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017 - Der Engel des Schreckens

017 - Der Engel des Schreckens

Titel: 017 - Der Engel des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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aber in diesem Augenblick erschien einer seiner Kollegen am Schauplatz, und Jack führte ihn durch einen Nebeneingang in Mr. Rennetts Arbeitszimmer.
    Der Anwalt schien sie dort erwartet zu haben; er war allein.
    »Wenn ich mich nicht irre, sind Sie Inspektor Colhead von Scotland Yard«, sagte Glover.
    »Ganz richtig«, nickte der Beamte. »Aber, unter uns gesagt, Mr. Glover, würde ich an Ihrer Stelle keine Aussagen machen, die Sie nicht später öffentlich wiederholen können.«
    Mit einem leisen Lächeln erkannte Jack die Bedeutung dieser Warnung und begann, die Vorgänge zu beschreiben.
    »Ich kann Ihnen nur sagen«, war seine Antwort auf eine weiterte Frage, »daß Mr. Meredith heute morgen um drei Viertel acht das Haus betreten und sich Mr. Rennett zur Verfügung gestellt hat. Um acht Uhr, wie Sie selber wissen, teilte Mr. Rennett Scotland Yard telefonisch mit, daß sich Mr. Meredith in seinem Hause befinde. In der Zwischenzeit ließ er sich trauen.«
    »War denn gerade ein Pfarrer da?« fragte ihn der Beamte sarkastisch.
    »Ja, ein Pfarrer war gerade da«, erwiderte Jack ruhig, »weil ich es veranlaßt hatte. Ich wußte, Mr. Meredith würde hierherkommen, falls dies im Bereich der Möglichkeit läge, und kannte seinen Wunsch zu heiraten. Die Gründe wird Ihnen mein Kompagnon auseinandersetzen.«
    »Haben Sie ihm bei der Flucht geholfen? - Eine derartige Frage sollte ich eigentlich nicht stellen«, sagte der Detektiv lächelnd.
    Jack schüttelte den Kopf.
    »Ich kann Ihnen in völliger Aufrichtigkeit die Antwort geben, daß ich damit ebensowenig zu tun hatte wie der Justizminister, als er Meredith die Erlaubnis gab, ein Krankenhaus aufzusuchen.«
    Bald darauf ging der Beamte zum Schuppen im Garten zurück, und die beiden Herren waren allein.
    »Nun«, sagte Rennett mit schwankender Stimme. »Was ist eigentlich passiert?«
    »Er ist tot!«
    »Selbstmord?«
    Jack sah ihn bedeutungsvoll an. »Hat damals Bulford Selbstmord begangen?«
    »Und wo steckt der - Engel?«
    »Mit Mrs. Rennett und Miss Beale im Salon.«
    »Mrs. Meredith«, verbesserte Jack ruhig. »Das bedeutet natürlich noch mehr Schwierigkeiten«, sagte Rennett, »aber ich glaube, wir werden uns so einigermaßen herauswickeln können, wenn auch die Geschichte recht schwarz aussieht.«
    Sie fanden die drei Damen im Salon. Lydia, sehr blaß, kam ihnen entgegen.
    »Was ist vorgefallen?« Sie glaubte die Antwort in seinem Gesicht zu lesen. »Er ist doch nicht tot?« fragte sie stockend.
    Jack nickte, aber seine Augen lagen die ganze Zeit auf dem anderen jungen Mädchen. Die Winkel ihrer wundervollen Lippen hatten sich schmerzvoll gesenkt, und in ihren Augen lag ein Ausdruck von tiefem Kummer, der ihm den Atem raubte.
    »Hat er sich erschossen?« fragte sie leise.
    Jack sah sie kühl an.
    »Das einzige, was ich genau weiß, Miss Briggerland«, Lydia fuhr bei dem grausamen Ton seiner Stimme zusammen, »ist, daß - Sie ihn nicht erschossen haben.«
    »Wie können Sie es wagen?« fuhr Jean Briggerland auf. Die leichte Röte auf ihren Wagen war das einzige Zeichen ihrer Erregung.
    »Wagen? - Ich kann noch mehr wagen«, erwiderte Jack kurz. »Sie fragten mich, ob es sich um Selbstmord handelt, und ich antworte Ihnen, daß dies nicht der Fall ist -es ist Mord! James Meredith wurde tot aufgefunden, seine rechte Hand umklammerte eine Pistole. Die Kugel drang in die linke Schläfe ein, und wenn Sie mir erklären können, wie irgendein Mann, der eine Schußwaffe in normaler Weise hält, dies fertigbringen kann, will ich Ihrer Selbstmordtheorie beipflichten.« Ein langes, tödliches Schweigen.
    »Und außerdem«, fuhr Jack mit einem leichten Achselzucken fort, »hatte der arme Meredith keine Pistole.«
    Jean Briggerland stand mit gesenkten Augen und zusammengepreßten Lippen da. Dann blickte sie auf.
    »Ich kann Ihre Gefühle begreifen, Mr. Glover«, sagte sie sanft. »Kann sehr gut verstehen, daß Sie mich hassen müssen, wenn Sie so schreckliche Dinge von mir glauben.«
    Ihre Lippen zitterten, ihre Stimme klang heiser vor tiefem Kummer. »Ich habe James Meredith geliebt«, sagte sie leise, »und er liebte mich.«
    »Er liebte Sie so sehr, daß er eine andere heiratete.« Jacks Stimme klang eisig. Lydia war empört.
    »Mr. Glover«, begann sie vorwurfsvoll, »halten Sie es für angebracht, derartige Dinge zu sagen, wenn der arme Mr. Meredith dort draußen liegt - tot?«
    Langsam drehte sich Jack ihr zu, und in seinen Augen lag eine Härte, die sie für unmöglich

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