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0177 - Melinas Mordgespenster

0177 - Melinas Mordgespenster

Titel: 0177 - Melinas Mordgespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stolperte.
    Plötzlich saß er auf seinem Hinterteil. Dabei schaute er ziemlich dumm aus der Wäsche. Melina lachte.
    »Du kennst den Weg wohl doch nicht genau, wie?«
    »Im Dunkeln bin ich ihn nie gegangen«, beschwerte sich Vic.
    Melina hatte den Arm ausgestreckt. Vic erfaßte die Hand und ließ sich hochziehen. Dabei wunderte er sich, wie groß die Kraft des Mädchens war.
    Vorsichtiger als zuvor gingen sie weiter. Da wuchsen erste Bäume, deren Zweige über ihre Gesichter streiften. Wasser tropfte auf ihre Köpfe, näßte die Haare, rann kühl über die Gesichter, und der Boden wurde noch weicher, ein Zeichen, daß sie sich im Tal und auch in der Nähe des Bachs befanden.
    Er floß an der Südseite des alten Friedhofs vorbei. Wenn sie parallel zum Bach gingen, erreichten sie den Totenacker, den sie erst überqueren mußten, um danach ins Dorf zu gelangen.
    Seltsam war es schon. Obwohl Vic über Gespenstergeschichten immer gelacht hatte, überkam ihn ein komisches Gefühl, als sie sich dem Friedhof näherten. Da standen die alten Bäume, die ebenfalls von Nebelschwaden umtanzt wurden und deshalb wie Geister aus einer anderen Welt wirkten.
    Richtig unheimlich…
    Auf dem feuchten Boden standen Pfützen. Das Wasser war noch nicht verdunstet. Melina und Vic gingen hindurch. Sie bekamen nasse Schuhe und Füße.
    Vic hatte das Mädchen wieder an sich gepreßt. Er fühlte genau, daß sie keinen BH trug. Der Pullover endete dicht über dem Gürtel der schmalen Jeans.
    Als Vic ihn am Rücken anhob und seine Finger auf die Haut legte, zuckte Melina zuerst zusammen, ließ sich die Berührung allerdings dann gefallen.
    Auch als die Hand des jungen Mannes auf Wanderschaft ging, sagte sie nichts.
    Vic lächelte still. Er hatte seine alte Überlegenheit wiedergefunden und schob die Hand höher. Sie glitt auch zur Seite, lag jetzt über der Hüfte und wollte noch weiterwandern, um die feste Brust des Mädchens zu umfassen.
    Da löste sich Melina. »Dort ist der Friedhof«, sagte sie und blieb stehen.
    Vic unterdrückte nur mühsam einen Fluch. Die kleine Hexe hatte ihn reingelegt. Erst scharfmachen und sich dann drücken. Warte nur, dachte er, dich kriege ich noch.
    »Ja, da ist er.«
    Das alte Gitter war längst abgerissen worden, so daß man den Friedhof als Teil der Landschaft bezeichnen konnte. Die meisten Gräber waren eingesunken. Unkraut wucherte auf den eingefallenen Gräbern.
    Die Grabsteine steckten schief im Boden. Graugrün schimmerte der Stein. Die eingemeißelte Schrift war längst nicht mehr zu lesen. Ein Beweis der Vergänglichkeit, wie alles im Leben vergänglich war.
    »Ich bin gern hier«, sagte das Mädchen und drehte den Kopf, um Vic ins Gesicht zu schauen. »Du auch?«
    »Schwer zu sagen. Mein Fall ist es nicht.«
    »Hast du Angst?«
    »Nein!« Die Antwort kam so schnell und klang auch zu überzogen, um echt zu sein.
    »Dann können wir ja gehen.«
    »Sicher. Und wohin?«
    »Über den Friedhof, mein Lieber.«
    »Klar.«
    Melina ging vor. Der Nebel wallte heran, umschmeichelte ihre Gestalt, und abermals hatte Vic das Gefühl, die Beine des Mädchens würden den Boden gar nicht berühren.
    Sie summte ein Lied vor sich hin, während sie hin und wieder mit ihren Händen die alten Grabsteine berührte, über denen Zweigwerk und Äste ein natürliches Dach gebildet hatten.
    Der junge Mann folgte ihr langsamer. Es war ihm auf diesem Friedhof nicht geheuer. Öfter schaute er sich um, hörte es Rascheln und Schaben, dann schreckte ein Vogel hoch und flog mit klatschendem Flügelschlag dicht über seinen Kopf hinweg.
    Nein, das war eine Atmosphäre, die ihm überhaupt nicht paßte.
    »Wo bleibst du denn, Vic?« rief das Mädchen. »Willst du mich nicht mehr begleiten?«
    »Klar, ich komme.«
    Er ging schneller.
    Melina hatte sich nach rechts gewandt. Der Blick auf sie wurde durch zwei alte Bäume und den wallenden Nebel versperrt. Vic mußte den Kopf einziehen, damit die Äste seine Haare nicht zerwühlten. Als er sich wieder aufrichtete, da sah er seine neueste Errungenschaft.
    Im ersten Moment glaubte er zu träumen. Doch wer nur fünf Schritte von Melina entfernt stand und dessen Augen gut waren, der erlag keiner Täuschung.
    Sie stand neben einem Sarg!
    Der junge Mann schluckte. Es war ein unheimliches Bild.
    Nebelschlieren umwehten das Mädchen, die eine Hand auf den Sargdeckel gelegt hatte und Vic entgegenschaute.
    Sie lächelte dabei.
    Irgendwie wirkte ihr Gesicht verzerrt, und das Lächeln kam Vic vor wie das

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