Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0175 - Der unheimliche Totengräber

0175 - Der unheimliche Totengräber

Titel: 0175 - Der unheimliche Totengräber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ich es so will!«
    Judith schaute in die Augen des Mannes. Sie las darin einen unbeugsamen Willen und die Gier nach ihrem Körper. Judith hatte ein leidlich hübsches Gesicht. Sie trug ein hellblaues langes Kleid mit einem runden Ausschnitt. Man konnte sie nicht gerade als mager bezeichnen, deshalb wogte der Busen zum Teil aus dem Ausschnitt hervor. Die Blicke des Mannes klebten auf den Rundungen, bevor er seine Lippen daraufpreßte.
    »Dann machen wir's hier«, flüsterte das Mädchen, von der Leidenschaft angesteckt. Sie wühlte in Williams Haar.
    Jock Gray stand stocksteif. Kein Muskel regte sich in seinem Gesicht das von einem düsteren Schatten verdeckt wurde. Noch härter umklammerte er die Schaufel und sah zu, wie der junge Mann das Mädchen weiterzog.
    Sie näherten sich auf direktem Wege dem Sarkophag. Es war sowieso seltsam, daß dieser hohe, steinerne Sarg dort stand. Aber er war schon uralt, und der Herzog wollte einfach nicht, daß man ihn wegschaffte.
    Er stand auf einer kleinen Lichtung. Das Gras wuchs um ihn herum wie ein grüner Teppich, und es war wirklich sehr weich, da hatte William Quinnthorpe nicht gelogen, denn er mußte es wissen. Irgendwie schaffte er es immer, die Frauen herumzukriegen. Sogar auf einen Friedhof konnte er mit ihnen gehen, und die Frauen ließen es sich gefallen.
    Jock Gray beobachtete weiter. Er war nicht wegen dieser beiden hergekommen, sein Problem gestaltete sich ganz anders. Er machte Jagd.
    Und das nicht auf Hühner, Gänse oder Enten, sondern auf Geschöpfe der Hölle - auf Vampire!
    Ja, er hatte den begründeten Verdacht, daß dieser alte Friedhof von Vampiren heimgesucht wurde. Seine Gedanken wurden von den Vorfällen unterbrochen. Mit dem Rücken hatte William das Mädchen an die Wand des steinernen Sarkophags gelehnt. Seine Hände fuhren in ihr Haar und lösten es. Als blonde Flut umrahmte es rechts und links das Gesicht. Er beugte sich vor und küßte das Mädchen, während seine Hände auf Wanderschaft gingen und den Körper erforschten. Dann ließ er von ihr ab und brachte seine Lippen dicht an ihr Ohr.
    »Zieh dich aus!« flüsterte er.
    Sie kicherte. »Das Kleid kann ich nur am Rücken aufknöpfen. Es sind sehr viele…«
    »So etwas ist meine Spezialität, kleine Judith.« Er lachte leise, und schon hatten sich seine Hände selbständig gemacht. Sie glitten über den Rücken, fanden den ersten Haken, den zweiten und erreichten die Knopfleiste.
    Von nichts ließen sich die jungen Menschen ablenken. Sie wollten das tun, was die Natur forderte. Ihr Blut war in Wallung geraten, jeder wollte das gleiche und keiner von ihnen bemerkte die Gefahr, die sich zusammenbraute.
    Der Sargdeckel bewegte sich.
    Ein schwerer Deckel aus Stein, der von einer unheimlichen Kraft zur Seite geschoben wurde. Ein häßliches Schaben entstand dabei, dem Judith und ihr Freund keinerlei Bedeutung beimaßen. Sie waren mit sich selbst beschäftigt und das so intensiv, daß sie nicht die Öffnung sahen, die der zurückgeschobene Deckel bereits freigelegt hatte.
    Jemand lauerte in der steinernen Totenkiste!
    Judith keuchte. »Ich muß verrückt sein!« flüsterte sie. »Ehrlich verrückt, es hier mit dir zu treiben. Das darf nicht geschehen, aber es ist so… ohh… was machst du da?«
    »Gefällt es dir nicht?« fragte William.
    »Und wie. Du, meine Beine, sie werden ganz weich. Ich…«
    Im gleichen Augenblick schob sich, eine Hand aus dem offenen Sargkophag. Bleich, mit gekrümmten Fingern und einer Haut, die wie Pergament wirkte.
    Niemand sah sie. Nicht die beiden Liebenden und auch nicht Jock Gray, weil die Körper der jungen Leute eine freie Sicht unmöglich machten.
    William hatte das Kleid so weit aufgeknöpft, daß er es über die Schultern des Mädchens ziehen konnte. Sie waren wohlgerundet und schimmerten weiß.
    William tat es langsam, genußvoll. Es war jedesmal etwas Neues. Wie eine Blume, die er entblätterte…
    »Ja, ja«, flüsterte Judith. »Bitte, mach schnell…«
    Da packte die Hand zu!
    ***
    Die Klaue hieb in den Hals des Mädchens, umfaßte ihn und drückte zu.
    Sekundenlang schien die Szene zu einem Standbild zu werden. Das Mädchen rührte sich nicht, und auch William Quinnthorpe wußte nicht, was geschehen war.
    »He«, sagte er, »du bist so komisch…«
    Judith röchelte. Sie öffnete dabei den Mund und riß auch die Augen weit auf.
    Und da sah William die Gestalt. Sie kam aus dem Sarkophag, in dem sie sich bisher versteckt gehalten hatte. Ein schreckliches,

Weitere Kostenlose Bücher