Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0172 - Das Geheimnis der heiligen Inseln

Titel: 0172 - Das Geheimnis der heiligen Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Triebwerken zum Sturzflug über und schossen senkrecht ins Wasser, anscheinend unbeschädigt, nur mit einem sterbenden Piloten in der Kanzel.
    Ungeheuer schnell schritt das Unheil vorwärts. Eine Handvoll Piloten schien zu begreifen, was da vor sich ging und daß sie einem übermächtigen Gegner so gut wie wehrlos ausgeliefert waren. Sie versuchten zu fliehen, aber nur zwei oder drei unter ihnen gelang es. Die anderen fielen dem Feld zum Opfer, noch bevor sie weiter als einen Kilometer gekommen waren. Andere wiederum setzten sich zur Wehr. Steil schossen ihre Maschinen in die Höhe, auf das finstere Ungeheuer zu. Griffin sah die weißen Fahnen der abgeschossenen Raketen und hörte das wütende Geknatter der Bordwaffen durch das Singen des Raumschifftriebwerkes. Wilder Zorn packte ihn, als er mit ansehen mußte, wie die Flugzeuge im Steigflug auseinanderbrachen und die Raketengeschosse wirkungslos an dem Molkexpanzer des Blues-Schiffes verpufften.
    Es dauerte zwei oder drei Minuten, dann war der Himmel leergefegt. Im Meer trieben die Bruchstücke der Maschinen - solange, bis sich die Luft blubbernd einen Weg nach außen verschaffte und sie irn Wasser versanken. Es gab keine Überlebenden in dieser Schlacht. Wer den Absturz überstanden hatte, wurde durch die Einwirkung des Vibratorfeldes getötet.
     
    *
     
    Eine Viertelstunde später brach Griffin mit seinen Leuten auf.
    Das Blues-Schiff war inzwischen verschwunden. Singend hatte es sich in die Höhe geschraubt und war im Blau des Himmels untergetaucht.
    Ter fühlte sich wieder bei Kräften. Einen Streit zwischen Tea und Kim, bei dem Tea Kim zu beschuldigen versuchte, daß es seine Flugzeuge gewesen seien, die ihn, Ter, in Bedrängnis gebracht hätten, hatte er in seiner üblichen, burschikosen Art im Keim erstickt. Seitdem war Tea beleidigt. Ter nahm darauf keine Rücksicht, sondern bedachte sie im Gegenteil mit ein paar spöttischen Bemerkungen.
    Der Aufstieg in die Bergfalte vollzog sich ohne Schwierigkeiten.
    Der Boden war fast völlig eben. Es gab keine Hindernisse außer den Felsblöcken, die die Verwitterung im Laufe der Jahrhunderte aus den Wänden herausgenagt und auf den Boden der Schlucht hinabgeworfen hatte. Sie waren leicht zu umgehen. Es dauerte nicht einmal eine halbe Stunde, dann stand Griffin mit seinen Leuten vor der Stirnwand, in der er den Zugang zur Transmitterstation vermutete. Ter maß den glatten Fels mit einem langen, nachdenklichen Blick. Dann sah er Griffin an. Er machte den Eindruck, als wollte er etwas Gewichtiges sagen, schließlich kam etwas ganz Unerwartetes hervor: „Du schuldest mir fünf Solar, weißt du das?" Griffin kniff die Lippen zusammen.
    „Du solltest einen Eingang finden, nicht deine Wetten kassieren!" Ter grinste. „Hab" ich schon. Da!"
    Er deutete schräg zur Seite. Griffin folgte seinem Wink und sah, nachdem er sich einmal über die Augen gewischt hatte, einen messerscharfen, schnurgeraden Strich, der senkrecht über den grauen Felsen lief. In fünf Metern Höhe bog er rechtwinklig ab und verlief zwanzig Meter weit parallel zum Boden. Dann beschrieb er abermals einen Knick und kehrte zum Fuß der Felswand zurück.
    „Fünfmal zwanzig", sagte Griffin anerkennend. „Viel größere Portale habe ich noch nie gesehen. Wie öffnet man es?"
    Ter trat ein paar Schritte näher an die Wand heran.
    „Wahrscheinlich ganz einfach. Ich glaube nicht, daß es einen weiteren Sicherheitsmechanismus gibt. Das Schirmfeld um die Insel hält alle Unbefugten ab. Wer es durchdringt, muß die Station ohne weitere Schwierigkeiten benutzen können."
    Er schritt an der Wand entlang und strich mit der linken Hand über den Fels im Innern des Rechtecks, das der Strich abgrenzte.
    Seine Vermutung bestätigte sich rasch. Griffin spürte einen sanften Ruck unter den Füßen, ein knirschendes, schabendes Geräusch schien aus dem Innern des Felsens zu kommen, dann setzte sich das ganze zwanzig Meter lange, fünf Meter hohe Stück Steinwand in Bewegung und glitt zur Seite.
    Tea klammerte sich an Kim. Mit großen Augen voller Angst und Ehrfurcht sah sie in das Halbdunkel der gewaltigen Halle, die sich vor ihr aufgetan hatte - unfähig, das Ungeheuerliche zu begreifen, daß das Heiligtum ihrer Rasse nach Jahrtausenden der Ungewißheit sich ihr offenbarte. Fassungslos sah sie in die Hunderte von Geräten und Schalttafeln, die sich im Licht gedämpfter Lampen an den Wänden der Halle entlangzogen. Wie ein Wunder aus einer fremden Welt bestarrte sie das

Weitere Kostenlose Bücher