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0171 - Hexenreigen

0171 - Hexenreigen

Titel: 0171 - Hexenreigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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geistesabwesend. »Der äonenalte Zauberer mit den ewigkeitsjungen Augen… Ja… Er ließ die Zitadelle bauen, die letzte Bastion gegen das Böse…«
    Zamorra hing förmlich an ihren Lippen. Ihre schwarzen Augen richteten sich auf ihn. Sie begann zu sprechen, als sei sie ihm die Erklärung schuldig.
    »Ich weiß es jetzt wieder«, sagte sie leise. »Ja… Es war Merlin. Nach der Vernichtung der Weißen Stadt kümmerte er sich um mich. Ich verlor dort unten das Gedächtnis, als Millionen meiner Art starben, die Letzten von Lemuria. Merlin nahm sich dann meiner an. Er setzte mich als Wächterin über diese Welt ein, eine Welt in einer Paralleldimension, unsagbar weit von der Erde entfernt und doch in ihr… eine von Tausenden bedrohten Welten… Aber es war bereits zu spät, die Sonne entartet… Und das Böse vernichtete alles andere Leben und greift jetzt auch nach der Zitadelle, um sie zu vernichten…«
    »Tavar hat die Strahlen eingesetzt«, sagte Zamorra leise.
    »Die Energiereserven sind erschöpft, die Zitadelle war niemals auf eine gewaltsame Auseinandersetzung dieser Art eingerichtet«, sagte der schwarze Panther kurz angebunden. Zamorra lächelte bitter. Er entsann sich einer anderen Tiergestalt, die er kennengelernt hatte, bevor er Ansu Tanaar zum ersten Mal sah, damals in der Weißen Stadt: Smokie, das sprechende Krokodil, das sich als der verzauberte lemurische Prinz Smok Arilann entpuppte und von Zamorra entzaubert werden konnte.
    »Tavar, bist du auch ein verwunschener Prinz?« fragte er.
    Tavar schüttelte nur den Kopf und schwieg.
    »Wir müssen etwas tun«, verlangte Gregor. »Wenn, wie Tavar sagte, die Energiereserven erschöpft sind, dann sind wir erledigt.«
    Zamorra nickte.
    Plötzlich wurden seine Augen schmal. Er sah die Zwillinge an, die unter seinem Blick förmlich zusammenzuckten.
    »Vorsicht«, sagte er leise. »Das habe -ich gar nicht gern…«
    ***
    Automatisch nahm Nicole, bei Zamorras Worten Böses ahnend, eine aggressive Haltung ein. Doch der Professor winkte ab. Mit seinen folgenden Worten lieferte er die Erklärung.
    »Wie kommen Sie dazu, meine Gedanken lesen zu wollen?«
    Uschi raffte sich zu einer zögernden Antwort auf.
    »Wir wußten nicht, was wir von Ihnen halten sollen, und da haben wir eben versucht… Aber da ist eine merkwürdige Barriere…«
    »Die mir Gott sei Dank schon des öfteren das Leben gerettet hat«, erwiderte Zamorra. »Sie sind beide Telepathen, nicht wahr?«
    Uschi nickte. Sie erzählte mit wenigen Worten, wie sie zu dieser Entdeckung gekommen waren. Zamorra wechselte einen raschen Blick mit Nicole. Die nickte ihm zu und mischte sich dann in das Gespräch ein. »Aus dem, was Sie erzählt haben, schließe ich, daß Sie bisher stets zusammen waren, wenn Sie telepathische Kontakte aufnahmen. Haben Sie es schon einmal solo versucht?«
    Gleichzeitig schüttelten beide Mädchen die Köpfe. Nicole lächelte.
    Zamorra hob die Hand. »Versuchen Sie es doch einmal einzeln. Bei mir. Jetzt dürfen Sie ausdrücklich. Zuerst Sie«, und er deutete auf Uschi.
    Er spürte mit seinen eigenen Para-Sinnen, daß Uschi versuchte, telepathischen Kontakt zu bekommen, aber da war nichts. Er kam nicht zustande. Bei Monica zeigte sich dasselbe Ergebnis. Allein war auch sie nicht in der Lage, Gedanken zu lesen oder auszusenden. Weder mit Zamorra noch mit irgendeinem anderen kam ein Kontakt zustande, aber als beide Mädchen dann wieder gemeinsam aktiv wurden, funktionierte es mit einer Stärke, die Zamorra zusammenzucken ließ. Er benutzte sein Amulett und lotete blitzschnell die beiden Mädchen aus.
    »Erstaunlich«, erklärte er. »Die Telepathie funktioniert nur im Verbund, dann aber doppelt stark bei jeder einzelnen, also mit der vierfachen Kraft eines normalen Telepathen.«
    »Was sind denn normale Telepathen?« mischte sich Gregor ein, der immer noch nicht das Fantastische akzeptieren wollte.
    Zamorra lächelte.
    »Ich selbst möchte mich als sehr schwachen Telepathen bezeichnen«, sagte er. »Als normalen Durchschnittstelepathen nehme ich tibetische Mönche, die ich einmal kennenlernte und die erstaunliche Fähigkeiten auf diesem Sektor entwickelten. Zu den starken Telepathen möchte ich Ansu Tanaar zählen.«
    Gregor nickte. »Okay, Prof. Und was machen wir jetzt mit diesen herrlichen Erkenntnissen, während ringsum alles unter dem Angriff des Bösen zusammenbricht?«
    Das Lächeln des Professors wurde noch etwas stärker, als er Ansu Tanaar ansah. »Wir werden…«
    Er

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