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0174 - Der Teufelsdiener

0174 - Der Teufelsdiener

Titel: 0174 - Der Teufelsdiener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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erkennen, und obgleich der Boden pulverig weich war wie feinster Sand, sank Zamorra doch nicht darin ein!
    Was konnte das für eine Welt sein, über der eine weißgelbe Sonne grell strahlte, aber dennoch nicht in der Lage war zu wärmen? Der Verdacht, daß diese unendliche Ebene künstlich erzeugt worden war, wurde in dem Meister des Übersinnlichen immer stärker.
    Das einzige Leben, das sich hier regte, waren er - und Nicole. Nicole unter einer großen, gläsernen Kuppel, die Zamorra nur dadurch erkannte, daß sie das Sonnenlicht teilweise reflektierte. Nicole konnte ihn nicht sehen, weil sie ihm den Rücken zuwandte.
    »Nici!« rief er sie an und näherte sich langsam der Kuppel, die eine undurchdringliche Barriere sein mußte, denn warum sonst sollte Nicole den Versuch gemacht haben zu graben?
    Sie rührte sich nicht, gab nicht zu erkennen, seinen Ruf gehört zu haben. War diese gläserne Kuppel auch ein Schall-Schlucker?
    Er kam heran, ging um die Kuppel herum, und da sah Nicole seinen Schatten auftauchen. Blitzschnell wirbelte sie herum, starrte ihn überrascht an und schien etwas zu rufen, aber Zamorra war ebenfalls nicht in der Lage, auch nur einen Ton zu verstehen. Die unsichtbare Barriere war in der Tat eine absolute Sperre.
    Auch Nicole bemerkte jetzt, daß ihre Stimme nicht durchkam, und schwieg. Sie begann, sich durch Zeichensprache verständlich zu machen. Auf diese Weise erfuhr Zamorra, daß in zwanzig Zentimetern Tiefe das pulverige Erdreich aufhörte und eine stahlharte Platte begann.
    Zamorra schob mit dem Fuß etwas von dem Boden zur Seite und schuf eine Mulde. Seine Stirn furchte sich. Hier stimmte doch etwas nicht! Wieso war er nicht in der Lage, in dem staubförmigen Material Fußspuren zu hinterlassen, konnte aber hier den Pulversand mühelos zur Seite schieben?
    Die harte Platte, die Nicole vorgefunden hatte, war auch hier existent. Zamorra lächelte bitter. Es war unmöglich, durch diesen schmalen Spalt hindurchzukriechen. Aber es mußte möglich sein, die Barriere aufzubrechen. Nicht von innen, aber von außen.
    Es wäre nicht das erste Mal gewesen, daß es ihm gelang, eine magische Sperre zu durchbrechen. Wiederum hatte er das Amulett einzusetzen, das seine schwachen Para-Kräfte verstärkte. Er konzentrierte sich auf die Art der fremden Magie und versuchte, ihre Struktur und Stärke zu erfassen. Fast übergangslos sah er ein mit Worten nicht zu beschreibendes Muster vor sich, fühlte es eigentlich mehr, als er sah.
    Er kannte diese Art magischer Energie. Sie gehörte zur »Grundausbildung« irgendwelcher Zauberkünstler, die sich dem Teufel verschrieben. Diese Erkenntnis lieferte ihm damit zugleich eine Information darüber, mit welcher Art Gegner sie es zu tun hatten.
    Ein Teufelsanbeter oder -diener…
    Zamorra begann, sich auf das Strukturmuster einzustellen und einen Gegenpol zu schaffen. Vereinfacht ausgedrückt glich das Verfahren dem, unter einem Wellenberg ein Wellental zu schaffen, so daß beide sich neutralisierten und die Wasseroberfläche glatt wurde. Er benötigte dabei nicht einmal besondere Konzentration.
    Plötzlich bildeten sich Risse in der unsichtbaren, magischen Kuppel. Die Reflexe des Sonnenlichtes nahmen zu, ließen die Risse immer deutlicher erkennbar werden, die sich einem Spinnennetz ähnlich jetzt über die gesamte Oberfläche zogen und von der Kuppelspitze nach unten vordrangen.
    Ein glockenheller Ton erklang. Jäh zerflatterte die Kuppel, verflüchtigte sich die fremdartige Energie. Das magische Gefängnis war zerstört. Nicole machte vorsichtshalber ein paar schnelle Sprünge und brachte sich aus der Reichweite der ehemaligen Glocke.
    Aber als Zamorra seine Bemühungen einstellte, baute sie sich nicht wieder auf. Jener, der sie geschaffen hatte, befand sich nicht mehr in dieser Dimension und konnte den Impuls nicht erneut auslösen.
    Zamorra schloß Nicole in die Arme. Kurz küßten sie sich, dann lösten sie sich wieder aus der Umarmung. »Wie hast du mich so schnell entdecken können?« fragte sie.
    Der Professor lächelte. »Du wirst es kaum für möglich halten, aber ich war bei deiner Entführung anwesend«, sagte er und fügte, als er ihren verständnislosen Blick bemerkte, hinzu: »Zumindest geistig. Ich habe so etwas Ähnliches wie einen Zeitsprung mit dem Amulett gemacht und mich einfach dem Verwachsenen angeschlossen. Daß ich dabei nicht körperlich existent wurde, liegt daran, daß ein Zeitparadoxon vermieden werden mußte… Eine Zeitkorrektur auf

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