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0178 - Wir spielten mit dem Feuer

0178 - Wir spielten mit dem Feuer

Titel: 0178 - Wir spielten mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir spielten mit dem Feuer
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erlauben, dass Sie weiter das Rauschgift nehmen. Sie sind noch nicht so weit, dass Sie es nicht aushalten könnten, wenn Ihnen das Gift schlagartig entzogen wird. Danken Sie Ihrem Schicksal, dass Sie noch nicht so weit sind! Aber es ist zwecklos, mich darum anzubetteln. Sagen Sie dem Doc, dass er sich um ihn kümmern soll, Rodgers.«
    »Ja, Chef.«
    »Und bringen Sie den anderen Kerl mit herauf. Der Mann, der von Jerry vor ungefähr einer Stunde eingeliefert wurde. Ich kenne seinen Namen noch nicht. Der Zellentrakt wird schon wissen, wen ich meine.«
    »Jawohl, Sir.«
    Die beiden ungleichen Männer verließen zusammen das Zimmer. Im Flur fing der Junge an zu schreien. Mr. High konnte nur ab und zu das Slangwort für Heroin verstehen. Er seufzte.
    Wenig später klopfte es an seine Tür.
    »Ja, herein!«, rief Mister High und griff nach der Tasse Kaffe, die während des Verhörs kalt geworden war.
    Die Tür ging auf, und mit einem verlegenen Grinsen und einem dicken weißen Verband um den Kopf erschien Phil.
    »Hallo, Chef!«, sagte er. »Entschuldigen Sie die Störung, aber…«
    »Setzen Sie sich sofort in den nächsten Sessel! Ich bin überzeugt, dass Ihnen der Arzt derartige Spaziergänge noch nicht erlaubt hat, Phil!«
    Phil ließ sich behutsam in einen Sessel fallen.
    »Er hat aber auch nicht gesagt, dass ich auf dieser blöden Couch bis ans Ende der Welt liegen müsste«, wagte Phil schüchtern zu widersprechen.
    Mr. High stieß einen halb ärgerlichen, halb belustigten Seufzer aus.
    »Sie sind genau wie Jerry, Phil!«, sagte er.
    Phil kratzte sich am Kinn. Es färbte sich durch die wachsenden Bartstoppeln allmählich blauschwarz.
    »Das kann man aber nur sehr bedingt als Kompliment auffassen«, grinste er, und jetzt musste sogar der Chef lachen.
    Phil nutzte sofort die günstige Stimmung.
    »Wo ist Jerry, Chef? Was ist inzwischen passiert? Wie spät ist es?«
    »Es ist drei Uhr nachts. Jerry hat Sie hierher bringen lassen und wollte selbst noch etwas erledigen. Dabei wurde er von einer mir unbekannten Anzahl von Männern in der Third Avenue überfallen. Jerry schoss drei von ihnen an. Einen konnte er stellen und einliefern. Dieser Mann wird gerade aus dem Zellentrakt geholt, damit ich ihn vernehmen kann.«
    »Fein«, sagte Phil. »Diesen Kerl würde ich mir gern einmal ansehen. Kann ich bleiben, Chef?«
    »Es dürfte ja doch wenig Zweck haben, Ihnen etwas anderes zu befehlen«, sagte der Chef.
    Das Telefon klingelte. Mr. High nahm den Hörer, lauschte eine Weile, gab einsilbige Antworten, aus denen Phil nichts entnehmen konnte, und legte den Hörer schließlich wieder zurück.
    »Zwei der Männer, die Jerry mit Maschinenpistolen ermorden wollten, sind tot. Jerry traf den einen ins Herz, den anderen in die Halsschlagader. Der dritte hat einen Steckschuss im Oberarm. Er war vom Tatort verschwunden, als die von Anwohnern wegen der Schießerei alarmierte Streife eintraf. Aber er hielt es schließlich vor Schmerzen nicht aus und fing an zu wimmern. Dadurch geriet er den Streifenbeamten wieder in die Hände. Jerrys Wagen wird abgeschleppt.«
    Er hatte kaum ausgesprochen, da klingelte das Telefon schon wieder. Diesmal wurde es ein recht langes Gespräch. Als der Chef den Hörer zurücklegte, sagte er: »Die Mordkommission rief an. Die ersten Abschlussergebnisse vom Fall Paddington liegen vor. Es war eine 38er, aus der der tödliche Schuss kam. Im Hof des Reviers sind Fußspuren gefunden worden, die ausgegipst wurden und einwandfreies Beweismaterial liefern, wenn es gelingen sollte, den Täter auch mit den Schuhen zu stellen, die er gestern Abend getragen hat.«
    »Ich tippe auf Mantelli«, sagte Phil.
    Mr. High sah ihn erstaunt an.
    »Eigenartig«, erwiderte er. »Jerry deutete auch so etwas an. Wie kommen Sie darauf, Phil?«
    Phil machte eine vage Handbewegung.
    »Es ist nur eine Vermutung, Chef. Racketeer wurde gesucht wegen Rauschgifthandels. Das ist ein bisschen zu allgemein. Genauer muss es heißen, dass Racketeer mit Heroin handelte. Und zwar schien er dafür eine sichere Quelle zu haben. Nun, Racketeer ist tot, aber trotzdem tauchte gestern beim elften Revier ein Heroinsüchtiger auf. Paddington verhörte diesen Mann flüchtig. Leider machte er keine Notizen. Wahrscheinlich deshalb nicht, weil der Mann ja an uns überstellt werden sollte. Rauschgift ist nun einmal FBI-Sache.«
    »Schön und gut, aber was hat das mit Mantelli zu tun?«
    »Es gibt allerhand Verbindungen«, erwiderte Phil. »Racketeer wurde

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