Mütze voll Schlaf nehmen.
    Irgendwie schien Jane gemerkt zu haben, daß sich jemand im Zimmer befand. Hinter mir raschelte das Bett, dann richtete sich die Detektivin auf.
    »John?« fragte sie mit schlaftrunkener Stimme.
    »In Lebensgröße.«
    »Daß du auch noch mal kommst, wundert mich.«
    »Mich auch.«
    »Wo hast du eigentlich gesteckt?« Plötzlich klang ihre Stimme hellwach, und sie schaltete sogar das Licht ein.
    »Tja, wo habe ich gesteckt?«
    »Los, raus mit der Sprache.«
    Ich drehte mich um und zupfte an der Schleife ihres Nachthemds, die über der Schulter lag. »Also, ich war in einem Museum, habe einen untoten indianischen Medizinmann getötet, dazu einen dreifachen Mörder

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