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0177 - Melinas Mordgespenster

0177 - Melinas Mordgespenster

Titel: 0177 - Melinas Mordgespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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haben.
    »Klar, gehe ich mit. Warte, ich muß nur eben den Wagen zur Seite stellen, sonst ist er morgen Schrott.«
    Sie nickte.
    Vic McGovern hämmerte die Tür wieder zu und startete. Hinter der Kurve gab es einen schmalen Pfad, wo er seinen MG parken konnte.
    Zwar mußte er den Hang hochfahren, doch das machte nichts. Der Motor röhrte protestierend, als Vic Gas gab. Reifen wühlten das lockere Erdreich auf, schnitten Furchen hinein, schleuderten Gras und Dreck beiseite, und es dauerte seine Zeit, bis Vic so parkte, daß der MG kein Verkehrshindernis bildete. Er stand jetzt schräg am Hang. Vic stieg aus, schlug die Tür zu und schloß ab. Dann sprang er auf den Weg und lief dorthin zurück, wo er die Kleine zum ersten Mal gesehen hatte. Der Platz war leer!
    Überrascht blieb Vic McGovern stehen und trat mit dem rechten Fuß auf. »Verdammt auch«, fluchte er und fühlte sich dabei genarrt. Die Kleine hatte ihn reingelegt.
    Er drehte sich einmal im Kreis, doch von dem Mädchen war nichts zu sehen.
    Wütend spie er aus. »He!« rief er, »wo steckst du? Mach kein Theater. Ich finde dich doch.« Bis dicht an den Straßenrand trat er und schaute in die Tiefe.
    Da wallte nur der Nebel. In dicken Schlieren zog er durch das Tal und bedeckte auch den am Grund liegenden kleinen Friedhof.
    Einen letzten Versuch unternahm Vic. »He, wo steckst du?«
    »Hier.«
    Er war überrascht, eine Antwort zu erhalten. Damit hatte er nämlich nicht mehr gerechnet. Er grinste. Die Kleine hatte ihn ganz schön genarrt. »Wo denn?«
    »Ich bin schon vorgegangen. Du mußt hinunter kommen. Da gibt es einen Weg.«
    Weg war übertrieben. Nicht einmal Pfad war der richtige Ausdruck.
    Man mußte durch das Gras rutschen, das vom Nebel naß geworden war.
    Aufgeweichte Erde gab wenig Standmöglichkeit, zudem verhinderten die Zweige sperriger Büsche ein rascheres Vorankommen, aber sie hatten auch ihre Vorteile. Vic konnte sich an ihnen festhalten. Die Gefahr eines Falls wurde reduziert.
    Das Girl wartete dort, wo tatsächlich der Weg begann. Er sah ihre Gestalt.
    Irgendwie unheimlich wirkte sie, denn vom Dunst wurde sie umflort.
    Man konnte meinen, daß ihre Beine keinen Kontakt mehr mit dem Boden hatten.
    Das Grinsen fiel bei Vic nicht mehr so locker aus, als er das Mädchen erreichte. »Du hast es aber eilig«, sagte er.
    »Es ist auch schon spät.«
    »Nee, früh.« Vic lachte. »Schließlich ist Mitternacht seit über einer Stunde vorbei.«
    Sie nickte. »ich weiß.«
    »Und wie heißt du?« wollte Vic wissen.
    »Melina.«
    »Toller Name. Ehrlich. Hört sich irgendwie exotisch an. Wie denn weiter?«
    »Melina reicht doch.«
    »Im Prinzip ja. Eine Melina habe ich noch nie kennengelernt. Klingt griechisch, wie?«
    »Sicher.«
    Vic legte seine Hand um ihre Schultern. Sie ließ es geschehen, worüber der junge Mann natürlich froh war. Die Kleine schien einem Abenteuer nicht abgeneigt zu sein.
    »Meinen Namen kennst du ja«, meinte er, während sie weitergingen.
    »Vic und Melina, hört sich gut an, wie?«
    »Natürlich.«
    Vic runzelte die Stirn. Obwohl sie ihm zugestimmt hatte, klang ihre Stimme doch flach. Als wäre sie mit ihren Gedanken ganz woanders, nur nicht hier.
    Eine seltsame Person, dachte der junge Mann. Er war fest entschlossen, sie näher zu durchleuchten.
    Der Weg führte nicht in direkter Linie seinem Ende entgegen, sondern wand sich wie ein schmaler Wasserlauf durch sein Felsbett. Es war auch nicht völlig ruhig. Unten, wo der Friedhof lag, hörten beide das Rauschen des Bachs. Er führte momentan ziemlich viel Wasser, was auf die Regenfälle der letzten drei Tage zurückzuführen war. Da hatten sich die Wolken an den Berghängen festgesetzt und ausgeleert.
    Vic drückte seine neueste Eroberung enger an. Sie ließ es geschehen, und die Hoffnung des jungen Mannes stieg, doch noch ein heißes Abenteuer zu erleben. Dazu hätte er gern den Wagen gehabt, aber er kannte in der näheren Umgebung so viele lauschige Plätzchen, daß er auf den MG verzichten konnte.
    »Wo wohnst du eigentlich?« fragte er.
    »In Lauder.«
    »Da habe ich dich nie gesehen.«
    »Ich war wenig raus.«
    »Und wo lebst du genau?«
    »Das wirst du schon noch sehen. Vielleicht«, fügte sie hinzu und lachte leise.
    »Du machst es spannend.«
    »Klar.«
    Verflixt, dachte Vic. Mit der komme ich nicht richtig in die Reihe. Die ist so seltsam, das habe ich noch nie erlebt. Dabei kenne ich die Weiber. Er war so in Gedanken versunken, daß er eine Baumwurzel übersah und

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