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0178 - Wir spielten mit dem Feuer

0178 - Wir spielten mit dem Feuer

Titel: 0178 - Wir spielten mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir spielten mit dem Feuer
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dem ganzen Spuk heute Nacht ein Ende machen. Ein für alle Mal.«
    Mr. High hatte bereits die Hand auf dem Telefonhörer.
    »Und zwar?«, fragte er.
    »Ich brauche fünf Mann vom Bereitschaftsdienst«, sagte ich. »Wenn möglich mit Maschinenpistolen.«
    Der Chef nahm den Hörer ab. Er sprach mit dem Einsatzleiter der Bereitschaft, knapp, ruhig und sachlich, wie es seine Art ist.
    »Die Leute stehen in einer Minute im Hof bereit«, sagte er, als er die Gabel niederdrückte. »Noch etwas?«
    »Eine Kleinigkeit, die uns aber vielleicht weiterhilft, wenn sich mein Plan jetzt als Fehlschlag erweisen sollte.«
    »Was ist es?«
    »Howard vom Einbruchsdezernat tat mir heute Abend einen Gefallen. Er lieferte unter meinem Namen einen blassen, schmächtigen Jüngling ein, den Phil und ich dabei ertappten, wie er in Lancolms Inn in der Nahe des Chatham Square Heroin kaufte. Der Junge ist noch nicht verhört worden. Immerhin könnte es sein, dass er uns auf die Sprünge helfen kann, wenn meine Sache jetzt fehlschlägt.«
    »Ich werde ihn selbst verhören«, sagte der Chef. »Sofort. Können Sie ihm gerichtskräftig beweisen, dass er Heroin kaufte?«
    »Einwandfrei«, erklärte ich. »Erstens haben ihn Phil und ich dabei beobachtet, zweitens habe ich das Heroin. Das heißt: Howard muss es gleichzeitig mit dem Jungen abgegeben haben.«
    »Gut. Noch etwas?«
    »Ja. Die Komplizen dieser traurigen Figur«, ich zeigte mit dem Daumen auf Jackie, »versuchten vor einer reichlichen halben Stunde, mich in der Third Avenue mit ihren Tommy Guns zu durchlöchern. Mein Jaguar dürfte eine hübsche Menge Blei gefressen haben. Ich habe drei von ihnen angeschossen, weiß aber nicht, wie leicht oder schwer sie verletzt sind. Die Cops sind bestimmt schon an Ort und Stelle. Bevor sie eine umständliche Fahndung einleiten, sollte man sie vielleicht davon verständigen, dass es ein Feuergefecht zwischen Gangstern und einem G-man in Ausübung seiner Dienstpflichten war.«
    Mr. High nickte ernst. Er zeigte auf den blauroten Striemen, der mir über die linke Hand lief: »Streifschuss?«
    »Ja, von einem Querschläger. Ich habe dasselbe noch mal an der linken Wade. Aber es ist völlig unerheblich. Brennt nur ein bisschen.«
    »Auf jeden Fall kommt vorher Jod drauf!«, bestimmte der Chef, und seine Stimme hatte den Klang, den sie immer hat, wenn es sinnlos war, einen Widerspruch zu riskieren.
    Er rief den Doc mit der Jodflasche in sein Office, und ich musste es mir gefallen lassen, dass wir noch einmal zwei Minuten verloren, obgleich ich der Meinung war, dass die Zeit drängte.
    Während der Arzt auch noch Pflaster auf die beiden Wunden klebte, sagte ich zwischen den Zähnen hindurch: »Außerdem hätte ich gern, dass mein Jaguar abgeschleppt wird. Ich hänge nun mal an diesem verdammten Schlitten.«
    Der Chef lächelte.
    »Das geht schon in Ordnung, Jerry.«
    Er griff zum Telefon. Ich nutzte die Gelegenheit, um dem Doc zuzuraunen, er möchte Jackie verpflastern und anschließend hinunter in den Keller in unserem Zellentrakt bringen lassen. Er versprach es.
    Ich verließ das Zimmer leise, während der Chef mit der Funkleitstelle der Stadtpolizei telefonierte, um sich mit dem Wagen verbinden zu lassen, der aller Wahrscheinlichkeit nach längst am Ort der Schießerei stehen musste. Ich sah, als ich die Tür leise hinter mir zudrückte, wie der Chef mir noch zuwinkte. Es hieß soviel wie: Hals- und Beinbruch!
    Ich nickte dankend.
    ***
    Zehn Minuten später war ich mit fünf Kollegen unterwegs zur Lower East Side. Wir fuhren in drei Wagen, weil ich damit rechnete, dass wir auf der Rückfahrt stärker besetzt sein würden. Ich hatte Bill Morgan gebeten, das Steuer zu übernehmen, damit ich Zeit fand, meine Pistole nachzuladen. Als G-man sollte man nie mit einer halb oder gar nicht geladenen Kanone herumspazieren, das wusste ich nur zu gut.
    Ich ließ unsere Wagen zwei Häuserblocks vor Jackies Kneipe stoppen. Dann teilte ich unseren Verein auf in eine Gruppe von vier Mann und ein Pärchen.
    »Ihr schlagt einen Haken um den nächsten Block und kommt die Straße von unten herauf!«, sagte ich zu den vieren. »Wenn ihr ein paar fidele Lieder dabei singen wollt, habe ich nichts dagegen. Ihr könnt wie sonst was wirken, nur dürft ihr nicht wie G-men aussehen. Klar?«
    Sie nickten stumm.
    »Bill und ich werden die Lage peilen. Wenn die Burschen, um die es geht, noch nicht da sind, werden Bill und ich uns irgendwie Zugang zu dem Haus verschaffen. Sobald ihr aus dem

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