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0172 - Das Geheimnis der heiligen Inseln

Titel: 0172 - Das Geheimnis der heiligen Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Alles in Ordnung da unten?" Tea und Frankie antworten fast gleichzeitig. Griffin atmete auf. Dann sah er sich um. Im Norden schlossen die fünf Jagdbomber des Südreichs wieder zu ihrem Verband auf. Die restlichen Flugzeuge hatten ihren ursprünglichen Kurs geändert und kreisten jetzt über der Insel. Die Anordnung war recht eigenartig. Die Maschinen des Nordbundes kreuzten eine beachtliche Strecke über denen des Südreichs, aber keiner der Verbände schien vom anderen Notiz zu nehmen.
    „Sie benutzen nur konventionelle Waffen", bemerkte Kim, den der Zwischenfall nicht sonderlich aus der Ruhe gebracht zu haben schien. „Explosivgeschosse und leichte Bomben. Keine Kernwaffen. Wahrscheinlich befürchten sie politische Verwicklungen, wenn sie in der Nähe der Insel nukleare Waffen anwenden." Griffin musterte ihn überrascht.
    „Sie hören sich gar nicht mehr an wie ein Südreichpolizist", stellte er fest. Kim lächelte. „Das Gesichtsfeld weitet sich ein wenig, wenn man von den eigenen Bomben eingedeckt wird", antwortete er. „Übrigens... Ihr Manöver war vorzüglich."
    Griffin ging nicht darauf ein. Unter der sich glättenden Wasseroberfläche sah er den heller gefärbten .Streifen der Sandbank und hielt das Boot darauf zu. Er mußte wissen, was aus Ter geworden war. Das Fahrzeug folgte willig. Weder Steuerung noch Motor schienen Schaden erlitten zu haben. Die Kajüte besaß keine Fenstersfeheiben mehr, das war die einzige Nachwirkung des Angriffs, die Griffin im Augenblick erkennen konnte. Er zweifelte daran, daß sie beim zweitenmal wiederum so viel Glück hätten. „Sie kommen zurück", sagte Kim in diesem Augenblick.
    Griffin achtete nicht auf ihn. Von Ter war weit und breit keine Spur zu sehen. Es war unmöglich, daß er solange unter Wasser bleiben konnte. Die Luft mußte ihm längst ausgegangen sein. .
    Von Norden her näherte sich das Jaulen von Triebwerken. „Diesmal im Tiefflug", kommentierte Kim gelassen. Griffin schwenkte das Boot herum. Es gab einen hallenden Ton, als es das Schirmfeld streifte und zur Seite gedrückt wurde. Das Geräusch erstarb rasch im Dröhnen der Flugzeugmotoren. „Vorsicht!" rief Kim. Dann begann es von neuem. Ringsherum war Knattern und Krachen. Das Boot begann zu stampfen. Wasser schoß durch die leeren Fenster. Krampfhaft hielt Griffin sich am Steuer fest. Um einen Zickzackkurs brauchte er sich nicht mehr zu bemühen, das Boot fuhr ihn von selbst. Soweit Griffin sehen konnte, gab es nichts als die Feuerblitze explodierender Bomben und die Fontänen auf geschleuderten Wassers.
    Mehr durch Zufall bemerkte Griffin die Gestalt, die sich mit einem mächtigen Sprung über Bord schwang. Er ließ das Steuer fahren und stürzte hinaus. Es war Ter. Ein Flugzeug schoß dicht über das Boot hinweg. Eine Bombe explodierte zehn oder zwanzig Meter vor dem Bug. Ter wurde gegen die Kajüte geschleudert. Er sank schlaff in sich zusammen. Aber bevor er bewußtlos wurde, flüsterte er noch: „Der Schirm ... offen ... nur ein paar Minuten!"
    Griffin zerrte ihn in den Schutz der Kajüte. Das Steuerrad tanzte einen wilden Reigen und schlug ihm fast die Hand ab, als er danach griff. Schließlich bekam er es in seine Gewalt und zwang es herum. Eine entsetzliche Sekunde lang sah es so aus, als wollte das Boot nicht gehorchen. Dann schwang es inmitten aufspringender Fontänen herum und hielt schwankend und torkelnd auf die Stelle zu, an der sich vor ein paar Minuten noch das Schirmfeld erhoben hatte. Griffin biß auf die Zähne. Das Boot gewann an Geschwindigkeit. Wenn Ter sich getäuscht hatte, prallten sie mit voller Wucht gegen den Schirm. Das Boot würde den Aufprall nicht aushalten.
    Nichts geschah. Das Krachen der Bomben und das Knattern der Bordwaffen blieben weit hinten zurück.
    „Sie drehen ab", sagte Kim. Griffin wurde erst ruhiger, als der Kiel des Boots scharrend und ruk -kend über Sand kratzte. Vor ihm, vielleicht zehn Meter weit, stieg weißer Strand aus der See, und dahinter erhob sich mit steilen Wänden und tiefen Einschnitten George, der heilige Inselberg. Griffin sank über dem Steuer in sich zusammen. Mit der Erregung und dem Eindruck unmittelbarer Gefahr verließen ihn auch die Kräfte. Ein paar Augenblicke lang kämpfte er um das Bewußtsein. Dann begannen die Nebel vor seinen Augen zu weichen. Sie waren noch nicht am Ziel. Eine ganze Menge mußte noch getan werden. Was hinter ihnen lag, war ein Kinderspiel im Vergleich zu dem, was ihnen bevorstand - ihnen und dieser

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