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0174 - Der Teufelsdiener

0174 - Der Teufelsdiener

Titel: 0174 - Der Teufelsdiener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Erholung gab, in welcher sich der TGW-Arzt oder auch Mitglieder des Samariter-Bundes um die Läufer kümmerten. Im »Kommandowagen« fuhr das »Sammelgeschwader« mit, sechs junge Mädchen, die mit Sammelbüchsen den Konvoi begleiteten und versuchten, Geld für den karitativen Zweck, dem die Aktion galt, einzuholen.
    Es war also endlich soweit. Rolf Michaels Kateridee war Wirklichkeit geworden, wenn auch ein wenig anders, als er es ursprünglich geplant hatte. Hin und wieder und vor allem zum Schluß, als plötzlich jeder Witzbold meinte, etwas dabei zu entscheiden zu haben, hatte ich Lust, einfach alles hinzuschmeißen und zu sagen: »Ihr könnt mich mal«, brummte er. »Aber - was soll's, jetzt läuft die Aktion, und sie fängt an, mir Spaß zu machen.«
    Und sie alle hofften, daß nichts Unvorhergesehenes ihnen noch im letzten Moment einen Strich durch die Rechnung machen würde. Sie hatten zwar zwei zusätzliche Ersatzläufer für den Fall aller Fälle mit im Konvoi, aber alle hofften, daß der Lauf reibungslos über die Bühne gehen würde.
    Der Startschuß war gefallen - was sollte jetzt noch schiefgehen?
    ***
    Als sie die Prunkvilla des Dicken erreichten, erwachte der Magier Thomasius wieder aus seiner Bewußtlosigkeit. Sekundenlang wußte er nicht, wo er sich befand, dann erkannte er, daß jemand ihn sich über die Schulter geworfen hatte wie einen Sack Mehl. Thomasius stieß einen schrillen Schrei aus. Der Riese reagierte sofort und ließ ihn fallen. Thomasius schaffte es gerade noch, sich zu fangen, und richtete sich auf. Seine Verkrüppelung zwang ihn, aus einer fast unmöglich wirkenden Haltung zu den anderen aufzusehen.
    Seine Lippen waren zusammengepreßt und erschienen als schmaler Strich. Die Sänfte hatte angehalten, und auf ein Händeklatschen hin erschienen Männer in prunkvollen, buhten Uniformen, die ihnen eine verblüffende Ähnlichkeit mit Papageien verliehen.
    Aus der Sänfte heraus deutete der Feiste mit seinem ausgestreckten Arm auf Thomasius. »Ergreift ihn«, ertönte seine schrille Stimme, »und werft ihn in den Kerker! Sofort!«
    Thomasius hatte es geahnt. Er ahnte es bereits seit jenem Moment, in welchem ihn der Riese niederschlug. Dennoch war er nicht schnell genug, um sich zu wehren, und es war zweifelhaft, ob es ihm überhaupt gelungen wäre. Wahrscheinlich wäre ihm Satanas Hilfe versagt geblieben. Denn ihm selbst wurde in diesem Moment so manches klar.
    Er hatte versagt.
    Die Soldaten in den Prunkuniformen packten zu, zerrten Thomasius unsanft mit sich und ließen ihn spüren, daß er bei ihnen keine Sympathien genoß. Magier waren ihnen unheimlich, zumal dann, wenn sie mit der Hölle paktierten.
    Wenn sie nur ahnen würden, dachte Thomasius grimmig, daß ihr dicker Herr ebenfalls mit dem Herrn der Hölle einen Kontrakt geschlossen hatte…
    Aber sie würden es nicht glauben.
    Kurz gelang es Thomasius, sich aus dem ehernen Griff zu befreien. Er warf sich herum und erhob drohend die Faust gegen die Sänfte. »Die Hölle wird dich fressen«, wiederholte er laut schreiend den Fluch, den er während des Tragens nur zu flüstern gewagt hatte.
    »Vorwärts!« bellte einer der beiden Soldaten und verstärkte seinen Griff. »Ab mit dir, Freundchen!«
    Thomasius lachte heiser und verzweifelt. Er wußte, daß er verloren war. Nichts mehr würde ihn retten. Auch Satan nicht. Der Herr der Hölle würde seinen Diener fallenlassen wie eine heiße Kartoffel.
    Der Dicke hatte das teuflische Spiel gewonnen…
    Der Kerker nahm den Magier auf. Die eiserne Tür fiel donnernd ins Schloß, knirschend schloß sich der massive Riegel. Nur ein schmaler Lichtbalken drang durch das winzige, viereckige Fenster herein.
    Thomasius ließ sich auf der hölzernen Pritsche nieder. Seine Gedanken wanderten zurück zu jenem verhängnisvollen Augenblick, an dem alles begonnen hatte…
    ***
    Rolf Michael auf dem Beifahrersitz schaltete die Lautsprecheranlage wieder um, so daß das Mikrofon seine Worte nicht mehr aufnehmen konnte, und wandte sich nach hinten um. »Wie schön er läuft, der Herrscher von Helleböhn«, grinste er. »Wie ein Sklave! Ist das nicht ein herrlicher Anblick?«
    Zamorra drehte sich im ungemütlichen Heckabteil, in dem es keinen eigentlichen Sitz, sondern eine harte Metallpritsche gab. Daß das Fahrzeug mit einem Lenkrad ausgestattet war, grenzte schon an ein Wunder: Der Hersteller hatte buchstäblich an allem gespart. Durch das kleine Heckfenster konnten sie die Sänfte sehen, die in

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