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0175 - Der unheimliche Totengräber

0175 - Der unheimliche Totengräber

Titel: 0175 - Der unheimliche Totengräber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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so daß ein Fortbestehen der Familie gesichert war. Die Kinder studierten in Eaton. Gregory, der Ältere, hatte sein Studium schon bald abgeschlossen.
    Sheldons Frau hieß Anne. Sie war eine sehr attraktive Person, der man ihre 43 Jahre wirklich nicht ansah. Und sie gab sich natürlich, war bei den Mitarbeitern und beim Personal beliebt, während Sheldon doch manchmal grantig sein konnte. Wer Sorgen hatte, kam zu ihr, und meist fand sie auch eine Lösung. Zudem verstand sie sich mit Sheila sehr gut, die beiden Frauen trafen sich hin und wieder und gingen auch in London einkaufen.
    Bill ging einen schmalen Weg entlang. Er wand sich schlangengleich durch die Büsche und war mit hohem Gras bedeckt. Ein Hase flüchtete, als er von den Schritten des Reporters aufgeschreckt wurde. Bill lächelte und ließ ihn laufen.
    Drei Sekunden später krachte ein Schuß.
    Der Reporter blieb stehen. Er verzog das Gesicht. Also hatte es den kleinen Hasen doch erwischt.
    Dann sah er den Schützen. Es war einer von Quinnthorps Leuten. Er arbeitete als Führer, durchbrach die Büsche und hielt den toten Hasen an den Ohren gepackt.
    »Sind Sie stolz darauf?« fragte Bill.
    »Nein, aber die Tiere nehmen Überhand, Sir«, erklärte der Jäger.
    »Wie Sie meinen.«
    »Wollen Sie denn nicht schießen?«
    »Ich brauche keine Aggressionen abzuladen, Mister.« Bill tippte an seinen grünen Jägerhut und ging.
    Schon bald hörte er Stimmen und auch Gelächter. Der Grillplatz lag hinter der nächsten Biegung auf einer kleinen Lichtung, die vom Buschwerk und Bäumen umsäumt wurde. Von der Lichtung aus führte auch ein Weg zum Landhaus der Quinnthorpes.
    Gelacht hatte Sheila. Sie stand mit Lady Anne zusammen und unterhielt sich. Beide Frauen waren jagdmäßig gekleidet. Sie trugen grüne Lodenkostüme, Halbschuhe mit griffigen Sohlen und Jägerhütchen, die einmal das schwarze Haar der Lady verbargen und zum anderen Sheilas blonde Mähne.
    »Da bist du ja endlich!« rief Sheila, als sie ihren Mann sah. »Hast du was geschossen?«
    Bill grinste beim Näherkommen. »Ja, mein Liebling.«
    »Was denn?«
    »Böcke, nichts als Böcke.«
    Zuerst zeigte Sheilas Gesicht Erstaunen. Dann verstand sie und begann zu lachen. Auch Lady Anne stimmte in das Lachen mit ein.
    »Sie müssen meinen Mann verstehen«, sagte Sheila. »Er machte sich nicht viel aus der Jagd.«
    »Dann geht es Ihnen wie mir, Bill.«
    »Und warum kommen Sie mit?« fragte der Reporter. Er legte seinen Arm um Sheilas Schultern.
    »Wegen der Geselligkeit. Es wird immer viel getrunken und auch gegessen.«
    »Das sieht man«, sagte Bill. Mit dieser Antwort hatte er nicht unrecht, denn die Verbreitungen für ein kräftiges Abendmahl waren in vollem Gange.
    An einem hohen Dreibein hing ein großer Kessel, in dem sich das kleingeschnittene Fleisch und die zahlreichen Zutaten befanden. Es wurde ein prächtiger Wildgoulasch, denn der Koch der Quinnthorps war dafür bekannt, daß er die Zubereitung dieses Gerichts ausgezeichnet verstand. Er ließ auch keine Helfer heran, sondern rührte selbst um und schmeckte auch ab. Dabei verdrehte er die Augen, und sein buschiger Schnauzbart zitterte.
    Seine beiden Gehilfen mußten hin und wieder Gewürze reichen, und sie schnitten auch noch Fleisch klein. Ein appetitlicher Duft lag über der Lichtung. So manchem Gast lief bereits jetzt das Wasser im Munde zusammen.
    »Da kriegt man einen unheimlichen Hunger«, sagte Bill und schielte in den Topf, unter dem ein Feuer brannte, dessen Flammen das Gefäß von allen Seiten wärmten.
    »Reiß dich zusammen«, meinte Sheila und stieß ihren Mann in die Seite.
    »Ich werde schon nicht naschen.«
    »Das will ich dir auch geraten haben.«
    Bill schaute sich um.
    »Suchst du wen?« fragte seine Frau.
    »Wo steckt John?«
    »Ich glaube, der wollte mal austreten«, erwiderte Sheila leise.
    Bill mußte grinsen, dann hellte sich sein Gesicht auf, denn er sah einen hochgewachsenen Mann mit blonden Haaren über den Weg kommen.
    Der Mann war ich. Und ich wirkte wie ein Fremdkörper, weil ich als einziger keine Jägerkluft trug. Dafür war ich bewaffnet. Allerdings nicht mit einer Jagdflinte, sondern mit einer Beretta, deren Magazin mit Silberkugeln gefüllt war.
    Ich war mitgegangen, weil Bill mich gedrängt hatte. Außerdem hatten wir Sonntag. Jane Collins wollte Schreibkram erledigen, Suko und Shao waren irgendwo unterwegs, und so hatte ich die Einladung angenommen.
    »Na, du alter Eisenfresser!« rief Bill Conolly. »Hast du auch

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