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0176 - Der Haß der Verdammten

0176 - Der Haß der Verdammten

Titel: 0176 - Der Haß der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Haß der Verdammten
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trat sein Sohn hinzu.
    Wir konnten nicht hören, was die beiden sprachen, denn schließlich standen wir fast hundert Yard entfernt. Aber wir sahen deutlich, wie der alte Lonegan den Brief in die Tasche schob.
    Die Arbeit ging weiter.
    »Komm!« Ich stieß Phil an und ging vorwärts.
    Der Alte sah uns erst, als wir dicht neben ihm standen.
    »Hallo, Mister Lonegan.«
    Er warf mir einen düsteren Blick zu. »Hallo!«
    Plötzlich griff er in die Tasche und reichte mir wortlos den Brief.
    Ich las:
    Lieber-Vater! Ich bin in fürchterlicher Bedrängnis. Du hast es ja schon gehört. Die Polizei bringt mich mit Mutters Tod und Harry Verschwinden in Zusammenhang. Ich habe nichts damit zu tun. Felton hat mich bedroht. Er ist der Mörder. Heute weiß ich es. Er hat Mama erschossen, und er hat auch Harry weggeholt. Er wollte Geld von mir. Mama hat er umgebracht, weil sie ihm im Weg war. Er hat auch den Gärtner erschossen, weil der Mann ihn durch den Garten laufen sah.
    Ich bin völlig verzweifelt. Was soll ich tun? Hilf mir! Ich melde mich wieder.
    Mary
    Ich steckte das Schreiben ein.
    Der Alte sah mich mit ausdruckslosem Gesicht an. »Müssen Sie es meinem Jungen sagen?«
    »Was?«
    »Das, was in dem Brief steht.«
    »Nein, weshalb fragen Sie?«
    Der Mann warf einen Blick über die Schulter, dahin, wo der junge Lonegan arbeitete. »Er… er hat sie nämlich trotz allem immer gern gehabt. Und er hat geglaubt, der alte Wilkerton wäre nur zu uns gekommen, weil Mary ihn geschickt hätte…«
    ***
    Mary Wilkerton meldete sich nicht mehr bei ihrem Vater. Möglicherweise war sie in der Nähe gewesen, als sie den Brief überbringen ließ. Das Gelände der Schiffswerft bot Verstecke genug.
    Und dann kam der Abend, den ich am liebsten aus meinem Leben streichen möchte.
    Ich hatte mich von Phil getrennt und er war nach Hause gefahren. Wir hatten den ganzen Tag über Hinweise aus der Bevölkerung geprüft und uns gegen Abend nochmals bei den Lonegans sehen lassen.
    Ich brachte den Wagen nicht in die Garage, sondern ließ ihn vor der Tür stehen. Ich duschte, wechselte die Kleidung und nahm mir vor, noch einen Besuch bei der Familie Jeffries zu machen. Vielleicht hatte sich Mary Wilkerton an den jungen Jeffries gewandt.
    Ich ging hinunter, öffnete den Wagenschlag und hörte die Stimme einer Frau:
    »Kommen Sie nur, Mister Cotton!«
    Es war die Stimme Mary Wilkertons.
    Ich setzte mich und blickte sie an.
    »Da haben Sie mich. Ich kann nicht weiter…«
    Ein furchtbarer Hieb krachte auf meinen Schädel und warf mich betäubt gegen das Lenkrad. Im Unterbewusstsein hörte ich noch die Stimme eines Mannes, der irgendetwas rief. Dann war es endgültig aus.
    Als ich wieder zu mir kam, lag ich im Laderaum eines Lastwagens. Gefesselt und geknebelt.
    Vor mir hockte eine Frau. Ich erkannte sie trotz der Dunkelheit. Es war Mary Wilkerton. Sie hielt den Blick auf mich gerichtet. »Sind Sie endlich wach?«, fragte sie.
    »Hat’s lang gedauert«, erwiderte ich und bemühte mich, ironisch zu sein, was mir nicht besonders gelang.
    »Es geht. Sie haben einen harten Schädel.«
    »Wer war denn der Kavalier?«, fragte ich grinsend.
    »Das erfahren Sie noch.«
    »Und wohin geht die Reise?«
    »Nach Reading…«
    »… in Pennsylvania«, setzte ich hinzu.
    »Richtig. Sie sind ja gut informiert.«
    »Lieber Gott, schließlich kamen die Briefe daher.«
    »Ach, hat sie Ihnen das auch gesagt?« Sie lachte hart auf.
    Der Wagen raste über eine glatte Asphaltstraße. Hin und wieder fiel der Schein einer Laterne ins Innere und huschte für den Bruchteil einer Sekunde über das Gesicht der Frau.
    »Ja«, sagte sie, »all ihre Schnüffelei hat ihr nichts genutzt.«
    Ihre Stimme war absolut nicht mehr weich und dunkel, sondern grob und hart.
    »Felton war ein raffinierter Bursche«, sagte ich. »Ich bin…«
    »Felton? Ein Stümper war er«, unterbrach sie mich. »Ich hätte ihn nie eingeschaltet, wenn ich alles allein hätte machen können.«
    »Immerhin hat er drei saubere Schüsse abgegeben.«
    »Drei?«
    »Ja, einen auf Baxter, und die beiden auf Mrs. Wilkerton.«
    Wieder lachte die Frau auf. »Sie sind ja noch nicht sehr weit gekommen, Mister Cotton.« Plötzlich sah ich, dass sie eine Pistole in der Hand hatte. »Kennen Sie diese Waffe?«
    »Natürlich.« Ich sah im Schein einer Laterne, dass es eine 44er Litgard-Pistole für Stahlmantelgeschosse war. »Damit hat er die Frau erschossen.«
    »Er?«, fragte sie höhnisch. »Dass ich nicht lache! Felton war ein

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