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0175 - Der unheimliche Totengräber

0175 - Der unheimliche Totengräber

Titel: 0175 - Der unheimliche Totengräber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mann.
    »Du wirst dich doch nicht fürchten, meine kleine Lady. Du bist doch gestern achtzehn Jahre alt geworden, da hat man doch keine Angst.«
    Das war die Stimme des jungen Herzogs. Der Totengräber hatte sie genau verstanden. Sein Mund verzog sich. Er hatte diesen Bengel nie leiden können.
    William Quinnthorpe, der jüngste Sohn, war ein widerlicher Lackaffe. Ein eitler eingebildeter Fant, ein arrogantes Früchtchen, das man vergessen hatte, zu erziehen. Er kam nicht auf seinen Vater raus, während sein Bruder Charles mehr dem alten Herzog glich.
    Jock Gray zog sich zurück. Er ging soweit nach hinten, bis die Ulmen ihn deckten. Von hier aus beobachtete er die weiteren Vorgänge. Er hörte, wie das kleine Tor in den Angeln quietschte. Der Sohn des Herzogs und seine Begleiterin nahmen die Seitenpforte. Sie wollten also doch auf den Friedhof.
    »Aber ich fürchte mich so, Sir!« rief das Mädchen.
    William lachte. »Wovor fürchtest du dich, Kleines? Bist du noch unschuldig…?«
    Als keine Antwort kam, da lachte er und legte seinen Arm um das Mieder. »Täubchen, komm mit mir. Hier stört uns niemand. Die Toten schweigen wie ein Grab.« Er mußte selbst über seinen Witz lachen.
    »Aber können wir denn nicht in der Kutsche…?«
    »Nein, das ist langweilig, da mache ich es immer. Wie heißt du noch, kleine Lady?«
    »Judith.«
    »Richtig, Judith. Du kommst aus der Stadt, wie? In London gibt es sicherlich nicht so schöne Männer wie hier, oder?«
    »Du bist eingebildet.«
    »Kann ich mir auch erlauben. Komm weiter, ich bin schon wieder nüchtern. Dieser Champagnerrausch verfliegt schnell.«
    Bis jetzt hatte Jock hinter den Bäumen gelauert. Nun riskierte er einen Blick.
    Die beiden schritten tatsächlich quer über die Gräber. Sie genierten sich nicht, die letzten Ruhestätten durch ihr unartiges Benehmen zu schänden. Sie zertrampelten Blumen, da fielen Vasen um, und sie wühlten mit ihren Schuhen das Erdreich auf. Was war ihr Ziel?
    Jock Gray sollte es bald erfahren, denn William Quinnthorpe sprach laut genug.
    »Ich weiß ein sehr schönes Plätzchen, kleine Lady. Schau, von hier aus kannst du es sehen.« Er blieb stehen und streckte seinen linken Arm aus, wobei er den Zeigefinger lang machte. »Da, siehst du den steinernen Sarkophag?«
    »Ja.« Die Antwort war ein Flüstern.
    »Da gehen wir hin. Er steht auf einer kleinen Wiese. Das Gras ist weich, ich weiß es.«
    »Du hast es schon ausprobiert, nicht?«
    »Und wie, kleine. Judith. Man liegt dort sehr bequem.« Er wollte sich ausschütten vor lachen, und das Mädchen schauderte.
    Auch Jock Gray hatte die Worte vernommen. In seinen Augen schien es zu brennen, kein gutes Zeichen, bei ihm, denn die Wut stieg in ihm hoch.
    Er griff nach hinten, und die Finger seiner rechten Hand umklammerten das Instrument, mit dem er am besten umzugehen wußte. Es war eine Schaufel.
    Allerdings keine normale, sondern ein Mittelding zwischen Spaten und Schaufel. Mit einem sehr breiten Blatt, und vorn lief es etwas spitz zu.
    Damit hob er die Gräber aus, und er hatte diese Schaufel aus einem besonderen Grund mitgenommen. Für sein Vorhaben durfte er nicht waffenlos sein.
    Es war eine instinktive Bewegung, mehr schutzsuchend, denn die Schaufel war sein Heiligtum. Die wurde gepflegt und gesäubert, damit konnte er umgehen.
    Das Mädchen wollte nicht mehr. »Laß mich, William. Ich will nicht. Komm wir gehen. Wir können zu mir…«
    William Quinnthorpe breitete die Arme aus. »Was hast du? Warum willst du nicht mit? Hier ist es doch herrlich.« Er lachte. »Niemand stört uns, ein ganzes neues Gefühl. Du wirst schon sehen, das ist prima.«
    »Nein!«
    Es war eine harte eindeutige Antwort, und der junge Mann zuckte zusammen. Er duckte sich regelrecht, um sich danach wieder in die Höhe zu schrauben. »Was hast du gesagt?«
    »Das hast du genau verstanden.«
    »Ja, ich habe es verstanden, und ich sehe nicht ein, daß ich mein Vorhaben ändere. Ich will dich haben, und zwar hier.«
    Seine linke Hand fand ihre Schulter und drückte das Mädchen herum Dann griff er mit der Rechten zu, beugte ihren Kopf in den Nacken und brachte sein Gesicht dicht vor das des Mädchens.
    »Hör zu, meine kleine Lady Noch bin ich brav gewesen, aber reize mich nicht. Ein Quinnthorpe, der nimmt, was er haben will. Hier auf dem Land gelten unsere Gesetze, hier sind wir die Könige. Hast du verstanden?«
    »Ja, ja«, jammerte Judith. »Nur, was hat das alles mit diesem schrecklichen Ort zu tun?«
    »Weil

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