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0172 - Das Geheimnis der heiligen Inseln

Titel: 0172 - Das Geheimnis der heiligen Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geschah.
    Der Hebel setzte das Schirmfeld außer Betrieb. Wenn man ihn herabzog, mußte etwas geschehen. Ein Knall oder ein Zischen, irgend etwas, irgendein Geräusch ...!
    Es geschah nichts. Die Schalttafel besaß nicht einmal eine Kontrollampe, an der man erkennen konnte, ob der Mechanismus noch wirksam war oder nicht. Ter wich zurück. Verwirrt und hilflos dachte er an die Flugzeuge, die sich oben auf das Boot stürzten.
    Er stolperte in den schmalen Schacht hinein, durch den er herabgekommen war, und kletterte wieder nach oben.
    Kaum hatte er festen Boden unter den Füßen, da schoß zischend und brausend Wasser von allen Seiten herab. Ein kräftiger Wirbel packte ihn und riß ihn in die Höhe. Ehe er es sich gewahr wurde, tauchte die Bordwand des Bootes neben ihm auf.
    Er bekam sie zu fassen und zog sich hinauf. Halb benommen nahm er wahr, daß etwas Dunkles fauchend und brüllend über ihn hinwegschoß. Er fiel auf den Plankensteg neben der Kajüte, richtete sich mühsam auf und torkelte nach hinten. Griffin kam auf ihn zu, das konnte er noch sehen. Dann sprang dröhnend und donnernd eine gewaltige Fontäne neben ihm auf, der Luftdruck packte ihn und schleuderte ihn mit dem Kopf voran gegen die Kajütenwand. Jemand griff ihn bei den Schultern. Ter fühlte, wie ihm das Bewußtsein schwand. Im letzten Augenblick flüsterte er noch: „Der Schirm ... offen ... nur ein paar Minuten ...!"
    Griffin hatte die beiden Flugverbände mit Spannung beobachtet. Im Grunde genommen war ihm nicht klar, was ihre Absicht war. Er hielt es für unwahrscheinlich, daß die Piloten des Südreichs das Boot angriffen, solange sich ihr Mann Rima Kim noch an Bord befand. Die Maschinen des Nordbunds hatten vollends überhaupt keinen Grund für einen Angriff, denn schließlich war es ihre Agentin, die bei dem Unternehmen eine wichtige Rolle spielte. Während Griffin nachdachte, näherten sich die beiden Verbände mit beachtlicher Geschwindigkeit.
    Gleichzeitig verloren sie an Höhe. Die weißen Kondensstreifen verschwanden, und die Maschinen selbst reflektierten das Sonnenlicht und wurden als winzige glitzernde Punkte sichtbar.
    Dann kam der Augenblick, in dem Griffin herausfand, daß er sich in der Mentalität der Südreichleute gründlich getäuscht hatte.
    Fünf Maschinen des Südverbandes scherten aus, gingen zum Sturzflug über und kamen direkt auf das Boot zugeschossen.
    Griffin sprang in die Kajüte und nahm das Steuer. Den andern schrie er zu, in Deckung zu gehen. Tea und Frankie verkrochen sich in den Kajütenunterbau. Kim duckte sich tief auf den Plankensteg. Griffin sah sein Gesicht eine Sekunde lang. Er schien keineswegs verwundert über das, was geschah. Wahrscheinlich kannte er seine eigenen Leute gut genug, um zu wissen, daß sie auf ihn keine Rücksicht nehmen würden.
    So rasch er konnte, steuerte Griffin das Boot von der Stelle fort, an der es gelegen hatte. Er dachte an Ter, der jetzt unten auf dem Meeresgrund herumsuchte. Das Boot würde nicht an Ort und Stelle sein, wenn er auftauchte. Andererseits war er, so lange er sich unter Wasser befand, sicherer als irgend jemand an Bord. Er würde sich zurechtfinden, das war die einzige Hoffnung, die Griffin noch blieb.
    Er lenkte das Boot im Zickzack. Das Kabinendach verwehrte ihm die Aussicht auf die angreifenden Flugzeuge. Aber er hörte das Fauchen und Dröhnen ihrer Triebwerke. Er sah die Serie huschender Schatten draußen auf dem grünen Wasser und riß das Steuer ein letztesmal scharf herum.
    In der nächsten Sekunde brach draußen die Hölle los. Durch das Seitenfenster sah Griffin in eine grellweiße Stichflamme.
    Brüllender Donner brach über dem kleinen Boot zusammen. Eine unsichtbare Faust hob Griffin in die Höhe und schleuderte ihn gegen die Decke. Hilflos und benommen stürzte er zu Boden. Um ihn herum tanzte, schrie und dröhnte die Welt. Von irgendwoher kam ein Schwall salzigen Wassers, in dem Griffin fast ertrank. Er bekam etwas Hartes zu fassen und zog sich in die Höhe. Das Wasser flutete zurück. Jemand rief laut und gellend: „Griff ... bist du ..." Mehr war nicht zu verstehen. Griffin wischte sich über die Augen, um freie Sicht zu bekommen. Dicht neben sich hörte er aufgeregtes Keuchen. Er bekam den Blick schließlich frei und sah Kim, der vom Plankengang hereingekommen war. Das Boot beruhigte sich. Der Boden hörte auf zu schwanken.
    „Vorbei!" rief Kim. „Wir haben es geschafft!" Griffin stieß mit dem Fuß das Luk zum Kajütenunterbau auf.

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